Karim Adeyemi x Nico Schlotterbeck

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„Marco hat mir gesagt ich sollte einfach mit dir reden." „Dir auch?"

Nico P.o.v

Jubele lief ich, wie jeder andere aus dem Team, auf Donny zu, der gerade das 2:0 geschossen hatte. Nachdem ich ihn umarmt hatte und er noch von den anderen umringt wurde, lief ich jedoch zu Karim der nur ein paar Meter entfernt stand und umarmte ihn ebenfalls. Schließlich hatte er die Vorlage zu dem Tor gegeben. Karim ließ sich in meine Arme fallen und grinste mich glücklich an, als wir uns wieder voneinander lösten. Sein Lächeln bescherte mir sogleich weiche Knie und ich war mir sicher, dass ich wie der letzte Idiot zurück lächelte, jedoch war mir das im Moment ziemlich egal.
Eigentlich achtete ich besser auf mein Verhalten in seiner Gegenwart, da es nicht selten vorkam, dass ich ihn verträumt anlächelte oder anstarrte. Jedoch versuchte ich mein Verhalten bestmöglich unter Kontrolle zu behalten, schließlich wusste Karim nichts von meine Gefühlen für ihn und ehrlicherweise wollte ich auch nicht, dass er davon erfuhr.
Okay, eigentlich wäre ich nichts lieber, als mit ihm zusammen und dafür müsste er realistisch gesehen von meinen Gefühlen erfahren, jedoch fand dieses Szenario ausschließlich in meinem Kopf statt und würde nie Wirklichkeit werden. Das stand fest und so versuchte ich mich auch von dem Gedanken abzubringen, dass sich rein theoretisch irgendwann etwas zwischen uns entwickeln könnte.
Seufzend wollte ich also wieder zu meiner Position zurückkehren, als Edin mich zu sich winkte. Was wollte er denn jetzt von mir?
Als ich merkte, dass er mich auswechseln wollte, lief ich fassungslos zu ihm hinüber. Kaum hatte ich das Feld verlassen lief Niki für mich auf den Platz.
„Wieso darf ich nicht weiterspielen?", fragte ich Edin anklagend und blickte ihn vorwurfsvoll an. Er sah mich entschuldigend an. „Nico wir wollen nicht riskieren, dass du dich wieder verletzt. Du hast doch gesagt es tut wieder weh."
Enttäuscht machte ich mich auf den Weg zu meinem Platz, an dem ich meine Trainingsjacke anzog und wieder einen Blick auf das Spielfeld warf.
Das Spiel war gerade für einen kurzen Moment unterbrochen und ich sah, wie Karim mir einen besorgten Blick zuwarf.
Ich ließ mich einfach auf die Bank fallen, verschränkte die Arme und folgte dem Spielverlauf.
Es lief zwar unverändert gut für uns, doch trotzdem war ich enttäuscht, dass ich nicht weiterspielen durfte.
Als schließlich zur Halbzeit gepfiffen wurde, sah ich, dass Karim geradewegs auf mich zukam.
Seine braunen Augen sahen besorgt in meine und zu allem Überfluss griff er noch nach meiner Hand, als ob sein Blick nicht schon gereicht hätte um meinen Magen Achterbahn fahren zu lassen.
„Was ist los?", fragte er und ich wusste sofort, dass er meine Auswechslung meinte.
Ich seufzte resigniert. „Mein Oberschenkel hat wieder etwas wehgetan und Edin will mich schonen.", antwortete ich immer noch etwas beleidigt, doch Karim nickte nur.
Kurz strich er mit seiner Hand über meine Wange, zog sie jedoch sofort wieder zurück, als er anscheinend merkte, was er da gerade tat. „Mach dir nichts draus. Ist wahrscheinlich besser so.", sagte er noch, lächelte mir nochmal aufmuntert zu und ging dann an mir vorbei zur Kabine.
Ich konnte ihm nur hinterher starren. Was war das denn gerade gewesen? Klar, wir waren Freunde und hatte auch mal hin und wieder Körperkontakt, wie bei einer Umarmung zum Beispiel, aber noch nie hatte er meine Hand genommen, geschweige denn meine Wange gestreichelt. Dazu noch sein Blick...
„Der ist ja mal voll in dich verknallt.", kam es plötzlich von der Seite und ich zuckte erschrocken zusammen. Dann blickte ich Marco an, der mich nur wissend angrinste. „Red mit ihm.", sagte er noch, bevor er mir mit einer Handbewegung zu verstehenden, dass ich ihm in die Kabine folgen sollte, was ich dann auch tat.

Die gesamte zweite Halbzeit konnte ich mich kaum auf das Spiel konzentrieren und nun war ich doch froh, dass ich nicht mehr auf dem Platz stand. Ich hätte womöglich mit meiner Unkonzentriertheit der Mannschaft nur geschadet. Karim allerdings spielte unverändert super und trumpfte zu Höchstleistungen auf, während ich auf der Bank herumsaß, auf meiner Unterlippe herum biss und ihm beobachtete.
War es wirklich so wie Marco gesagt hatte? Sollte ich Karim einfach darauf ansprechen? Oder würde ich dadurch doch alles nur zerstören?
Ich schloss kurz die Augen, um meine Gedanken etwas zu ordnen, was mir jedoch nicht sehr gut gelang.

