"Pst Lily, nicht so laut!"

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Der Tag des Spiels war gekommen und ich glaubte mich übergeben zu müssen. Wer hatte nochmal die Idee gehabt, dass ich für Liz einspringe? Ach, stimmt ja, mein idiotischer Freund! Ich bereute es schon am nächsten Morgen zugestimmt zu haben, als wir beim Frühstück saßen und ich keinen Bissen runter bekam.

„Lily, du musst etwas essen", drängte mich James und ich funkelte ihn daraufhin an.

„Normalerweise würde ich das ja auch tun, wenn es mir nicht so beschissen gehen würde, weil du mir eingeredet hast heute zu spielen!", gab ich zurück.

"Pst Lily, nicht so laut!", flüsterte Sirius und legte sich den Zeigefinder auf die Lippen. „Die anderen dürfen noch nicht erfahren, dass du einspringst. Die Slytherins denken immer noch, dass wir niemanden gefunden haben oder nur jemand total schlechten"

„Und das werden sie auch noch weiterhin denken, wenn Lily das Spielfeld betritt, also lass sie so laut reden wie sie will", erwiderte Emilia unbeeindruckt und legte mir eine Scheibe Toast auf meinen Teller.

„Ich weiß, dass du James gerade verfluchst und das auch zurecht, aber du musst wirklich wenigstens ein bisschen essen Lily. Oder willst du später im Krankenflügel landen?", mischte sich nun auch Remus ein, der rechts von mir saß.

Schließlich hörte ich auf meine Freunde und biss in meinen Toast. Ich hatte das Gefühl, als würde heute der ganze Druck auf mir liegen. So als würde es meine Schuld sein, falls wir verlieren. Jeder, der wusste, dass ich spiele, setzte seine ganzen Hoffnungen in mich und darin, dass ich an Liz' Leistungen anknüpfen könnte. Doch ich war mir sehr sicher, dass das nicht der Fall sein würde, denn sie trainierte wöchentlich für Quidditch und das schon seit vielen Jahren, während ich nur gelegentlich auf einen Besen stieg.

Es nützte aber alles nichts und der Anpfiff rückte immer näher. Somit fand ich mich circa eine Stunde später im Umkleideraum der Gryffindors wieder und zog mir meinen roten Umhang an. Manche aus unserem Team gingen schon raus, so auch Marlene und Sirius, doch als ich rausgehen wollte, hielt James mich zurück.

„Lils, ich will, dass du weißt, dass du dir überhaupt keinen Druck heute machen sollst"

„Das ist leichter gesagt als getan James, denn alle erwarten von mir-" James unterbrach mich.

„Es ist doch scheiß egal, was die anderen von dir erwarten. Es ist wichtig, was du von dir erwartest. Du sollst heute spielen, weil Quidditch für dich wichtig ist und nicht nur, weil wir unbedingt einen Ersatz brauchten" Er machte eine kurze Pause und strich mir über die Wange. „Und ich weiß das du das kannst und den Slytherins gleich einen mächtigen Arschtritt verpassen wirst"

Ich lachte auf. „Wir werden den Slytherins gleich einen mächtigen Arschtritt verpassen, James. Wir sind ein Team, schon vergessen?!", fragte ich und zwinkerte ihm zu. Er lächelte mich an, beugte sich runter zu mir und küsste mich.

„Och Leute für Speichelaustausch habt ihr gleich noch Zeit!", ertönte plötzlich eine Stimme neben uns und wir lösten uns voneinander, wobei ich ein Kichern nicht unterdrücken konnte.

„Halt die Klappe Andrew!", beschwerte ich mich halbherzig.

„Bereit?", fragte James mich.

„Ich bin sowas von bereit", entgegnete ich.

„Das wollte ich hören!", sagte Andrew und zusammen gingen wir drei raus auf das Spielfeld.

Ich würde schon sagen, dass die Slytherins oder generell alle, die nicht gewusst hatte, dass ich an diesem Tag spielen würde, ziemlich überrascht aussahen, als sie mich in meiner Quidditch-Uniform mit der Rückennummer 5 sahen, die eigentlich Liz gehörte. Doch auf dem Umhang stand nicht mehr Thomson, sondern Evans. Selbst McGonagall hatte ich selten so überrascht gesehen, aber ich konnte es ihr nicht verübeln. An ihrer Stelle würde ich mich auch fragen, ob James jetzt völlig durchgeknallt ist (obwohl ich mir diese Frage nicht erst seit diesem Tag stellen würde). Dumbledore lächelte mich lediglich an mit diesem Blick, der mir immer sagte, dass unserem Schulleiter auch wirklich nichts entging.

Doch für weitere Reaktionen anschauen blieb keine Zeit mehr, da Madam Hooch befahl, unsere Besen zu besteigen. Wir folgten ihrer Aufforderung und nur kurze Zeit später wurde das Spiel angepfiffen. Der Schnatz flog davon und die Treiber beider Mannschaften kämpften um den Klatscher, während die Slytherins bereits im Besitz des Quaffels waren. Eins musste man ihnen lassen, die waren nämlich nicht gerade schlecht.

Leider waren sie so gut, dass schon der erste Wurf auf den Torring rein ging. Dieser Ball war nämlich für Andrew unmöglich zu halten gewesen. Jetzt mussten wir aber kontern und ich zögerte nicht lange, bis ich mir den Quaffel schnappte und in Richtung der Torringe der Slytherins flog. Gerade als unsere Gegenspieler dachten, ich würde selbst versuchen zu werfen, warf ich den Ball zu James, der ihn an dem Hüter der Slytherins vorbei in den Ring warf. 10 zu 10.

Ich hatte nicht viel Zeit darauf zu achten, ob unsere Sucherin Maya schon den Schnatz gesehen hatte oder, ob Sirius und Jessi als Treiber die Klatscher unter Kontrolle hatten, wie sonst immer, wenn ich nur auf der Tribüne als Zuschauerin saß. Aber ich musste zugeben, dass es durchaus spaß machte, mal ein Quidditch Spiel zu spielen, bei dem es auch mal um was ging.

Nach etwa zwanzig Minuten war ich auch mal an der Reihe. Ich flog mit Marlene etwa auf gleicher Höhe und wir flogen beide Richtung Torringe, während sie im Besitz des Quaffels war. Eigentlich hätte sie mir an dieser Stelle den Quaffel zuwerfen müssen, doch plötzlich kam ein Klatscher auf sie zu und sie musste so ausweichen, dass ihr der Ball aus der Hand fiel. Ich riss meinen Besen um und machte einen Sturzflug in der Hoffnung den Quaffel noch zu fangen, mit Erfolg. Als ich ihn aufgefangen hatte, flog ich weiter geradeaus, aber so, dass ich wieder nach oben flog und passte den Ball zu James zurück. Der ahnte, was ich vorhatte und warf ihn mir kurze Zeit später wieder zurück sodass ich auf den Torring zielte und traf. 60 zu 40.

So ging es immer weiter. Das Spiel war ungefähr ausgeglichen und es zählte wirklich jeder Treffer, den wir erzielen konnten. Es stand gerade 140 zu 150 für Slytherin, als ich den Quaffel zum Ausgleich durch den Ring warf, mein fünfter Treffer bei diesem Spiel, als abgepfiffen wurde. Ich wusste, dass der Treffer noch gezählt hatte, doch ich wusste nicht, welcher Sucher von welcher Mannschaft den Schnatz gefangen hatte. Ich riss meinen Kopf herum und sah in die miesgelaunten Gesichter von Mulciber und Avery, ehe ich hochblickte und unsere Sucherin Maya mit dem Schnatz in der Hand entdeckte. Das machte 300 zu 150 für Gryffindor.

Da es letzte Woche mit dem Schreiben richtig gut lief und ich es letztes Jahr an Halloween auch schon gemacht habe, wartet heute ein Tag voller Kapitel auf euch. Dieses Kapitel müsste so gegen 10 Uhr online sein, deswegen würde ich sagen, dass das nächste heute um 15 Uhr kommt und das dritte und letzte für den Tag um 20 Uhr🤗

Ich hoffe ihr freut euch 😁

- Laura

Hopeless Love - Jily FanfictionHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin