ɢʟɪᴛᴛᴇʀ ᴀɴᴅ ɢᴏʟᴅ ⏤ finnick odair

xv. preparing for battle

"He was her dark fairytale and she was his twisted fantasy. And together they made magic."

Fokussiert beobachte ich Beetee Latier, der mit angewinkelten Knien im Sand sitzt und uns geduldig seinen Plan offenbart. Meine Füße versinken langsam im feuchten Boden, während ich mich mit dem Oberkörper über einem dunklen Ast lehne, um mein Gewicht zu verlagern und Finnicks Hand auf meinem unteren Rücken ruht. Überzeugt hebt Beetee den Sand auf, der trotz gespreizten Finger nicht seiner Hand entrinnt. "Die Karrieros fühlen sich am Strand am Sichersten, doch sie werden ihm nicht zu nahe kommen, solange wir hier sind. Was würden sie tun, wenn wir weg wären?"

Augenblicklich schießt aus Finnick die Antwort heraus, während er seinen linken Arm im Zweig über mir abstützt. "Sie würden zurück kommen oder sich am Rand des Dschungels verstecken."

Zustimmend nickt der Sieger aus Distrikt 3 und fügt hinzu: "Dessen Boden in ungefähr vier Stunden noch von der zehn Uhr Welle voll gesogen sein wird. Und was passiert um Mitternacht?" Er wendet sich zu Katniss, die ebenfalls im Sand sitzt und ihre Ellenbogen auf den Knien abstützt. Sie kneift die Augen zusammen, ehe sich ihr linker Mundwinkel nach oben hebt, weil sie versteht auf was Beetee hinaus möchte. "Die Blitze beginnen einzuschlagen."

Ohne eine Miene zu verziehen, wendet sich Beetee wieder an die gesamte Gruppe. "Der Plan lautet wie folgt:

Wir werden zum Sonnenuntergang verschwinden und machen uns auf den Weg zu dem Gewitterbaum. Damit sorgen wir dafür, dass sie wieder zum Strand kommen. Bevor es Mitternacht wird, verlegen wir unseren Draht vom Baum zum Wasser und wer sich im Wasser oder auf dem Sand aufhält, bekommt einen tödlichen Schlag."

Interessiert greift auch Peeta eine handvoll des dunklem Sediments unter uns und streicht mit dem Daumen begutachtend über die aneinander hängenden Sandkörner, die vereinzelt an seiner Hand kleben bleiben. "Woher wissen wir, dass der Draht dabei nicht durchbrennt?", fragt er und zieht eine Augenbraue nach oben.

Doch Beetee zögert nicht lange, ehe er seine Brille ikonisch nach oben rückt und selbstsicher grinst. "Das wird er nicht. Ich habe ihn immerhin selbst erfunden. Das einzige Material, dass mit meiner Erfindung mithalten kann ist Gold."

Bei seiner intensiven Betonung auf dem letzten Wort werde ich hellhörig und wende meinen starren Blick vom Sand zu Beetee. Allerdings muss ich feststellen, dass Beetee sich bereits in meine Richtung gewendet hat und mir mit vielsagenden Blick tief in die Augen schaut. Ist es möglich, dass er mehr weiß als er zugibt?

Fragend verfolgt Finnick den fixierten Blick, der hinter der schwarzen Brille von Beetee hervor blitzt, bis seine grünen Augen zu meiner Schulterprothese wandern und eben dort hängen bleiben. Ich spüre förmlich, wie es in seinem Kopf beginnt zu arbeiten und wie er versucht die versteckte Botschaft zu deuten.

"Wir sollten es versuchen", besiegelt Peeta endgültig den Plan und steht aus seiner knienden Position auf. "Wie können wir dir helfen?"

Auch Beetee beginnt unter Anstrengung sich zu erheben und klopft kurz darauf seine Hände an seinem Neoprenanzug ab, während er Luft holt und lächelnd erwidert: "Sorgt dafür, dass ich um Mitternacht noch lebe. Das wäre extrem hilfreich."

Mit einem Grinsen nicke ich ihm zu und ziehe kurz darauf Finnick an seiner Hand von unseren Verbündeten weg. Ohne zu zögern folgt er mir, bis wir am Ufer des Sees angekommen sind. Denn ehe sich die Situation in der Arena erneut zuspitzt, sollten wir die Zeit für uns nutzen.

Nachdem wir in den aufbrausenden Wellen des Sees stehen geblieben sind, fällt Finnick mir lächelnd in die Arme. Ich erwidere die lang anhaltende Umarmung, während ich das immer dunkler erscheinende Wasser im Sonnenuntergang beobachte.