"Nur über unsere Leiche"

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Es dauerte auch nicht lange, da wurden wir schon zu unserem ersten Einsatz für den Orden gerufen. Wir waren schon seit zwei Wochen nicht mehr in Hogwarts, waren jedoch so sehr beschäftigt, dass wir nicht viel Zeit hatten dieser Zeit hinterher zu trauern. James und ich waren gerade dabei weiter nach Wohnungen zu gucken, als ein Patronus durch unser Zimmer gelaufen kam, um uns mitzuteilen, dass wir gebraucht werden.

James und ich rannten nach unten, wo Euphemia und Fleamont im Wohnzimmer saßen und wir zogen uns Schuhe und Umhänge an. „Wir wurden vom Orden gerufen", erklärte mein Freund, als seine Eltern uns fragende Blicke zuwarfen.

James' Mutter stand von dem Sofa auf und ging schnellen Schrittes auf uns zu und umarmte uns beide. „Passt auf euch auf!", sagte sie und man konnte sehen, dass sie ziemlich besorgt war. Verständlich, ihr einziger Sohn kämpft in einem geheimen Orden gegen den gefährlichsten schwarzmagischen Zauberer und keiner weiß, wie es ausgeht.

„Machen wir", versicherte ich ihr woraufhin mir Euphemia eine Hand an die Wange legte und mich nochmal fest umarmte. Auch Fleamont verabschiedete sich schnell von uns, ehe wir das Haus verließen.

Kaum waren wir draußen und über die apparier Grenze geschritten, griff James nach meiner Hand und wir apparierten zu dem uns genannten Ort. Es war ein warmer Sommerabend, jedoch wehte ein frischer Wind, als wir in einer Seitengasse standen. Aus der Ferne konnte man schon Kampfgeräusche hören. Wir rannten mit gezücktem Zauberstab den Geräuschen näher und erkannten bereits Sirius, Remus und Marlene und noch zwei weitere Ordensmitglieder, die sich mit Todessern duellierten. Ohne auch nur zu zögern leisteten wir ihnen Gesellschaft und schon befanden wir uns mitten im Gefecht.

Ich konnte nicht erkennen, mit wem ich mich duellierte, da alle Todesser ihre berüchtigten Masken aufhatten. Das machte sie in ihrem Vorgehen jedoch keinesfalls stärker, denn überaschenderweise hatte ich den ersten von ihnen schon nach wenigen Minuten besiegt. Ich hatte kaum Zeit zum Durchatmen, da kam auch schon der nächste Todesser. Ich wollte gerade einen Fluch auf die vermummte Gestalt abfeuern, als wir eine Stimme hörten.

„Hört auf", sagte die kühle, schlangenartige Stimme und ich drehte mich ruckartig um und was ich dann sah, hätte ich mir im Leben niemals vorgestellt, wirklich zu sehen. Ich blickte direkt in die eiskalten, roten Augen Voldemorts. „Es bringt nichts zu kämpfen, wenn wir sie doch gar nicht umbringen wollen"

Ich war wie erstarrt, als er uns alle musterte und rumging. „Was haben wir denn hier? Einen Werwolf, interessant, wir brauchen jedoch nicht noch mehr, gerade weil sie, wenn nicht Vollmond ist, so unnütz sind. Oh, ein weiterer Black mit einer hübschen Dame, von seinem Bruder weiß ich aber schon, dass ich es gar nicht erst versuchen brauche. Und natürlich die üblichen Verdächtigen, die sich uns nicht anschließen wollen. Nehmt alle unnützen fest, denn wie ich sehe haben wir hier was interessantes gefunden", befahl er und ehe wir uns versehen konnten, hatten die Todesser alle außer James und mich im Griff.

Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken runter, als Voldemort weiterging und in der Nähe von James und mir zum Stehen kam. „Lily Evans und James Potter, nehme ich an. Das Schlammblut und der Blutsverräter. Ich muss sagen ich bin von eurer Art nicht ganz so begeistert, dafür umso beeindruckter von euren Fähigkeiten. Ich hatte einige Leute in Hogwarts, die mir von euren Talenten berichteten. Deswegen mache ich euch ein Angebot: Schließt euch mir an und wir werden zusammen großes erreichen. Ich brauche euch in meinen Reihen"

James stieß ein Atemlosens Lachen aus. „Nur über unsere Leiche schließen wir uns dir an!"

„Seid ihr euch sicher. Es würde euch eine so viel rosigere Zukunft blühen, wenn ihr euch mir anschließt. Wir hätten die Welt so viel schneller unter Kontrolle"

„Hast du James nicht verstanden?! Niemals werden wir uns den Todessern anschließen!", erwiderte ich.

„Gut, wenn das so ist, dann könnt ihr sie jetzt alle umbringen", sagte Voldemort und verschwand plötzlich ins Nichts.

Und nun ging der Kampf wieder los. Ich habe nicht mehr viel davon in Erinnerung, nur noch, dass überall Flüche abgefeuert wurden und ich versuchte gegen einen Todesser anzukämpfen, doch es waren zu viele. Irgendwann kam Verstärkung von unserer Seite und das nächste, an das ich mich erinnern kann war, dass der Todesser, gegen den ich kämpfte, genauso wie alle anderen disapparierte. Mein erster Gedanke war, dass ich überlebt hatte und dann spielte sich alles nur noch in Zeitlupe ab.

Kraftlos ließ ich mich auf den Boden sinken und erst dann bemerkte ich das schmerzhafte Ziehen an der linken Seite meines Bauches. Ich hatte vorher nicht bemerkt, dass sich dort eine lange Schnittwunde abzeichnete, bei der das Blut wie verrückt durch mein T-Shirt sickerte. Vorhin war ich zu sehr in das Duell vertieft, um etwas davon zu spüren, doch jetzt setzte der unerträgliche Schmerz ein und ich drückte mir meine Hand auf die Seite.

Als nächstes war James bei mir, der achtlos seinen Zauberstab fallen ließ, sich neben mich hinkniete und mich in seine Arme zog. „Lily, ist alles gut?", fragte er besorgt und erblickte meine Hand, die sich an die Seite meines Bauches presste. Wie er reagierte weiß ich nicht mehr und ich sah auch gar nicht sein Gesicht, denn ich drückte meinen Kopf in seine Brust und versuchte krampfhaft nicht zu weinen. Eine einzelne Träne lief mir die Wange herunter. Und ab dann weiß ich wirklich nichts mehr.

Das nächste was ich wahrnahm war, dass ich auf einem Sofa lag und meinen Kopf auf James Schoß hatte, während er mir durch die Haare strich. Mein T-Shirt war hochgeschoben und ich versuchte mir meine Wunde anzuschauen. Ich richtete mich etwas auf, was weh tat und ich biss die Zähne zusammen und konnte sehen, dass der Schnitt bereits genäht wurde.

„Es dauert noch etwas, bis alles verheilt ist. Ich habe versucht es so gründlich wie möglich zu machen, damit du später nicht eingeschränkt bist", erklang eine Stimme, die definitiv nicht James gehörte. Ich blickte mich um und erkannte eine junge Frau, Anfang 20 auf dem Sessel gegenüber vom Sofa sitzen. Auch erst jetzt nahm ich wahr, dass James sich mit einem Mann im gleichen Alter unterhielt. Die Frau lächelte mich freundlich an. „Ich bin Alice, Alice Longbottom. Mein Mann Frank und ich sind auch im Orden, jedoch waren wir die letzten zwei Wochen nicht bei Orden Meetings wegen unserer Hochzeit. Dumbledore hat darauf bestanden, dass wir verreisen"

James half mir dabei mich so normal wie möglich hinzusetzen und reichte mir ein Becher Wasser, ehe er verschwand mit der Begründung etwas Wichtiges zu klären. Alice stand auf und setzte sich neben mich. „Ich bin Lily Evans", stellte ich mich vor. „Es freut mich dich kennen zu lernen!"

„Dumbledore hat schon viel von euch geredet, bevor ihr aus Hogwarts raus wart. Ich muss sagen, dass ich auch nach fünf Jahren, Hogwarts noch sehr vermisse", sagte Alice.

„In welchem Haus warst du?", wollte ich wissen.

„Ich war mit Frank zusammen in Gryffindor. Wir waren im gleichen Jahr und waren seit unserem ersten Jahr befreundet und sind dann in unserem vierten Jahr zusammengekommen. Über dich weiß ich, dass du auch in Gryffindor warst und ich bin mir ziemlich sicher, dass du mit James zusammen bist"

Ich schmunzelte. „Ja, dieser Idiot gehört mir. Wir sind seit November letzten Jahres zusammen und ich konnte ihn eigentlich nie leiden, auch wenn wir uns schon seit der ersten Klasse kannten"

„Und was hat dich dazu gebracht ihn zu mögen?", fragte Alice lachend.

„Um ehrlich zu sein, weiß ich es bis heute nicht"

So das war für heute das letzte Kapitel😊 Ich erwähne jetzt erst gar nicht das heute vor 39 Lily und James gestorben sind, denn ich will mir meine Stimmung nicht vermiesen🙁

Ich hoffe euch hat es gefallen, dass ich heute drei Kapitel hochgeladen habe. Das nächste kommt dann wie gewohnt am Mittwoch🤗

- Laura

Hopeless Love - Jily FanfictionUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum