Was willst du hier?

986 26 0
                                    

"...Mina~san!! Bitte wach auf Mina~san!!", rief mich eine Stimme und schreckte hoch.

Ich saß kaltschweißig und mit pochendem Herzen in meinem Bett. Eine Hand berührte mich an der Schulter und ich zuckte zusammen. "Mina~san...Ist alles in Ordnung?", fragte mich die Person und ich sah zu ihr auf.

"Yui~chan??"

Langsam beruhigte sich mein Puls und ich atmete erleichtert auf. "Ja es geht schon wieder... Danke Yui~chan...", versicherte ich ihr und bemühte mich zu einem Lächeln. Skeptisch betrachtete sie mich und hielt eine Hand gegen meine Stirn. "Du bist ganz heiß und durchgeschwitzt Mina~san... Bist du sicher, das es dir gut geht? Ich kann dir auch ein Schluck Wasser bringen wenn du möchtest", bot sie mir an. "Nein, ich denke das ist nicht nötig... Aber danke", schlug ich dankend ab und sah mich um.

"Ich bin wieder in meinem Zimmer...Was für ein seltsamer Traum das war..."

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Erschöpft warf ich mich wieder zurück in mein weiches Kissen. "Sag mal... Was machst du überhaupt hier Yui~chan?", fragte ich, worauf sich ihre Wangen rötteten. "Naja...Ich hab beobachtet, wie Reiji~san dich in dein Zimmer getragen hat und wollte nachsehen ob alles in Ordnung ist.", gestand sie.

Auf einmal erinnerte ich mich wieder, was eigentlich passiert war und biss die Zähne zusammen. "Dieser Mistkerl! Wie konnte er es wagen sowas mit mir zu machen...!", murmelte ich vor mich hin. Vorsichtig fasste ich mir an den Hals, zu der Stelle, wo Reiji mich gebissen hatte.

"Seltsam... Ich spüre keine Bisswunde..."

"Was meinst du damit? Hat Reiji~san dir was getan?", fragte Yui besorgt. "Nichts worüber du dir den Kopf zerbrechen müsstest.", versicherte ich ihr.

"Yui soll sich nicht unnötig Sorgen machen. Sie hat ja schon genug um die Ohren...Vor allem wenn ich an die Opferbraut-Sache denke... Soll ich ihr erzählen was ich herausgefunden habe? Aber was würde das über ihren Vater aussagen, der wohlmöglich mit dahintersteckt?... Nein, es ist noch zu früh! Das würde ihr nur das Herz brechen...".

"Das verstehe ich nicht...", murmelte Yui leise.

"Hm? Was meinst du ?"

"Aaach... ist nicht so wichtig! Bitte vergiss es"

"Wenn du was zu sagen hast, dann nur raus damit!"

Nachdenklich sah sie mich an, als würde sie genau überlegen, was sie am besten sagen sollte oder was nicht.

"Es ist nur so... Du bist immer besorgt und kümmerst dich um mich. Ich hab gleich bei unserem ersten Treffen gemerkt, das du ein guter Mensch bist. Du glaubst gar nicht, wie froh ich deswegen bin, aber..."

"Aber was?..."

"Ich überlege nur....Wieso ist ein Mädchen wie du eigentlich hier und arbeitet als Haushälterin für Vampire? Ich bin ja wegen meinem Vater fälschlicher Weise hier gelandet... Aber was ist mit dir Mina~san? Was möchtest du hier?"

"Diese Frage...Ich hätte mir denken können das Yui~chan mich das irgendwann frägt...aber so bald schon? Und ...bin ich schon bereit ihr das zu sagen?"

Ich dachte intensiv darüber nach, was ich ihr erzählen konnte ohne wie ein totaler Idiot da zustehen. Auf dem ersten Blick war es ein total naiver Grund und man hätte es sich sicher bei jemand anderem vorstellen können, aber nicht bei mir...

Ich sah Yui noch einmal in die Augen und mir wurde auf einmal bewusst, das nur sie mich verstehen könnte und niemals über mich urteilen würde. Ich wusste das sie mir vertraut... Also konnte auch ich ihr vertrauen...

"Mina~san...Wenn du mir nichts sagen willst dann musst du auch nicht. Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Bitte entschul..."

"Es ist wegen meinem Vater!"

".... deinem Vater?", wiederholte sie erstaunt. Ich atmete noch einmal tief durch und sortierte meine Worte genau, bevor ich Yui über meinen Aufenthalt hier aufklärte.

"Weißt du Yui~chan... Ich komme aus einer sehr kleinen Familie. Eigentlich bestand sie nur aus mir, meiner Mutter und meinem Vater. Wir hatten auch nie viel Geld und lebten zusammen in einem alten Apartment in der Großstadt. Trotzallem besaßen wir alles, um ein glückliches Leben zu führen...".

Ich musste kurz einen dicken Kloß im Hals schlucken, denn als ich wieder an diese Zeit denken musste kamen alte Gefühle in mir hoch. Sie waren zu schön und harmonisch, und ich wünschte mir in dem Moment nichts mehr, als wieder zu dieser zurückzukehren.

Yui hörte mir aufmerksam zu, doch als sie merkte wie schwer mir das reden viel, hielt sie meine Hand fest und sah mich mitfühlend an. Schon das allein half mir unheimlich und ich war froh sie bei mir zu haben.

"Als ich sieben Jahre alt war, starb mein Vater und lies mich und meine Mutter alleine zurück. Die Leute redeten viel über uns und über meinen Vater. Darüber das er nichts, als ein arbeitsloser Penner oder Krimineller war. Aus dem Grund hasse ich auch jeden, der es wagt eine Meinung über jemanden zu bilden, den man nicht einmal kennt! Niemand kannte meinen Vater so gut wie ich und ich weiß ganz genau das er kein Verbrecher war!", schimpfte ich und fletschte die Zähne. "Einen ehrenhafte Mann wie meinen Vater so in den Dreck zu ziehen!... Ich habe es noch nie einem verzeihen können!" . Allein der Gedanke an das Gerede versetzte mir ein Stich in die Brust.

"Und wieso bist du dann hier?", fragte Yui besorgt nach und hielt nach wie vor meine Hand fest.

"Weil ich mich nicht damit abfindend konnte, das über einen so guten Menschen so viel schlechtes geredet wird. Also habe ich alles was ich über Ihn in Erfahrung bringen konnte gesammelt und bin auf was sehr seltsames gestoßen...".

Schnell sprang ich vom Bett auf und lief zu meinen Nachtschrank, um in einem der Schubladen etwas raus zuholen. "Weißt du, mein Vater hatte außer mir und meiner Mutter niemanden, keinerlei Verwandschaft oder so. Es gab keine Infos wer er genau war, doch einen Hinweis fand ich in seinen Unterlagen..." Ich reichte Yui ein altes schwarz-weiß Foto und beobachtete ihr Gesicht genau, welches ungläubig zwischen mir und dem Bild hin und her sprang.

"Aber...das ist doch diese Villa hier?", erkannte sie geschockt und drehte das Bild. "Da hast du Recht! Und siehst du auf der Rückseite?...Da steht sogar 'Sakamaki' drauf! Deshalb bin ich vor zwei Jahren eingebrochen und habe eingewilligt, als Entschädigung für mein Eindringen hier zu arbeiten! Zwischen meinem Vater und der Sakamaki-Familie besteht irgendeine Verbindung! Aus dem Grund bin ich hier Yui!"

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionDonde viven las historias. Descúbrelo ahora