Karim Adeyemi x Nico Schlotterbeck

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Nur Freunde

Für @Ginagismoted

Karim P.o.v

Ja ich war nervös, wer war das bei seinem ersten Tag in einem neuen Verein nicht? Aber bei mir war es noch etwas anderes.
Ich war nicht nur ungefähr doppelt so nervös wie Niki, der neben mir stand, sondern auch total abgelenkt von dem Gedanken gleich Nico wieder zu sehen.
In dachte ständig an ihn und doch hatte ich es nie über mich gebracht ihn anzuschreiben oder anzurufen, obwohl ich dafür jetzt sogar einen plausiblen Grund gehabt hätte. Schließlich spielten wir in Zukunft beide beim BVB.
Doch ich konnte das nicht. 'Wir waren nur Freunde.' Das war es, was ich umbedingt im Kopf behalten musste, sonst würde ich womöglich noch etwas tun, was ich später bereuen würde.
„Ist alles okay bei dir?", fragte jetzt Niki, der mitbekommen zu haben schien, wie sehr ich herum hampelte. So schnell wie möglich versuchte ich ruhig stehen zu bleiben und eine entspannte Miene aufzusetzen. „Klar, nur ein bisschen nervös.", antwortete ich. Mein Gegenüber sah nicht gerade überzeugt aus, aber in diesem Moment wurden wir unterbrochen. Von genau der Person, die mir die ganze Zeit diese Kopfschmerzen bereitete.
„Hey.", begrüßte uns Nico, während er Niki und danach auch mich kurz in die Arme schloss.
Mein Herz stolperte und setzte einen Schlag aus, als er mich angrinste.
„So nervös?", fragte er mich neckend und legte einen Arm um meine Schulter. Da ich meiner Stimme zur Zeit überhaupt nicht vertraute, versuchte ich nur zu grinsen und verpasste ihn einen leichten Schlag gegen den Oberarm.
In diesem Moment stieß auch schon Sebastian Kehl mit dem Trainer zu uns. „So Jungs, dann folgt mir mal auf den Trainingsplatz. Die anderen sind schon draußen.", erklärte uns Edin und lächelte, bevor wir mit ihm nach draußen auf das Trainingsgelände traten.

Nach dem Training ließ ich mich auf eine Bank fallen und wischte mir als erstes mal den Schweiß von der Stirn. Viel Zeit zur Erholung blieb mir jedoch nicht, bis Nico neben mich trat.
„Hey, hast du Lust jetzt noch ein Eis essen zu gehen, oder so?"
Ich sah anscheinend so überrumpelt aus, dass Nico's Blick etwas unsicherer wurde. Er sah so, fast schon, traurig aus, dass ich nicht anders konnte.
„Ja klar gerne.", hörte ich mich selber sagen und schlug mir gleichzeitig in Gedanken mit der Hand gegen die Stirn. Oh Gott, warum nur?
Doch Nico's Lächeln, welches er jetzt im Gesicht trug, ließ mich alle Zweifel vergessen.
„Okay.", sagte er, bevor er freudig in die Hände klatschte. „Dann mach dich mal fertig und dann können wir los."
Ich konnte nicht anders als zu lächeln, bevor ich aufsprang und Nico in die Kabine folgte.

