Haltung annehmen

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"Ahahaha, ihr hättet Reisbällchens Gesicht sehen sollen! Einmalig! Vor allem als die Sache mit dem 'Kleid anziehen' und 'romantisch werden' kam!", lachte Ayato, also wir in der Limousine und auf dem Weg Heim waren. Man konnte ihn nicht davon abringen, meinen panischen Zustand in allen Einzelheit seinen Brüder zu beschreiben und sich über mich lustig zu machen. "Ayato~kuuuun...Ich schwöre dir das ich dich windelweich Prügeln werde, wenn du nicht sofort aufhörst!", drohte ich und warf ihm einen Todesblick zu. "Jetzt hab dich nicht so! Ist doch witzig, wie verklemmt du bei dem Thema 'Romantik' bist!", provozierte er mich weiter. "Na und?! Ich habe nun mal wichtigeres zu tun, als mir um sowas Belangloses Gedanken zu machen!"

Ayato wollte mir gerade noch kontern, also Reiji ihm ins Wort fiel, "Ayato, belass es dabei! Es gehört sich nicht, sich über eine Dame lustig zu machen!". Dankend sah ich zu Reiji rüber und betete darauf endlich das Thema abgehackt zu haben.

Nicht schlimm genug das es ein SchulBALL war und ich tanzen hasste, nein... Die noch größere Tragödie war die, das ich am selben Tag Geburtstag hatte und ich deshalb nicht nach Hause zu meiner Mutter, wie jedes Jahr fahren konnte.

"Gut, sie hat mir eh vor einigen Tagen abgesagt, weil ihr Chef ihr mal wieder nicht freigeben konnte und deshalb Arbeiten musste. Aber wenigstens, wäre ich daheim gewesen und hätte mir Omurice gemacht, während ich ein Buch gelesen hätte. Stattdessen darf ich mich in ein doofes Barbiekleid zwängen und mich den ganzen Abend von irgendeinem Kerl beim Tanzen begrabbeln lassen. Und dann fragt man mich noch, warum ich SO darauf reagiert habe...Nicht mal was richtiges zu essen bekomm ich..."

Plötzlich verspürte ich einen heißen Atem an mir und dreht meinen Kopf zu meinen Sitznachbarn Kanato. Der sah mich die ganze Zeit schon merkwürdig an und schien mich von Kopf bis Fuß zu mustern. "Wenn du so traurig bist, weil du nichts zu anziehen hast, kannst du gern eins meiner Puppenkleider bekommen. Teddy würde dir bestimmt was passendes raussuchen.", schlug Kanato vor und lächelte mich schüchtern an. Schockiert schüttelte ich heftig mit dem Kopf.

"Ooooh, unsere Bitch~chan in einem Kleid! Das wäre bestimmt ein appetitlicher Anblick", schwärmte Laito und fing ebenfalls an mich zu begutachten.

"Hilfe...bitte lasst mich raaauuus..."

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Nach einer gefühlten Ewigkeit gelangten wir endlich zurück zur Villa, worauf sich jeder fürs erste in sein Zimmer begab, bis es schließlich Zeit fürs Abendessen war.

Reiji hatte uns mal wieder ein sehr vorbildliches Abendessen zubereitet. Es lief typischerweise wie bei jedem unserer gemeinsamen Mahlzeiten ab. Laito versuchte Yui permanent anzumachen und sie zu füttern, während Ayato einwarf das sie 'Seiner Wenigkeit' gehöre und Laito sich verpissen sollte. Kanato redete mit seinem Bären und erstach nebenher mit viel Euphorie sein Essen. Reiji beschwerte sich immer wieder über seine Brüder und deren Tischmanieren. Nebenbei bemerkte ich, wie er immer wieder verdächtig zu mir rüber sah und über irgendwas grübelte... Subaru kümmerte sich wenig darum, was seine Brüder trieben und aß energisch sein Essen. Sein älterer Halbbruder Shu, der neben ihm saß, machte nur ein Nickerchen.

"Welch große ,glückliche Familie wir doch sind..."

Als schließlich alle mit ihrem Essen fertig waren und ohne irgendwelche Worte miteinander zu wechseln aufstanden, blieb ich still schweigend sitzen und wartete.
Ich wollte eigentlich helfen den Tisch abzuräumen und fing bereits an die Teller zu stapeln, als ich merkte das ich nicht alleine hier war.

Reiji blieb in aller Seelenruhe sitzen und schaute mir beim aufräumen zu.

"Toll! Anstatt so blöd rumzusitzen, könnte der Kerl mir lieber helfen!"

Genervt stoppte ich in meinem Tun und richtete mich zu ihm, "Gibt es irgendwas Reiji~san?"

Nachdenklich schob er sich die Brille zurück und stand von seinem Stuhl auf. "Da hast du Recht! Mir gefällt deine Haltung nicht!", bemerkte er und ging auf mich zu. "Hä, was meinst du denn damit...Hey!". Plötzlich nahm er mich zu sich und drehte meinen Körper, sodass ich genau vor ihm stand. Mit sanften Druck, drückte er seine Hand gegen meinen Rücken und brachte mich dazu, mich aufrechter hinzustellen. "Das meinte ich damit!", erklärte er und sah zu mir runter, "Als eine Dame musst du eine aufrechte und vornehme Haltung annehmen. Auch wenn es ums tanzen später geht."

"Ist das sein ernst?! Seit wann kümmert es ihn wie ich Stehe? Versucht er mich nur mal wieder rum zukommandieren... Oder hat es vielleicht was mit dem Schulball zu tun?..."

"Tss, du scheinst immer noch nicht zu verstehen was ich meine, wie?", schnaufte er genervt und packte mich am Handgelenk.

"Wohin gehen wir Reiji~san?", fragte ich schockiert. In der Vergangenheit hatte sich ja gezeigt, das es nicht gut war mit Reiji alleine zu sein und dementsprechend nervös war ich auch. Jedoch gab er mir keine Antwort auf die Frage. Stattdessen erkannte ich ein bitterböses Lächeln auf seinen Lippen.

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWhere stories live. Discover now