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Mia

Langsam schlage ich die Augen auf. Jedoch kneife ich sie sofort wieder zu, da mir Sonne direkt ins Gesicht scheint. „Mia.", flüstert eine Stimme neben mir. „Du bist wach.", meine ich lächelnd und richte ich mich leicht auf. „Du hast im Schlaf gesabbert.", grinst Leon und ich rolle mit den Augen und boxe ihn leicht in den Arm. „Halt den Mund." „Es war süß.", überlegt er. Ich lache und mustere ihn. Er sieht besser aus als gestern, was zwar nicht sonderlich schwer ist, dennoch sein Gesicht hat wieder etwas Farbe bekommen. „Wie geht es dir?", frage ich leise. „Gut.", versichert er mir und zieht seine Hose etwas nach oben, damit ich sein Bein sehen kann, das tatsächlich wieder normal aussieht. Auch sein Arm scheint verheilt zu sein. „Wehe du machst so etwas noch einmal. Ich hatte wirklich Angst um dich.", tadle ich ihn. Vorsichtig beugt er sich zu mir herüber und küsst mich. Obwohl sich unsere Lippen nur streifen, bekomme ich eine Gänsehaut. Er lächelt und ich löse mich von ihm. Dann setze ich mich auf seinen Schoß und blicke ihn einfach nur an. Seine Augen leuchten golden und seine Haare hängen ihm unordentlich ins Gesicht.

Mit meinen Fingern spiele ich mit dem Saum seines T-Shirts und ziehe es etwas nach oben. Darunter kommt seine gleichmäßig gebräunte Haut zum Vorschein. Immer weiter ziehe ich sein Oberteil nach oben und irgendwann stülpe ich es ihm über den Kopf. Jetzt sitzt er oben ohne vor mir. Meine Finger fahren zuerst über seine Bauchmuskeln und dann fahre ich die Konturen seines Schlüsselbeins nach. Währenddessen beobachtet er mich etwas angespannt. „Was ist?", frage ich lachend. Statt einer Antwort zieht auch er mir mein T-Shirt über den Kopf. Jetzt bin ich etwas beschämt und drehe den Kopf weg. „Du bist wunderschön.", flüstert er und küsst mich auf die Stirn, während er über den Träger meines BHs streift. Ich werde rot und drehe mich wieder zu ihm. „Du bist du, oder?", flüstere ich, auch wenn ich weiß, dass diese Frage sich von selbst beantwortet. „Ich verspreche es dir." „Es ist nur, dass letzte Mal als wir hier im Bett langen, wurden du kontrolliert und hast mich fast vergewaltigt." „Ich war noch nie mehr ich selbst als in diesem Moment." Mit einem Finger schiebt er eine Haarsträhne, die mir ins Gesicht gefallen ist, hinters Ohr. Ich muss lächelnd und küsse ihn. Zuerst zögerlich, dann immer fordernder. Er erwidert und drückt mich mit seiner Hand auf meinem Rücken näher an sich heran. Langsam wandern meine Finger zu dem Bund seiner Hose. „Bist du dir sicher?", fragt er leise. „Ich liebe dich.", flüstere ich und küsse ihn erneut. Langsam streife ich Leons Hose hinunter. Darunter hat er graue Unterhose an. „Tut mir leid, dass...", fängt er an, aber ich unter breche ihn, indem ich ihn wieder küsse. Leon zittert leicht und vorsichtig setze ich mich auf seinen Schoß. „Tue ich das gerade wirklich?", schießt es mir durch den Kopf. Mein Herz pumpt mein Blut doppelt so schnell durch meinen Körper, aber ich habe keine Angst vor dem was kommt. Eher freue ich mich darauf. Mit einer fließenden Bewegung streift er mir meine BH-Träger von der Schulter und sieht mich an. „Ich liebe dich.", meint er nur, bevor er mich wieder küsst und den Verschluss meines BHs öffnet.