Mittlerweile schlenderte wir ein bisschen durch Dortmund, während wir beide jeweils ein Eis aßen.
Wir redeten nicht viel - die meiste Zeit verbrachten wir damit zu essen und mit einvernehmlichen Schweigen - doch ich ertappte mich, wie ich mehr als einmal zu ihm rüber blickte.
Schon als wir uns das erste Mal gesehen hatten, fand ich ihn toll. Sein bloßes Aussehen löste Sympathie und ein warmes Gefühl in meinem Bauch aus. Das hatte sich bis jetzt nicht geändert.
Doch auch sein Charakter war einfach nur zum lieben, was die ganze Sache nicht gerade einfacher machte.
„Ist was?", fragte Nico auf einmal und ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, gerade noch rechtzeitig, um nicht geradewegs in eine Laterne hineinzulaufen.
„Nein alles gut, wieso?" „Ich weiß nicht, du warst so in Gedanken." „Achso nein alles gut.", wank ich an und widmete mich wieder meinem Eis, dass in meiner Denkpause schon begonnen hatte erheblich weg zu schmelzen.
Ich konnte es mir nicht nehmen lassen ihn wieder von der Seite zu betrachten. Diesmal nicht nur sein Gesicht, sondern seinen ganzen Körper. Als ich bei seiner Hand angekommen war, verspürte ich auf einmal das dringende Bedürfnis danach, seine Hand in meine zu nehmen.
Ich stoppte mich zum Glück in letzter Sekunde noch und starrte dann starr gerade aus. Was war denn los? Sowas durfte mir nicht noch einmal passieren.

Bei meiner Wohnungstür angekommen, hatte ich einen Entschluss gefasst. Ich musste mit Nico darüber reden, aber nicht ehrlich - wie jeder normale Mensch es getan hätte - sondern ich musste die Wahrheit etwas umschiffen, denn die würde er mir vermutlich nie verziehen.
Ich drehte mich also zu Nico um, welcher mich anlächelte. Der Anblick seines Lächelns machte mein Vorhaben nochmal schwerer.
Ich atmete tief durch.
„Der Nachmittag war wirklich schön.", fing ich an und Nico's Lächeln vertiefte sich noch etwas. Es brach mir das Herz dieses Lächeln gleich zerstören zu müssen.
„Aber ich kann das nicht mehr. Ich glaube es wäre das beste, wenn wir von nun an nur Kollegen sein werden."
Wie ich schon prophezeit hatte sank Nico's Lächeln in sich zusammen. „Wieso?", fragte er mit so einer Verletztheit in der Stimme, dass mir fast die Tränen kamen. Die Antwort auf diese Frage hatte ich ja ganz absichtlich weggelassen.
„Ich...ich kann es dir nicht erklären. Bitte du-", aber Nico unterbrach mich. „Nein!"
Überrascht starrte ich ihn an. „Du kannst mich nicht so einfach von dir stoßen, ohne eine Erklärung. Ich glaub das habe ich ja zumindest noch verdient."
Weil ich dich verdammt noch mal liebe. Ich mich auf nichts konzentrieren kann, wenn du da bist und du mich andauernd aus dem Konzept bringst.
Es lag mir auf der Zunge das zu sagen, doch ich hielt einfach die Klappe und starrte ihn weiter an, wie ein Goldfisch.
Nico starrte einfach zurück und verzog dann den Mund zu einem schmalen Strich, bevor er einen Schritt auf mich zu trat. „Okay, wenn du mich sowieso schon loswerden willst, dann ist es jetzt auch egal."
Mit diesen Worten packte er mich an beiden Schultern und legte seine Lippen auf meine.  Mehr als überrascht riss ich meine Augen auf, erwiderte jedoch den Kuss noch in letzter Sekunde und legte gerade noch rechtzeitig eine Hand an seinen Nacken, damit er sich noch nicht von mir trennen konnte.
Jetzt wirkte Nico seinerseits überrascht, Schlag jedoch dann seine Arme um meine Taille und zog mich an sich.
Nach einigen Sekunden lösten wir uns wieder voneinander und starrten uns in die Augen. Dann begannen wir beide zu grinsen und Nico lehnte seine Stirn gegen meine. Wir brauchten keine Worte. Wir wussten auch so, dass gerade die beste Zeit unseres Lebens begonnen hatte.


Heyy, ich hoffe ich konnte deinen Wunsch so gut es ging erfüllen :)
Heute ist - zumindest für mich - der letzte richtige Schultag vor den Ferien :D
Ich hoffe euch hat der Os gefallen, lasst gerne Feedback da :D

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