26. Ein Tritt ins Knie

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Mia

Ich wirble herum und starre den Mann wütend an. Noch nie war ich so wütend wie jetzt! Wie kann er das Leon nur antun? Die Zweifel und die nette, unschuldige Atmosphäre, die ihn vorher umgeben hat, sind nun verschwunden. Sogar seine Augen wirken angriffslustig und bösartig. "Ich habe schon so viel von diesen Lebewesen gehört. Sie können sich in Wölfe verwandeln, haben gelbe Augen und einen ausgezeichneten Geruchs-und Hörsinn. Außerdem sollen sie schneller heilen als andere. Letzteres wird sich herausstellen.", meint er hämisch. Wütend hebe ich meine Hand und sie fängt an zu brennen. Das ist das Zeichen für Ly und Finn. Sie stellen sich hinter mir auf. Aber der Mann bleibt einfach sitzen, nimmt sich wieder einen Hühnerflügel und fängt an, das Fleisch mit den Zähnen herab zu reißen. Es ist mehr als demütigend vor ihm zu stehen und zuzusehen, wie er einfach unbeeidruckt weiter isst. "Ihr könnt mich nicht besiegen.", meint er schmatzend. Das reicht! Ich lasse einen Feuerball erscheinen und schleudere auf ihn. Mit einer Handbewegung erscheint eine Wasserwand, in der sich mein Feuerball zischend auflöst. Verdutzt starre ich auf das Wasser, welches sich leicht hin und her bewegt und dann einfach wieder verschwindet. Da stürzen Ly und Finn gleichzeitig auf ihn und während Ly ihn immer wieder mit Feuer attakiert, baut Finn eine Schutzwand aus Steinen. Doch auch jetzt übersteht der Mann diese Angriffe ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Es sieht aus, als würden zwei Kinder gegen eine Mauer treten, nur um sie verschwinden zu lassen. Irgendwann scheint es dem Mann zu reichen und er steht auf. Plötzlich kommt ein Wind, der mich zu Boden schleudert. Auch Ly und Finn trifft es hart, doch sie stehen wieder auf und bekämpfen ihn weiter. Ich schließe mich ihrem Beispiel an und versuche es mit Steinen, die auf ihn herab fallen. Doch alles hilft nichts und er blockt jeden unserer Angriffe ab. Ich kann spüren, wie meine Kräfte langsam schwinden und verzweifelt blicke ich zu meinen Freunden. Was haben wir uns bloß dabei gedacht? Das wir den größten und mächtigsten Elementor besiegen könnten, den es bisher in der Geschichte der Elementoren gab? Wie konnten wir nur so naiv sein? Auch wenn er durch mich geschwächt ist, haben wir keine Chance. Plötzlich sehe ich, wie Ly über mir hinweg fliegt und mit einem Schrei auf dem Boden landet. Als sie aufkommt, wird sie sofort still und in mir steigt Panik auf. Sie droht meinen ganzen Körper zu überrollen und wenn ich nicht bald etwas dagegen unternehme, passiert das auch. Aber da ist auch die ständig an mir nagende Angst, die diese Panik unterstützt. Plötzlich wird auch Finn zur Seite geworfen. Er schreit vor Schmerzen auf, als er gegen die Wand kracht. Doch er steht wieder auf und schleudert immer kleiner werdende Steine auf den Elementor. "Du bist erbärmlich!", prustet dieser. "Von deiner Freundin habe ich genau das erwartet: eine arme schwache Frau. Doch du hättest zumindest etwas Kampfgeist zeigen können.", stachelt er Finn weiter an. Der Junge schreit auf und stürzt nach vorne. Allerdings wird er in die Luft gehoben, noch bevor er den Mann überhaupt berühren kann. "Ann ist nicht schwach!", knurrt er. "Oh doch, das ist sie.", entgegnet er. "Siehst du nicht, wie sie in der Ecke liegt? Wie eine zertretene Ameise.", lacht er. Finn tretet um sich, doch er bleibt in der Luft hängen und erreicht nichts. Plötzlich erscheint direkt vor ihm ein Feuerball. "Nein!", schreie ich, doch es ist zu spät. Mit voller Wut trifft er auf Finns Oberkörper und von der Kraft wird er zurück geschleudert. Sofort will ich zu ihm laufen, doch irgendetwas hält mich auf. Verzweifelt rinnen mir Tränen über die Wange und ich sehe auf Finns Oberkörper, der mit Brandblasen und Wunden übersät ist. Aber der Mann dreht mich um und Finn verschwindet aus meinem Sichtfeld.

"Dachtest du allen Ernstes, du und deine kleinen Freunde könnten mich besiegen?", fragt er lächelnd. Dieses Lächeln lässt ihn unglaublich kalt und gefährlich aussehen. "Damit wirst du nicht durchkommen!", flüstere ich und weiche ein paar Schritte zurück. "Wer wird mich daran hindern?", erwidert er. "Blick dich um. Deine Freunde liegen am Boden. Verletzt. Und du hast nicht einmal ansatzweise die Macht mich zu bändigen. Hast du wirklich geglaubt, dass du alles, was ich in Jahrzehnte gelernt habe, in einer Woche nachholen kannst? Bist du wirklich so dumm?" Ich starre ihn an. Er hat Recht. Bei allem. Ich bin klein, naiv, verletzlich und werde sterben. Er wird weiterleben, weil ich so dumm war und zu ihm gekommen bin. Wäre er denn gestorben, wenn ich einfach in der Hütte geblieben wäre? Er wäre immer schwächer geworden und ja, dann wäre er gestorben! Wir konnten wir nur so blöd sein? Langsam kommt er auf mich zu und ich bin auf einmal einfach nur noch müde. Warum sollte ich gegen ihn kämpfen, wenn es sowieso nichts bringt? Als er nur noch einen Meter von mir entfernt ist, hole ich aus und schlage ihn voll ins Gesicht! Er ist so überrascht, dass er nach hinten stolpert und sich am Tisch festhalten muss, damit er nicht umkippt. Ich laufe auf ihn zu und schlage ihn erneut. Seine Wange färbt sich rot und er starrt mich nur wütend an. Als ich zum dritten Mal ausholen will, fliege ich durch den Raum. Sofort schließe ich meine Augen. Als ich auf dem Boden aufkomme, kann ich meine Rippen knacken hören. Ich schreie und keuche, doch ich werde nicht aufgeben! Für Leon und Ly und Finn! Also stehe ich wieder auf und humple auf den Mann zu. Bevor ich bei ihm ankomme, lässt er einen Feuerball auf mich los. Ich kann ihn zwar durch Wasser etwas abbremsen, doch er verschwindet nicht, sondern trifft mich. Es ist eine Mischung aus heiß und kalt, die meinen Körper entlang rast. Aber ich spüre nur unglaubliches Brennen und den Schmerz, der mit schreien lässt. "Ich hätte dich schnell getötet, aber du musstest mich ja unbedingt schlagen.", grinst er. Ein starker Wind drückt mich in seine Richtung, bis ich wieder direkt vor ihm stehe. Bevor er irgendetwas machen kann, spucke ich ihm ins Gesicht. Angewidert wischt er sich mit einer Serviette durchs Gesicht und schlägt mich. Mein Körper ist mit Adrenalin voll gepumpt und ich habe ein lautes Rauschen in meine Ohren. Wieder und wieder rast seine Hand auf mein Gesicht zu. Ich bleibe stehen und halte seinem kaltem Blick stand. Die Genugtuung mich am Boden zu sehen werde ich ihm nicht geben.

Schon öfters habe ich versucht ihn zu schlagen, doch er reagierte immer zu schnell. Mein Lippen sind offen und meine Wangen brennen als würden sie in Flammen stehen. Irgendwann hört er auf und dreht sich um. Sofort nütze ich den Moment und trete ihm ins Knie. Er geht zu Boden und ich trete wieder und wieder auf ihm ein. Ein Feuerball bildet sich und ich lasse ihn auf seinen Rücken prallen. Doch er hat sofort wieder eine Wasserwand gebildet. Plötzlich werde ich wieder hochgehoben und durch die Luft geschleudert. Ich kann den Boden unter mir hinweg rasen sehen und ich weiß, dass dieser Aufprall mit mehr Schmerzen verbunden sein wird, als ich jemals in einem Moment gefühlt habe. Ich kann Leon sehen, wie er in Wolfsgestalt an der Wand kauert und Finn und Ly die auch ohnmächtig am Boden liegen. Wie in Zeitlupe, spüre ich, wie sich die Wand in meinen Rücken bohrt und mir sämtliche Luft aus meinem Körper presst. Aber ich kann nicht aufkeuchen, da meine Kehle wie zugeschnürt ist. Plötzlich setzt die Schwerkraft wieder ein und ich falle auf den Boden. Ich kann gerade noch das hämische Lachen des Elementors hören, bevor alles schwarz wird.

(A/N:

Es ist erst das zweite Mal das ich mich bei euch so direkt melde. Das hat zwei Gründe:

1. Weiß ich nicht was ich hier schreiben sollte und

2. Vertraue ich auf den gesunden Menschenverstand der jemanden, der Fragen zu Charakteren,... hat, mich einfach fragt. (Egal welche Fragen es sind, ich werde sie beantworten, keine Sorge.)

Und das ich mich wieder melde heißt noch etwas: Es ist das Ende des zweiten Teils. Ist es eine große Überraschung? Keine Ahnung.

Jedenfalls wird es mit dem 3. Teil. (Ja, es gibt einen dritten Teil!!) am Montag weitergehen.

Wieder werde ich jeden zweiten Tag ein Kapitel posten.

Aber ich wollte mich noch einmal bei euch bedanken, bevor ich wieder in die lange Zeit des Stillscheigens verfalle.

Ihr seid so unglaublich nett und es motiviert mich so unglaublich, euer Feedback zu lesen.

Bei solchen Dingen bin ich nicht sonderlich wortgewandt, also naja.

Einfach Danke.

Ich hoffe euch gefällt der 3. Teil genauso gut wie dieser hier.)

FairytaleWhere stories live. Discover now