Tea~time

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Mir gefiel diese Situation überhaupt nicht... Der ganze Tag erschien schon seltsam und das, was ich über die Opferbräute erfuhr hätte man unmöglich toppen können. Aber auch nur fast... Denn es stand ja noch mein 'Plausch' mit Reiji bevor.

Dieser nibbte an seinem Tee, während ich verunsichert zu meinem starrte. Skeptisch betrachtete ich die goldene Flüssigkeit, dessen wohlriechender Dampf mir in die Nase stieg.

"Sieht ja ganz gut aus, aber so leichtgläubig kipp' ich mir das Zeug nicht runter. Währe ja nicht das erste Mal, das Reiji~sama mich versuchen würde zu vergiften"

Als Reiji zu mir rüber sah, führte ich die Tasse doch zu meinem Mund und imitierte Schluckgeräusche. Das letzte was ich gebrauchen könnte, wäre ein noch verärgerter Reiji. Ich wusste das er schon sauer war, denn er hasste Verspätungen. Allerding war es untypisch für ihn mich zu suchen. Aus dem Grund blieb ich weiter misstrauisch und wartete...

"Du bist schon die ganze Zeit so still Mina... Gibt es nicht etwas, was du mir sagen willst?", unterbrach Reiji die Stille. "Ähm... Entschuldige, das du mich holen musstest...", gab ich kleinlaut zu und stellte die Tasse ab.

"Hm soso... Keine dumme Bemerkung oder Spruch. Du besserst dich", bemerkte er und faltete seine Hände. Es war seine übliche 'Ich halte dir einen Vortrag-Pose'. "Aber nein, das war es nicht was ich meinte. Du warst gestern sehr aufgebracht und hattest dich nicht zufrieden gegeben mit dem, was ich dir sagte.", erklärte er mir.

Genervt schaute ich zur Seite, denn ich wusste genau, das dies nur der Anfang seiner üblichen Ansprachen gegen mich waren. "Ich kann mir schon denken was du vorhin in der Halle getrieben hast.... Seit Yui hier ist, handelst du ohne weiter darüber nachzudenken und vernachlässigst deine Arbeit."

"Das war nicht meine Absicht Reiji~sama. Auch ich muss mich erst an die neue Situation gewöhnen und brauche noch etwas Zeit."

"Zeit? So kenne ich dich gar nicht... Woher denn jetzt diese Vernunft?"

"Vielleicht weil ich keine große Lust habe hier wie eure Opferbräute zu sterben!"

"Ich bin immer vernünftig. Mir kam einfach der Gedanke, das ich meine Aufgaben hier nicht zu hundert Prozent durchführen kann, wenn ich nicht über alles hier Bescheid weiß. Tja und weil du deine Meinung so offen gelegt hattest, dachte ich das ich mich bei den anderen informieren sollte. War wohl keine so gute Idee, wie ich dachte..."

Ich musste weiterhin vorsichtig sein. Prinzipiell sprach ich die Wahrheit, nur erzählte ich nicht alles was ich heraus gefunden hatte. Denn ich konnte weiterhin schlecht einschätzen inwiefern er mir vertraute oder ich ihm vertrauen konnte. Reiji war immer noch ein blutsaugender Besserwisser und so einen Fehler wie in der Schule wollte ich nicht wieder begehen.

Reiji musterte mich und dachte wohl über meine Worte nach, "Hm, kein so dummer Ansatz von dir. Anscheinend hast du auch was von meinen Brüdern herausbekommen. Darf ich fragen, was das konkret war?". Ich biss meine Zähne zusammen und konzentrierte mich darauf weiterhin ruhig sitzen zu bleiben.

"Okay Mina, ruhig bleiben... Er versucht dich nur aus der Reserve zu locken!"

"Nur, das ich mir nicht zu viele Sorgen um Yui machen sollte. Es wurde vereinbart, das sie hier mit euch Vampiren leben soll. Und da werde ich mich selbstverständlich nicht einmischen Reiji~sama". Am liebsten wollte ich mir den Mund auswaschen.

"Das war echt zu viel Schleimerei für heute..", dachte ich und war erleichtert es endlich mit Reiji geklärt zu haben.

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Jedoch veränderte sich Reiji's Blick und dieser, war alles andere als beruhigend. Sein Mund verformte sich zu einem spöttischem Lächeln.

"Fufu... So ein braves Mädchen. Du hast alles so gesagt, wie ich es hören wollen würde, nicht wahr? Wohl gemerkt, das ich dir überlegen bin. Oder aber du bist so ignorant, das du glaubst mich überlisten zu können, indem du mir hier was vorspielst".

Geschockt sah ich ihn an und meine Kehle schien wie ausgetrocknet zu sein. Er hatte mich doch tatsächlich durchschaut...

"Verdammt!"

"Ich habe also Recht, wie? Wundert mich nicht. Ich weiß doch das hinter deinem losen Mundwerk nichts dahinter steckt. Jedoch macht mich deine Naivität und Arroganz wütend! Wieso akzeptierst du nicht endlich, das du nichts, als ein schwacher kleiner Mensch bist, der für uns arbeitet?!"

Wütend sprang ich auf und ballte meine Hände zu Fäusten. "Du Verdammter!...", fauchte ich ihn an.

"Das ist zu viel! Schon der ganze Tag war eine reine Katastrophe. Erst die Sache in der Schule mit ihm, dann die Horrorpuppen und die Sache mit den Opferbräuten. Und zum Schluss die Finale Teeparty. Aber die toppt alles... Zu sagen was ich tun, lassen oder denken soll... wieso versuchten sie alle das ständig?! Ich weiß ganz genau was ich tun muss, denn das hat man mir schon früh beigebracht. Keiner von den Kerlen weiß, wie ich mich fühle und sie werden es nie verstehen!"

Reiji saß weiterhin unbeeindruckt auf seinen Sessel und ich fühlte mich, wie ein kleines Kind. "Du verhältst dich kindisch. Jetzt setzt dich hin und trink deinen Tee!", befahl er. Doch ich dachte nicht im Traum daran auf ihn zu hören. Dafür war es zu spät und ich wurde nur noch rasender. Ich spannte bereits meine Muskeln so fest an, das mein Gesicht rot anlief.

"Immer macht er einen auf Chef und spielt sich auf , als wüsste er über alles und jeden Bescheid! Aber ich darf mich nicht von ihm unterkriegen lassen! Nein !! Den Gefallen tu ich ihm nicht. Ich muss die Sache anders angehen..."

Langsam löste sich meine Anspannung. Finster sah ich in seine Augen und lächelte hämisch. "Pff, du denkst also wirklich ich wäre nur ein dummer Mensch. Vielleicht sogar eine eurer Opferbräute, nicht wahr? Du meinst zwar über mich bestimmen zu können, weil du mir körperlich überlegen bist. Aber eigentlich bist du nur ein hochnäsiger Besserwisser, der nicht im Ansatz über mich Bescheid weiß. Ich soll mich also nicht in Dinge einmischen, die mich nichts angehen, sagtest du doch? Dann sieh erst einmal in den Spiegel und erkenne, das du nichts über mich oder uns Menschen weißt!"

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWhere stories live. Discover now