Hopeless Love - Jily Fanfiction

"Bereit für ein neues Jahrzehnt?"

Meine liebste Reaktion auf die Schwangerschaft, war von allen aber die von Sirius. James und ich wussten schon von Anfang an, dass er von unseren Freunden am meisten ausrasten würde und damit sollten wir auch Recht behalten.

An Weihnachten hatten wir ihnen nichts erzählt, auch wenn wir uns gesehen hatten und auch davor hatten wir bei den Ordensversammlungen geschwiegen. Und dann kam Silvester...

„Auch wenn ich erst zehn Wochen schwanger bin habe ich irgendwie das Gefühl, dass das das Baby ist und ich nicht einfach zu viel gegessen habe", sagte ich und deutete mit dem Zeigefinger auf meinen Bauch. James lag noch auf dem Bett und las den Tagespropheten, während ich mich schon umzog, da es bereits drei Uhr nachmittags war.

Seit ich schwanger war, passierte es des Öfteren mal, dass wir an freien Tagen unendlich lange im Bett liegen blieben. Ich begründete das damit, dass die Schwangerschaft mich müde machte (was sogar nicht gelogen war, denn momentan konnte ich immer und überall schlafen) und James nahm die Ausrede, dass er bei mir sein wollte. Da bisher nur James' Eltern von der Schwangerschaft wussten, mussten wir uns natürlich vor keinem Rechtfertigen, da auch niemand von unserer neuen Angewohnheit wusste, aber wir (vor allem James) brauchten diese Ausreden für uns selbst, um uns nicht ganz so faul vorzukommen.

Nun war es aber wirklich Zeit sich fertig zu machen, denn um halb fünf würden unsere Freunde zu uns kommen, um mit uns den Abend zu verbringen.

James legte die Zeitung weg und grinste mich an. „Das ist sowas von das Baby, Lils. Es muss jetzt schon ganz schön groß sein, wenn es nach mir kommt. Obwohl, ich habe vergessen, dass du ja ein Zwerg bist und deswegen auch die Chance besteht, dass das Baby doch nicht so groß-"

Weiter kam er nicht, denn ich griff nach einem Kissen, das am Ende vom Bett lag und schleuderte es ihm entgegen. James fing es dank seiner guten Reflexe noch bevor es sein Gesicht traf und stand lachend auf. Ich schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an, als er auf mich zukam. „Aber ich liebe meinen kleinen Zwerg!", sagte er immer noch grinsend, beugte sich zu mir runter und küsste mich kurz auf den Mund.

„Gut gerettet Potter!", erwiderte ich und ging auf meinen Kleiderschrank zu. Ich zog ein schwarzes Kleid heraus und wandte mich wieder an meinen Mann. „Meinst du man sieht in dem Kleid was?"

„Zieh es an, dann weißt du es", antwortete er schulterzuckend und ging selbst zum Kleiderschrank, um selbst seine Sachen rauszusuchen; eine schwarze Jeans und einen hellgrauen Pullover.

„Eine Hose kann ich sowieso vergessen, weil ich da jetzt schon keinen Knopf mehr zubekomme oder sich mein Bauch eingeengt fühlt. Also bleiben mir nur noch Kleider." Ich zog das Kleid über und betrachtete mich skeptisch im Spiegel.

„Man sieht noch nichts, Lils", versicherte mir James, der sich gerade seinen Pullover überzog. „Und dazu siehst du noch wundervoll aus!"

Lächelnd drehte ich mich zu ihm. „Danke!", sagte ich leise.

Nachdem wir beide fertig waren und alles vorbereitet hatten, dauerte es nicht mehr lange, bis unsere Freunde eintreffen würden.

„Es ist einfach unglaublich, was nächstes Jahr sich für uns ändern wird", bemerkte ich, als James und ich noch den letzten ruhigen Moment Zweisamkeit in diesem Jahr genießen konnten. „In etwas über einem halben Jahr sind wir einfach Eltern. Vielleicht wird 1980 ja unser Jahr", scherzte ich.

„In der Momentanen Zeit mag ich das zu bezweifeln, aber ich bin mir sicher, dass es trotzdem ein schönes Jahr wird. Allein wegen dem kleinen Ding in deinem Bauch", erwiderte James und streichelte über meinen Bauch. Ich lachte auf, hatte aber keine Zeit mehr etwas zu erwidern, da färbte sich schon der Kamin grün und Sirius und Marlene traten heraus. Glücklicherweise hatte James noch im richtigen Moment seine Hand von meinem Bauch entfernt.

„Bereit für ein neues Jahrzehnt?", fragte Sirius gut gelaunt, während James und ich uns vom Sofa erhoben.

„Vielleicht könntest du dir ja als Vorsatz für nächstes Jahr setzen, dass du wie ein normaler Mensch durch die Tür kommst und mir nicht immer einen halben Herzinfarkt bereitest, wenn du unangekündigt durch den Kamin kommst", erwiderte ich und umarmte ihn zur Begrüßung.

Es dauerte nicht lange, bis auch unsere anderen Freunde ankamen. Der ganze Abend verlief sehr unspektakulär und war trotzdem sehr schön. Wir aßen und unterhielten uns, bis wir uns schließlich kurz vor Mitternacht unsere Umhänge anzogen und raus gingen. James und ich hatten immer noch keinen Plan, wann wir unseren Freunden die Neuigkeiten überbringen wollten und kurz war ich am überlegen, ob wir es überhaupt an diesem Tag machen sollten.

Mitternacht rückte immer näher. James hatte einen Arm um mich gelegt und mich fest an sich gedrückt, sodass ich nicht fror. Ich kuschelte mich an ihn und spürte, wie ich immer nervöser wurde und wusste eigentlich nicht wieso. Des Öfteren wechselten wir wissende Blicke, wenn jemand darüber redete, was nächstes Jahr alles anstand.

Und dann wurde der Countdown runtergezählt.

„Zehn"

Nur wir sieben standen hier zusammen.

„Neun"

Nur Sirius, Marlene, Peter, Remus, Emilia, James und ich.

„Acht"

Gegenüber und nebenan standen noch ein paar unserer Nachbarn, jedoch etwas weiter weg von uns.

„Sieben"

Ich fokussierte mich auf die letzten Sekunden die uns noch in diesem Jahr blieben.

„Sechs"

Das Jahr lief wie ein Film vor meinen Augen vorbei.

„Fünf"

Ich stellte mir vor, was das neue Jahr für uns bringen würde. Ich dachte an die Sache, die nächstes Jahr auf jeden Fall passieren würde.

„Vier"

Ich schaute zu James und lächelte ihn an und er lächelte zurück. Und ohne weiter drüber nachzudenken, ohne es vorher geplant zu hatten und ohne es mit James vorher abgesprochen zu haben, tat ich es.

„Drei"

„Zwei"

„Eins"

Und noch bevor jemand ein frohes neues Jahr wünschen konnte, sagte ich laut und deutlich, mit dem Wissen, dass alle meine Freunde es hören würden: „Ich bin schwanger!"

Und alle Augen richteten sich auf mich.