„Mia? Leon? Wo seid ihr?", höre ich Aya rufen. Ich reiße meine Augen auf und auch Leon sieht mich erschrocken an. Schnell löse ich mich von seiner Seite und suche mein T-Shirt. Leon macht dasselbe. „Hast du irgendwo mein Oberteil gesehen?", fragt Leon mich und ich schüttle den Kopf. „Hast du meines gesehen?" Auch ein Kopfschüttelnd seinerseits. Ich muss lachen und ziehe mir schnell meine Hose an. „Ich hab deines!", ruft er und wirft mir den Stoff zu. Ich fange es auf, ziehe es an und werfe einen Blick unters Bett. dort liegt Leons Shirt. „Hier!", rufe ich und gebe es ihm. Gerade als er sich fertig angezogen hat, kommt Aya herein und wir setzen beide ein unschuldiges Lächeln auf, was uns wahrscheinlich nur noch schuldiger erscheinen lässt. „Kommt ihr?", fragt sie etwas verwirrt und dreht sich um. Schnell werfe ich Leon einen Blick zu. Er grinst und ich kann es nur erwidern.

Dann folge ich Aya ins Wohnzimmer. Dort treffen wir auf Thea, die uns verschränkten Armen erwartet. Sie mustert uns und schüttelt den Kopf, lächelt aber leicht. Ob sie es weiß? Schließlich ist sie ein Gott, aber das heißt nicht, dass sie alles weiß. Leon muss dasselbe gedacht haben, denn ich kann spüren, wie er sich anspannt. Immerhin ist sie meine Mutter. „Also.", fängt Thea an und gibt keinen Kommentar zu Leon und mir ab. „Die neuen Elementoren sind bestimmt. Der neue Erdelementor ist Nat, ein zehn jähriger Junge und der Feuerelementor ist Alexandra, ein Mädchen von Lys Stamm." Ich muss schlucken. Es sind wieder ein Mädchen und ein Junge und das Mädchen ist sogar von Lys Stamm. „Also wissen sie schon, dass Ly tot ist?", frage ich leise und meine Laune ist plötzlich an einem Tiefpunkt. „Nein. Erst Morgen. Du wirst heute noch dorthin reisen und Lys Tod verkünden. Axanon wird von diesem Zeitpunkt an als Führer agieren. Ohnehin war er Stellvertreter von Ly und ist wie geschaffen für diese Aufgabe. Du wirst Alexandra kennen lernen und dann wieder hierher zurückkehren. Anschließend erkläre ich dir alles weitere."

Diese Informationen muss ich erstmal verarbeiten. „Okay. Du hast gesagt, dass auch ich ausgebildet werde." „Ja.", gibt Thea wiederwillig zu. „Was ist los?", frage ich. Irgendetwas verschweigt sie mir. „Ich erkläre es dir dann." „Aber ich will es jetzt wissen!", protestiere ich. „Nein.", sagt sie bestimmt und hebt ihre Hände. „Gehen wir jetzt?", fragt Leon etwas geschockt. „Nur Mia geht." „Ausgeschlossen!", ruft Leon und stellt sich neben mich. „Leon, du wirst nicht mitkommen! Du bist noch zu schwach. Außerdem verträgst du die Hitze nicht. Mia ist der Elementor. Sie kann durch die Wüste gehen ohne ohnmächtig zu werden. Da du ohnehin ein geschwächtes Immunsystem hast wäre es dumm, dich mitgehen zu lassen. Und keine Sorge, Mia kommt Morgen wieder." „Trotzdem werde ich mit ihr gehen!", protestiert Leon. Ich drehe mich um. Auch wenn ich ihn bei mir haben will, Thea hat Recht. Es wäre dumm, wenn er jetzt mit in die Wüste kommt. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!", ruft Leon, als er meinen Blick sieht. Ich zucke mit den Schultern. Er seufzt. „Pass auf dich auf.", meint er aber dann und küsst mich kurz auf die Stirn. Ich nicke und drehe mich wieder zu Thea, die inzwischen ein Portal geschaffen hat. „Viel Glück.", wünscht mir Aya und auch Thea lächelt mir zu. Schnell schreite ich auf das Portal zu und es verschluckt mich binnen Sekunden. Wenige Augenblicke später kann ich den vermoderten Geruch der Hütte riechen, in der die Hexe wohnt, die ich noch immer nicht leiden kann und die mich jetzt hämisch angrinst.

FairytaleWhere stories live. Discover now