ix. into the darkness

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„You want a fight

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„You want a fight. I'll bring you war."

Nachdem ich muss endlich weit genug vom Füllhorn entfernt habe, versuche ich die Arena genauer zu betrachten. Auch wenn es aussieht, als seien es viele einzelne Berge, gibt es zwischen allen eine Verbindung, sodass man das Füllhorn einfach umgehen kann. Was ich allerdings nicht sehe, sind jegliche Möglichkeiten auf ein Versteck und ich beschließe die Gegend genauer abzusuchen.

Das Orientieren in der schneebedeckten Landschaft fällt sehr schwer, weshalb es mir auch erst nach ein paar Stunden gelingt eine kleine Höhle zu finden.

Gerade will ich mich auf den Boden setzen um endlich zu schauen, was sich in meinem Rucksack befindet, da höre ich neben mir ein Geräusch.
Sekunden später einen Schrei aus der Dunkelheit der Höhle und plötzlich stürmt mir ein Mädchen entgegen.
Ehe ich mich versehe, liege ich außerhalb der Höhle im tiefen Schnee. So gut es geht drücke ich das Mädchen von mir weg. Schnell erkenne ich, dass sie, zu meinem Vorteil, keine Waffen bei sich trägt.

Ich schaffe es ihr einen gezielten Stoß in den Magen zu versetzen, um sie so endlich von mir runter zu bekommen. Schnell stelle ich mich auf und ziehe aus meinem Gürtel ein Messer, da meine Axt in der Höhle bei dem Rucksack liegen geblieben ist.
Mit voller Kraft schleudere ich es ihr in den bereits schmerzenden Bauch und laufe in ihre Richtung.
Betäubt von den Schmerzen, wandelt das Mädchen nah am Abhang. Ohne weiter darüber nachzudenken, verpasse ich ihr einen kleinen Stoß, der dazu führt, dass sie letzendlich herunter fällt.

Mein angestrengter Atem strömt wie eine Nebelwolke in die kalte Luft. Für einen Moment stehe ich still, bis mich das Knallen der Kanone aus meinen Gedanken holt.

Als ich mich erneut in der Höhle setze und den Rucksack geöffnet habe, verteile ich den Inhalt auf dem steinigen Boden.
Sofort sehe ich die Handschuhe, danach ein Paar dicken Strümpfe, Wasser und getrocknetes Fleisch. Ganz unten erkenne ich Material um ein Feuer machen zu können.
Ich stecke mir ein Stück des Fleisches zwischen die Zähne, während ich meine Schuhe ausziehe um die Strümpfe über zu ziehen. Die Handschuhe packe ich in meine Jackentaschen und danach das Essen und Trinken zurück in den Rucksack.

Als der Himmel über der Arena sich langsam verdunkelt, ertönt das erste Mal die Hymne des Kapitols.
11 Tribute sind alleine am ersten Tag der Spiele gestorben. Und für zwei davon bin ich verantwortlich. Das Mädchen das mich angegriffen hat war Misha aus Distrikt 9. Auch ihr Distriktpartner starb heute.

Durch das helle Licht der aufleuchtenden Gesichter, kann man erkennen, das der Schneefall nun zunimmt.
Ich rücke ein Stück weiter in die Höhle, um mich vor der Kälte zu schützen.
Nachdem die Melodie vorbei ist, hört man den starken Wind durch die Berge blasen, der mir immer näher kommt. Ich rücke immer tiefer in die Höhle rein, doch der Wind verfolgt mich. Als ich soweit hinein gekrochen bin, dass eigentlich eine Wand hätte kommen müssen, werde ich langsam stutzig. Vorsichtig taste ich mich entlang der Seitenwände, bis mich die Dunkelheit komplett umschließt.
Aus meinem Rucksack krame ich blind die kleine Fackel und das Zündholz aus und schaffe es ein Feuer zu entfachen, das mir etwas Licht spendet.
Tatsächlich ist vor mir nur ein schwarzer Gang, der immer tiefer in den Berg hinein führt. Ich beschließe noch etwas weiter hinein zu gehen um sicher zu sein, dass hier nicht noch ein Tribut ist, dass mich im Schlaf überraschen könnte.

Aber nachdem ich mich eine Weile vorsichtig und so leise wie möglich voran bewegt habe, kommt mir langsam der Gedanke, dass es keine Höhle ist, sondern ein Tunnelsystem. Ich bin bereits an mehreren Abzweigungen vorbei gekommen, als in der Ferne direkt vor mir ein weiteres Licht auftaucht. Schnell verstecke ich mich in einem Gang und schaue vorsichtig um die Ecke. Ich versuche die Fackel weit weg von mir zu halten, damit man das Licht nicht sehen kann.
Als die Gestalt mir immer näher und näher kommt, erkenne ich schließlich das Gesicht im Schatten des flackernden Feuers. Sylvan.

Trotzdem komme ich nicht aus meinem Versteck. Wer weiß, ob er mich nicht ohne mit der Wimper zu zucken umbringen würde? Da er mit mir gleich fast auf einer Augenhöhe ist, mache ich meine kleine Flamme schnell aus und drücke mich an die kalte Höhlenwand. Er bewegt sich nur sehr langsam an mir vorbei, aber ich bleibe unbemerkt.
Ich fasse den Entschluss hinter ihm zu bleiben, um zu sehen, ob er mir vielleicht einen Schritt voraus ist.
Trotz meinem vollen Rucksack und den schallenden Gängen, schaffe ich es unbeachtet zu bleiben. Wir kommen in Richtung eines Ausgangs, aber es ist ein anderes als der, in dem ich die Höhle betreten habe. Der Himmel sieht wieder sehr hell aus. Wie lange sind wir in diesen Gängen umher gewandert?
Als Sylvan in den Schnee tritt, dreht er sich um und starrt direkt in meine Richtung. Doch ich stehe noch in der Dunkelheit; er sollte mich nicht sehen können.

"Du kannst ruhig raus kommen. Ich hatte nicht vor dich umzubringen", enttarnt er mich allerdings doch und verschränkt die Arme vor der Brust. So war das nicht geplant. "Und ich dachte noch, dass ich unbemerkt geblieben bin. Das ist nicht unbedingt optimal für die nächsten Tage." antworte ich ihm kopfschüttelnd.

"Vielleicht hast du bei den anderen Tributen mehr Glück."

Ich trete zu ihm ins Licht und ziehe meine Jacke etwas weiter zu. Hier draußen ist eine ganz andere Temperatur als in den engen Gängen in denen sich die Wärme staut. Als ich Sylvan ins Gesicht schaue, fällt mir zum ersten Mal der Schnitt auf seiner Wange auf. "Was ist passiert?"

"Der Junge aus Distrikt 9 hatte ein ziemlich scharfes Messer."

ɢʟɪᴛᴛᴇʀ ᴀɴᴅ ɢᴏʟᴅ ⏤ finnick odairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt