Paul Wanner x Johannes Schenk (1/2)

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"Du bist mir dieses Risiko auf jeden Fall wert."

Für  NicoleTre5

2023 

Johannes P.o.v

Mit leicht zitternden Hand setzte ich den Stift auf das Papier und unterschrieb den Vertrag. Jetzt gab es wohl kein zurück mehr. Jetzt war ich offiziell für ein Jahr nicht mehr Spieler des FC Bayern und ich wusste immer noch nicht, ob ich mich wirklich darüber freuen sollte oder nicht. 

Es war ohne Zweifel die richtige Entscheidung gewesen, trotzdem hatte ich ein bisschen Angst vor den ganzen Veränderungen. Ich ließ viel in München zurück. Meine Freunde, meine Mannschaft und vor allem Paul, meinen Freund. 

Ich hatte das zwar schon mit ihm besprochen und er hatte mir auch bei der Entscheidung beigepflichtet, weil ich hier in Münster mehr Spielzeit auf einem höheren Niveau, als bei der zweiten Mannschaft von Bayern bekommen würde und es war ja auch nur für ein Jahr war, aber trotzdem. Natürlich freute ich mich auf die neuen Herausforderungen und auf neue Erfahrungen, aber gerade fand ich das alles noch ein bisschen stressig.

Von der Vertragsunterschrift ging es dann direkt weiter zu einem kurzen Interview und einem Fototermin, dann saß ich auch schon wieder in einem Auto zurück nach München. Heute war nämlich direkt auch mein letztes Training mit meiner alten Mannschaft. Nächste Woche würde ich dann nach Münster ziehen. 

In München angekommen musste ich quasi direkt zum Trainingsplatz. Das Training verlief gut, obwohl mir klar war, dass ich mich danach von Allen verabschieden musste. Als ich das mit dem Trainer erledigt hatte, ging ich schließlich zu meinen Teamkollegen. Sie alle versicherten mir, dass wir zumindest versuchen würden in Kontakt zu bleiben und sie sich schon darauf freuten, dass wir uns wieder sahen. 

Ganz am Ende ging ich schließlich zu Paul, der mir ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Doch ich sah, dass ihn etwas beschäftigte und vermutete mal, dass es mit mir zu tun hatte. Ich sollte auf jeden Fall nochmal mit ihm reden.

"Willst du noch mit zu mir kommen?" Anscheinend hatte er die gleiche Idee gehabt. Ich nickte und schulterte meine Tasche. Zusammen verließen wir das Trainingsgelände und machten uns auf den Weg zu ihm nach Hause.

Dort angekommen setzen wir uns auf sein Bett und ich wusste nicht so wirklich, wie ich das Gespräch beginnen sollte. Allem Anschein nach wusste Paul auch keinen Anfang für unser Gespräch, weshalb es für ein paar Sekunden noch still blieb. 

"Weißt du was mir Angst macht?", fing Paul dann doch an und ich hob meinen Kopf, um ihn anzusehen. "Wenn du jetzt weggehst, wird sich ziemlich viel verändern und wir sind noch so jung...Ich weiß nicht, ob wir das schon schaffen können. Neben allem anderen müssen wir uns dann auch noch auf den Fußball konzentrieren. Bringt es dann überhaupt noch was, sich noch mehr aufzuhalsen?"

Ich schluckte einmal schwer, bevor ich zu einer Antwort ansetzte. das war genau das, worüber ich auch die ganze Zeit nachgedacht hatte. "Ich will auf keinen Fall, dass du zu viel auf dich nimmst, nur wegen mir und wenn es dir zu viel wird, musst du es mir sofort sagen, aber wie können wir wissen, ob wir es schaffen können, ohne es je probiert zu haben. Ich weiß, dass das jetzt ein bisschen bescheuert klingt, aber du bist mir dieses Risiko auf jeden Fall wert."

Paul nickte leicht nachdem ich zu Ende geredet hatte. "Ja, ich glaube...ich glaube du hast Recht. Wenn wir gut in Kontakt bleiben, gleich sagen, wenn uns etwas stört und uns so oft, wie es eben geht besuchen, glaube ich schon, dass es gut funktionieren kann.", antwortete er und lächelte mich schüchtern an. 

Das Grinsen auf meinem Gesicht wurde breiter und ich beugte mich vor, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Eigentlich wollte ich mich gleich wieder von ihm lösen, aber er legte eine Hand in meinen Nacken und zog mich in einen weiteren Kuss. 

Bis zu meiner Abreise nutzen Paul und ich jede freie Minute, die wir noch hatten miteinander und er war auch der Einzige, der jetzt mit mir vor dem Auto stand, dass mich in ein paar Minuten nach Münster bringen würde. Der Fahrer hatte uns alleine gelassen, damit wir uns richtig verabschieden konnten.

Paul hatte seinen Kopf an meiner Brust vergraben und ich strich langsam durch seine Haare. Vorsichtig löste er sich nach ein paar Minuten wieder von mir. "Du rufst mich sofort an, wenn du da bist.", verlangte er und ich musste leise lachen. "Versprochen.", erwiderte ich und Paul lächelte mich zufrieden an. 

Ein letztes Mal vor der Abfahrt legte ich meine Lippen auf seine und zog ihn an seiner Hüfte näher zu mir. Er schlang seine Arme um meinen Nacken und ich hob ihn leicht vom Boden ab, bevor wir uns wieder voneinander lösten. 

"Also, wir sehen uns hoffentlich so schnell wie möglich.", verabschiedete ich mich und Paul nickte. "Bis dann." Mit diesen Worten stieg ich ins Auto, welches fast sofort los fuhr. Ich sah noch so lange zurück, bis Paul nicht mehr zu sehen war. Ich würde alles dafür tun, dass es funktionieren würde und diese neue Erfahrung war es wert. Hoffte ich zumindest.


Heyy, ich hoffe ich konnte deinen Wunsch so gut, wie es ging erfüllen :) Selber bin ich eigentlich ganz zufrieden. Ich hoffe euch hat der Os gefallen, lasst gerne Feedback da :D

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