v. mindset is everything

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"True friends stab you in the front"

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"True friends stab you in the front"

Auf den lauten Knall hallt durch die Halle ein lauter Schrei.
Er stammt von keinem Geringeren als von dem Muskelpaket aus Distrikt 2. Er hat vor wenigen Sekunden mit voller Wucht den Dummy mit einem Schwert gespalten und steht nun wutentbrannt davor. Man erkennt selbst hier, dass sein Gesicht feuerrot ist und seine Brust sich durch die schnelle Atmung hebt und senkt, seine muskulösen Arme sind angespannt und umklammern das Schwert.
Sein Blick wandert durch die Halle und blickt jeden von den Tributen beinahe schon blutlustig an, bis er am Ende bei mir hängen bleibt.

Ich starre ihn emotionslos an und warte auf eine Gestik seinerseits; darauf, dass ihn meine Reaktion noch wütender macht. Mehr als mein Leben habe ich sowieso nicht zu verlieren und das wird mir doch so oder so genommen.

Eine Ewigkeit vergeht, bis er seinen Blick abwendet und sich zu den anderen Karriere-Tributen umdreht und mit ihnen anfängt zu reden.

„Was war das denn?", reißt mich Sylvan aus meinem Gedankengang. „Was war was?", entgegne ich ihm verwirrt.
„Du warst in Gedanken, oder? Mason hat dich angestarrt. Vielleicht war er überrascht, dass die Tribute aus Distrikt 7 doch nicht so schwach wirken". Sylvans Stimme wird bei dem letzten Satz spöttisch.
Jedes Jahr stempeln die Karrieros die anderen Tribute sofort ab und denken, dass sie die Einzigen sind, die mit Waffen umgehen können.
"Nein, eigentlich war das extra", grinse ich ihm ernst entgegen und verschränke die Arme vor der Brust.

Gerade als wir beschließen, als Nächstes zu den Pflanzenstationen zu gehen, ertönt ein Signalton. Das Training ist beendet.

Alle lassen ihre Trainingsgegenstände fallen und machen sich auf den Weg zu den Aufzügen.


Mittlerweile sind die letzten Stunden des ersten Trainingstages angebrochen und wir wurden dazu aufgefordert mit unseren Mentoren über das Training und die weitere Vorgehensweise zu sprechen.

Johanna hat sich mit mir auf den Balkon verzogen und seitdem ich ihr über das heutige Training berichtet habe, schaut sie mich stumm an.
„Du musst dich mehr hilfloser geben", gibt sie leise von sich. „Morgen am besten nur Knoten, Klettern oder Pflanzen und übermorgen gehst du ins Einzeltraining. Wenn du Glück hast, darf ich mit dir rein, dann kann ich mit dir trainieren. Verstanden?"
Nun nicke ich und wende meinen Blick von ihr ab. Es sollte nicht schwer sein, bei jeder Kampfstation zu versagen und die Überlebensstationen können von Vorteil sein.

„Gut. Dann wäre das geklärt. Gute Nacht, Juniper!" Johannas Stimme summt noch in meinen Ohren, als sie bereits den Balkon verlassen hat und ich alleine im kühlen Nachtwind stehe. „Danke. Gute Nacht!", rufe ich ihr noch hinterher.
Ich stehe noch einen Moment da, schaue auf die unzähligen Gebäude und Lichter, die das Kapitol erleuchten.
Irgendwann wird es doch etwas kühl, weshalb ich jetzt auch wieder rein gehe und mich gemütlich auf den Weg in mein Zimmer mache.
Als die Tür hinter mir zufällt dauert es nicht mehr lange, dass ich das Bad verlasse und endlich ins weiche Bett falle.



Den nächsten Trainingstag verfolge ich nun die Taktik, mich nur bei den Überlebensübungen aufzuhalten, auch wenn dies mir fragende Blicke von Sylvan einbringt.

Dieser trainiert wie bereits gestern hauptsächlich an den Kampfstationen. Klar, eine Taktik wie meine, würde bei ihn nicht funktionieren. Er ist wirklich ein guter Kämpfer und was mich verwundert, ist die Tatsache, dass er nahezu perfekt Bogen schießen kann.
Langsam macht sich ein ungutes Gefühl in mir breit. Was, wenn Sylvan und ich unter den letzten Tributen sind? Was, wenn wir zwei die letzten sind? Ich würde nicht gegen ihn gewinnen können, allein von der Körpergröße gesehen, ist er mir überlegen.
Könnte ich ihm je was tun? Oder besser, würde es ihm überhaupt schwer fallen mir etwas zu tun?

Die Frage erübrigt sich. Es steht nicht zur Frage, ob ich das möchte. Wenn es danach gehen würde, würde ich jetzt nicht im Kapitol sitzen und im Training stecken, für die Spiele, bei denen genau einer überleben wird. Hierbei geht es um ,müssen'.

Ich muss im Kapitol sein.

Ich muss kämpfen.

Ich muss siegen.

Und genau das werde ich tun.

ɢʟɪᴛᴛᴇʀ ᴀɴᴅ ɢᴏʟᴅ ⏤ finnick odairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt