Julian Brandt x Edin Terzic

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"Ich krieg dich kaum noch zu Gesicht. Du bist die ganze Zeit nur im Verein."

Für Niall_love16

Julian P.o.v

Wieder einmal saß ich an einem Abend alleine zuhause. Eigentlich würde mir das ja nicht mal so viel ausmachen, doch kam das in letzter Zeit wirklich häufig vor.

Edin war entweder in einer Besprechung mit dem Trainerteam, oder dem Vorstand oder mit wem auch immer. Zumindest war er nicht hier bei mir.

Ich wusste ja, dass es bei uns im Moment nicht so lief, wie sich das alle vorgestellt hatten, aber musste Edin deswegen gleich rund um die Uhr arbeiten? Er verdiente schließlich auch mal eine Pause oder einen Feierabend. Das würde dem Ganzen bestimmt nicht schaden.

Ich merkte zudem natürlich, dass das alles nicht spurlos an ihm vorüber ging, aber das war ja auch klar. Fußball war nun mal ein emotionaler Beruf. Auch wenn es manche Leute wirklich übertreiben konnten.

Aus diesen Besprechungen resultierte schließlich, dass wir kaum noch Zeit miteinander verbrachten. Wenn er am Abend nämlich dann mal nach Hause kam, war er zu müde um noch irgendwas zu machen und am nächsten Morgen war er schon wieder früh außer Haus.

Auch wenn ich versucht hatte mir nicht all zu große Sorgen zu machen, funktionierte das nicht wirklich. Ich kannte ihn schließlich und wusste, dass er sich viel zu sehr in alles hineinsteigerte. Er versuchte es allen Recht zu machen, auch wenn er am Ende völlig fertig mit den Nerven war.

Ich hatte zwar schon oft versucht ihm zu erklären, dass das auf Dauer so nicht mehr funktionieren würde, aber ich konnte ihn nicht davon überzeugen. Am Ende war er eben er und da konnte ich mit ein paar Erklär-Versuchen auch nichts dran ändern.

Die ins Schloss fallende Haustür riss mich schließlich aus meinen Gedanken und keine Minute später stand auch schon Edin im Türrahmen.

Er lächelte kurz als er mich auf der Couch liegen sah und kam zu mir rüber. "Hey.", begrüßte er mich, drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann weiter in die Küche. Ich folgte ihm mit meinen Blicken.

"Wo warst du heute?", fragte ich nach und Edin wandte sich nochmal kurz zu mir um. "Trainerbesprechung. Du weiß das dauert immer etwas."

Er lächelte zwar, doch ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass das nicht sein wahres befreites Lächeln war. Ich sah in seinen Augen, dass ihn irgendetwas belastete und mit irgendetwas meinte ich die jetzige Situation.

"Edin?", reif ich halblaut und gleich darauf kam er auch schon wieder ins Zimmer und sah mich fragend an. "Komm mal her.", meine ich und streckte eine Hand aus. Er kam zu mir und setzte sich neben mich.

Ich musterte ihn noch kurz eingehend. "Ich weiß du bist älter als ich, aber ich geb dir jetzt mal einen gut gemeinten Rat." Edin konnte sich ein Grinsen anscheinend nicht verkneifen. "Okay, was ist?"

Ich holte noch einmal tief Luft, bevor ich das Thema anschnitt, mit dem ich ihm schon in den letzten Wochen durchgehend in den Ohren gelegen hatte.

"Ich weiß ja, die Situation im Verein ist gerade alles andere als einwandfrei, aber meinst du nicht auch es wäre besser, wenn du auch mal ein bisschen Pause machst. Was bringt es uns, wenn du die ganze Zeit arbeitest und dann keine Energie mehr hast?"

Zu meiner Überraschung bedachte er mich nur mit einem nachsichtigen Lächeln. "Jule, ich weiß, dass du dir deswegen Sorgen machst, aber es ist alles gut. Es müssen wieder die richtigen Ergebnisse vorliegen, dann mach ich mal eine Pause."

Fassungslos sah ich ihn an. Wie konnte er das was ich gerade gesagt hatte einfach wegwischen. "Aber...also Edin manchmal hab ich wirklich das Gefühl, dass deine Arbeitsmoral viel zu groß ist. Ich hab doch nur Angst, dass du dich übernimmst, wie kannst du das so auf die leichte Schulter nehmen?"

Diesmal zögerte kurz, bis er mir antwortete. "Ich weiß, dass es viel ist, aber glaub mir, ich werde es merken wenn es zu viel wird und dann werde ich eine Pause machen. Versprochen."

Unzufrieden mit dieser Antwort verschränkte ich die Arme vor der Brust. "Und was ist mit mir? Ich krieg dich kaum noch zu Gesicht. Du bist die ganze Zeit nur im Verein. Die einzige Zeit, die wir uns gefühlt ich sehen, ist im Training."

Direkt nachdem es draußen war, hätte ich es am liebsten sofort wieder zurückgenommen. Er sollte sich nicht auch noch um mich Sorgen machen müssen. Doch nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen hatte ich genau das erreicht. Na toll.

Vorsichtig legte er eine Hand auf mein Knie. "Das tut mir leid. Wenn du dich wirklich so fühlst, als würde ich dich vernachlässigen können wir wieder regelmäßiger etwas unternehmen, nur wir Beide."

Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. "Ach und da musst du dann nicht im Verein sein?" Edin rutschte noch ein Stück näher zu mir und legte seinen Arm um mich. "Natürlich nicht, wenn du mich brauchst, bin ich immer für dich da, egal ob Sebastian mich mit Anrufen terrorisiert."

Nach dieser Aussage musste ich nun doch grinsen und drehte mich nun ihm zu. "Find ich gut." Edin musterte mich noch einmal mit einer Spur Sorge. "Also du sagst, wenn es so weit ist? Und sonst ist wirklich alles gut?"

Ich nickte nur leicht. "Ja aber übernimm dich nicht", betonte ich nochmal. Edin nickte nun ebenfalls und lehnte sich im nächsten Moment auch schon vor, um mir einen Kuss auf die Lippen zu geben.


Heyy, ich hoffe ich konnte deinen Wusch so gut es ging erfüllen :) Ich finde wirklich manche Leute übertreiben, wenn es um Fußball geht, was meint ihr? Ich hoffe euch hat der Os gefallen, lasst gerne Feedback da :D

Fußball Os BoyxBoyWhere stories live. Discover now