Als das Spiel dann schließlich abgepfiffen wurde und wir mit einem klaren Sieg aus dem Spiel gingen, erhob ich mich mit den anderen von der Bank und lief neben Julian zu unseren Teamkollegen und den Frankfurt Spielern.
Ich musterte sie ein wenig. Mats der sich mit Marius unterhielt, Gregor, der mit ein paar Frankfurt Spielern zusammenstand, Marco, welcher gerade Mario Götze in seine Arme schloss und ihn an sich drückte. Und schließlich fiel mein Blick auf Karim, welcher mich ebenfalls ansah.
Ohne groß darüber nachzudenken lief ich auf ihn zu und schloss ihn kurz in die Arme. „Du hast wirklich sehr gut gespielt.", flüsterte ich ihm zu, woraufhin er sich auf die Unterlippe biss, um sein breites Grinsen zu unterdrücken. Er scheiterte jedoch kläglich. „Danke, wie geht's dir?", erkundigte er sich und ich nickte nur. „Ganz gut, ich hoffe ich darf nächstes Mal wieder länger spielen, aber jetzt bin ich erstmal froh, dass wir gewonnen haben."
Karim lächelte mich wieder an und mein Herz machte einen Hüpfer. Ehe ich mich versah zog er mich auch schon mit zu anderen vor die Südtribüne. Ich ließ mich mit ziehen und blickte Karim etwas überrascht von der Seite an, als er mir einen Arm um die Schulter legte, während wir auf die Fans vor uns blickten.
Normalerweise suchte er nicht so häufig in der Öffentlichkeit Körperkontakt zu mir, jedoch schien ihn es heute nicht zu stören. Also entschied ich mich es einfach zu genießen und meine Gefühle dabei so weit in den Hintergrund zu drängen wie möglich.

Wir feierten noch etwas mit den Fans, bevor wir uns in die Kabine begaben, um uns umzuziehen. Ich wollte mich gerade verabschieden und in Richtung Parkplatz verschwinden, als Karim mich aufhielt. „Nico, wartest du noch kurz auf mich?"
Ich nickte etwas verwirrt und wartete darauf, dass er ebenfalls fertig war. Dann verließen wir die Kabine.
Jedoch zog mich Karim, anstatt zum Parkplatz zu laufen, mit sich in einen Nebengang und drehte sich dann zu mir um.
Mit hoch gezogener Augenbrauen sah ich ihn an und wartete auf eine Erklärung. Karim jedoch spielte etwas mit seinen Fingern und schaute überall hin, nur nicht in mein Gesicht.
„Was ist los?", wollte ich dann schließlich wissen und Karim blickte mir nun doch endlich ins Gesicht.
„Ähm, naja also, es ist so...", druckste er herum und knetete nervös seine Hände.
Ich wusste zwar nicht genau warum ich es tat, aber ich griff nach seiner Hand und strich beruhigend über seinen Handrücken.
Karim atmete einmal tief durch. „Also, Marco hat mir gesagt ich sollte einfach mit dir reden.", begann er und ich blickte ihn überrascht an. „Dir auch?", rutschte es mir heraus, obwohl ich ihn eigentlich nicht unterbrechen wollte.
Karim sah mich überrascht und etwas irritiert an und überlegte scheinbar, wie er fortführen sollte.
Ich drückte einmal aufmunternd seine Hand, was ihn tatsächlich zum weiterreden brachte.
„Es ist nämlich so, dass ich...ich hab schon länger mehr als freundschaftliche Gefühle für dich Nico.", sagte er und wurde am Ende so leise, dass ich ihn fast nicht mehr verstanden hätte. Doch seine Aussage kam langsam in meinem Gehirn an und ich konnte mich dazu bringen etwas anderes zu tun, als ihn nur mit offenem Mund anzustarren.
Karim's Blick war ängstlich aber es spiegelte sich auf Hoffnung darin.
„Ich...ich auch.", antwortete ich schließlich und mir war klar, dass ich auch etwas schöneres hätte sagen können, doch es brauchte im Moment nicht mehr Worte.
Karim's Augen weiteten sich kaum merklich, bevor er mir langsam näher kam. Auch ich beugte mich zu ihm hinunter und schließlich trafen unsere Lippen aufeinander. Ganz vorsichtig begann ich meine Lippe zu bewegen und Karim erwiderte den Kuss. Ich spürte seine Hand in meinen Nacken und seine Finger, die über meine empfindliche Haut dort fuhren und eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. So schön hatte ich mir den Kuss mit Karim alle mal nicht vorgestellt. Er übertraf noch alle meine Vorstellungen. Langsam lösten wir uns wieder voneinander und blickten uns stumm in die Augen. Im nächsten Moment brach ein Lächeln auf Karim's Gesicht aus und ich konnte gar nicht anders, als es zu erwidern. Jetzt war alles perfekt.



Heyy, naja was soll ich sagen ich hatte nach dem Spiel gestern echt viele Ideen xD
Ich kann nicht versprechen, dass nicht nicht noch ein Os zu dem Spiel kommt...
Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst gerne Feedback da :D

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