vii. a love that drowns oceans

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"and he's made of gold"

Unruhig wälze ich mich in der Bettdecke, als ich sie mir endgültig in einer hastigen Bewegung über den Kopf ziehe um die Geräusche von draußen auszuschließen. Doch auch wenn ich es mir wünschen würde, so schafft der dünne Stoff es nicht, meine Gedanken abzuschalten. Nach dem gestrigen Tag, habe ich es die gesamte Nacht nicht geschafft meine Ruhe zu finden. Selbst wenn der Schlaf mich überkam, plagten mich die selben Albträume wie alle anderen Nächte. Zwar hat Finnick sein Bestes gegeben, um mich zu beruhigen, doch das Schlafen viel ihm ebenso schwer. Daher stand er bereits früh am Morgen auf, während ich die Hoffnung auf ein paar Stunden Schlaf noch nicht aufgegeben habe.

Trotz allerdem kann ich spüren, wie ich mit jeder Minute nervöser werde und schlussendlich mit einem tiefen Atemstoß die Decke von mir werfe, ehe ich meine Beine aus dem Bett schwinge. Mein Kopf sinkt tief in meine Hände, mit denen ich über meine müden Augen reibe und in einer Bewegung meine Haare hinter die Ohren streiche.

Vor meinem inneren Auge sehe ich immer wieder die Feuer in Distrikt 8 vor mir. Die vielen Opfer in der Halle des Lazaretts und die zerstörten Hovercrafts des Kapitols. In meinen Ohren schallen die Bombeneinschläge; in meiner Nase hängt der Geruch von Rauch und Tod. Doch meine Gedanken springen vom Hundertsten ins Tausendste, als mir Palmers, beziehungsweise nun auch meine Worte, in den Kopf schießen und ich von den Gedanken an Distrikt 7 bei Johanna hängen bleibe. Ein leeres Gefühl mischt sich zu der Nervosität, die mein Herz schneller schlagen lässt, als ich mich frage, wie es meiner besten Freundin wohl gehen mag. Welche Qualen sie ertragen mag oder warum nur Peeta bis jetzt im Interview mit Caesar zu sehen war. In welcher Verfassung sie wohl ist?

Ein lautes Gähnen dringt durch den Raum und stört mich in meinem Gedankengang, während ich aufschaue und sehe, wie die Tür hinter Finnick zu fällt.

"Guten Morgen, meine Liebste. Auch wenn es schon längst kein Morgen mehr ist", begrüßt er mich lächelnd und platziert eine Teetasse neben meinem Bett, für die ich mich mit einem erneuten Gähnen bedanke.

"Schwer zu beurteilen, wenn die Sonne nicht vor dem Fenster aufgeht", murmle ich und greife mit beiden Händen nach der warmen Tasse. Kräutertee, erkenne ich an dem würzigen Geruch. "Johanna hat meinen Kräutertee immer gehasst", füge ich nachdenklich hinzu, als ein letzter Gedanke an sie durch meinen Kopf zieht.

Mit seiner eigenen Tasse nimmt Finnick auf dem Bett neben mir Platz und legt zärtlich seinen Arm über meinen Rücken, ehe er mich mit hochgezogener Augenbraue anblickt. "Das kann ich mir vorstellen", grinst er mich an, ehe er es offensichtlich kaum erwarten kann weiter zusprechen. "Ich habe eine Überraschung für dich. Zwar ist es für den Sonnenaufgang schon zu spät, doch ich könnte dir noch den Sonnenuntergang anbieten."

"Was?" Stutzig öffne ich meine geröteten Augen weiter und schaue verwirrt in das mittlerweile breite Grinsen von Finnick.

"Ich habe mit Präsidentin Coin gesprochen und sie hat uns erlaubt, dass wir nach oben dürfen. Du solltest dich besser schnell umziehen, bevor sie es sich anders überlegt." Er richtet sich von dem Bett auf und stellt seine Tasse ab, ehe er mir seine Hände reicht. Mit einem großen Schluck trinke ich meinen Kräutertee aus und lege meine Hände in Seine, bevor er mich auf die Beine zieht und ich dankbar in seine Umarmung falle, ehe mich meine Füße auf die Zehenspritzen heben und wir eine liebevollen Kuss austauschen.

"Danke, Finnick."

Nachdem ich mich von ihm löse, stürme ich zu dem Kleiderschrank unseres Zimmers und wechsle meine Nachtwäsche zu einem dunkelgraue Overall. Eilig schlüpfe ich in die monotonen Schuhe und kremple schlussendlich die Ärmel des Leinenstoffes etwas nach oben.

ɢʟɪᴛᴛᴇʀ ᴀɴᴅ ɢᴏʟᴅ ⏤ finnick odairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt