Epilog

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Er schloss das letzte Buch. Und es tat weh.

Genau deswegen hatte er sie zuerst gar nicht lesen wollen. Er wollte sie nicht nochmal verlieren.

Doch es hatte ihm geholfen, sich den Personen, die ihn so sehr geliebt hatten, noch näher zu fühlen. Die ganzen Erzählungen hatten dabei schon geholfen, aber jetzt nochmal alles selbst aufgeschrieben von seiner Mutter zu erfahren, war ein ganz anderes Gefühl.

Es hatte Jahre gebraucht, bis er alles durchgelesen hatte. Am Anfang hatte er am Tag nicht mehr als ein paar Zeilen gelesen. Manchmal hatte er für Wochen gar nichts gelesen.

Nach den Geburten seiner Kinder hatte er es immer geschafft mehr am Stück zu lesen, denn gerade in den Momenten wollte er sich seinen Eltern nah fühlen.

Vielleicht würde er irgendwann seinen Kindern diese Bücher zum Lesen geben, oder sie ihnen vorlesen. Auch wenn sie ihre einen Großeltern nie kennenlernen würden, waren er uns deine Frau sich einig, dass sie trotzdem so viel wie möglich über sie erzählen wollten und das war die beste Möglichkeit.

„Das war's", sagte er und seufzte.

„Nach fünf Jahren, wurde es ja langsam auch mal Zeit, Harry", bemerkte seine Frau.

Er schaute sie an und lächelte. Sie saß neben ihm auf dem Sofa und wie sie dasaß, sah nicht gerade gemütlich aus. Der Grund dafür war, dass sie hochschwanger mit Harrys und ihrem dritten Kind war. Jeden Tag sollte es so weit sein. Schon bald würde seine Familie von vier auf fünf anwachsen und er hätte nicht glücklicher sein können.

„Was grinst du so blöd?", fragte Ginny ihn argwöhnisch.

Er grinste noch breiter. „Nichts. Ich bin nur froh, dass du momentan hochschwanger und deswegen größtenteils mürrisch bist."

„Was willst du mir damit sagen, Potter?!"

„Überleg mal. Wenn du nicht hochschwanger wärst, oder das Baby gerade auf der Welt wäre, dann hätten wir in dem Moment jetzt wahrscheinlich zusammen Rotz und Wasser geheult. Und ganz ehrlich, da habe ich absolut keine Lust drauf."

„Gut gerettet! Ich dachte schon, du machst dich über meine Situation lustig, denn du bist genauso schuldig daran, wie ich, nur dass du es nicht ausbaden musst", sagte Ginny und wandte sich wieder ihrem Becher Eis zu, den sie in der Hand hielt. „Außerdem hätte ich wahrscheinlich nur ein bisschen geweint und mich eher darüber gefreut, dass ich jetzt dran mit lesen bin. Du hast mich fünf verdammte Jahre warten lassen."

„Es tut mir so unendlich leid, Gin", lachte Harry, woraufhin sie ihn böse ansah. „Gin, du weißt, dass wenn du versuchst böse zu gucken unglaublich süß aussiehst."

„Klappe!", grummelte sie.

„Außerdem gibt es mehrere Notizbücher. Du hättest mit den anderen schonmal anfangen können", bemerkte er.

„Ich möchte sie alle in einem Rutsch durchlesen und nicht so lange warten wie du. Und ich habe die Bücher damals in deinem Familienverließ gefunden. Du warst nämlich zu blöd dafür, deine Augen mal aufzumachen und sie zu finden."

„Die lagen unter einem Haufen Galleonen!", verteidigte er sich. „Wie hätte ich sie dort bitte finden sollen?! Außerdem haben wir sie gleichzeitig entdeckt, während wir dort waren, um unser Haus zu bezahlen!"

„Das macht alles Sinn Schatz, du musst es nur logisch betrachte", fing Ginny an, während sie mit ihrem Löffel rumfuchtelte. „Wir haben dieses Haus gekauft, weil ich mit James schwanger war und unsere Wohnung mit einem Baby zu klein gewesen wäre. Du warst zwar daran beteiligt James zu machen, ich habe ihn aber neun Monate lang in mir rumgetragen und dann war ich auch noch so gütig und habe ihn bei einer sehr schmerzhaften Prozedur... rausgelassen."

Harry zog eine Augenbraue hoch. „Und was hat das mit den Büchern zu tun?"

„Denk doch mal nach! Wegen James haben wir das Haus gekauft, weswegen wir beim Bezahlen die Bücher gefunden haben und da ich sehr viel geleistet habe, um James Leben zu schenken, habe ich Anspruch auf diese Bücher."

„Das macht absolut keinen Sinn, Gin. Aber du kannst die Bücher jetzt gerne haben und sie durchsuchten", sagte Harry schmunzelnd.

Sie brauchte auch fünf Jahre dafür...

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THE END

Hopeless Love - Jily FanfictionWhere stories live. Discover now