Hopeless Love - Jily Fanfiction

"Was hat er jetzt schon wieder angestellt?"

Ohne weiter darüber nachzudenken, warf ich mir schnell meine Jacke über, zog meine Schuhe an und machte mich auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum, wobei ich darauf achtete nicht zu laut zu sein, damit James es nicht mitbekam.

Ich atmete erleichtert aus, als ich Marlene als einzige auf dem roten Sofa sitzen sah. Es war zwar schon fast Mitternacht, dennoch war sie noch wach und ich hätte auch nichts anderes von ihr erwartet. Als ich eintrat, drehte sie sich erschrocken zu mir um.

„Bei Merlin Lily, hast du mich erschreckt!", sagte sie und legte sich vor Schreck eine Hand auf ihre Brust.

„Sorry Marls", sagte ich leise und setzte mich neben sie.

„Hey Lily, was ist los?", fragte sie direkt, als sie bemerkte, dass ich etwas auf dem Herzen hatte. „Geht es um James?" Was war dieses Mädchen?! Hellseherin?

Ich seufzte. „Treffer!"

"Was hat er jetzt schon wieder angestellt?"

„Nichts, zumindest soweit ich weiß. Es ist einfach so, dass ich immer noch nicht weiß, ob ich ihm komplett trauen kann. Klar wir sind jetzt irgendwie befreundet, aber ging das nicht etwas zu schnell?", fragte ich und schaute Marlene unsicher an.

„Lils, du redest, als ob du mit ihm in einer Beziehung wärst", bemerkte sie und ich richtete mich etwas auf.

„Klappe Marlene! Aber jetzt mal ernsthaft, ich meine, ich habe ihn bis vor wenigen Wochen noch gehasst und jetzt bin ich mit ihm befreundet. Heute hat sich alles so... gut angefühlt, bis mir eben wieder klar geworden ist, dass er mich in den letzten Jahren immer nach Dates gefragt hat. Was ist, wenn er nur auf Freund tut und mich eigentlich nur zu ihm ins Bett bekommen will, wie schon so viele zuvor?", äußerte ich meine Sorgen.

„Mensch Lily, hast du dir mal selbst zugehört? Du redest absoluten Schwachsinn! Hat James in den letzten Wochen schon mal auch nur ein Mädchen in eure Schulsprecherräume gebracht, oder war er auch nur einmal eine Nacht komplett weg?"

Ich überlegte kurz. „Nein", antwortete ich schließlich leise. „Das ändert aber nichts daran, dass er vielleicht mich auf seiner Liste haben möchte"

Marlene seufzte. „Auf seiner Liste die nicht existiert. Ich bin mit ihm so gut wie befreundet, seitdem ich im vierten Jahr mit Quidditch angefangen habe. Soweit ich weiß hatte er von unserem vierten Jahr bis zum jetzigen Zeitpunkt genau drei Freundinnen und die letzte bis vor einem halben Jahr"

„Und warum reden dann so viele Mädchen davon, dass sie mit Potter und Black schon in der Kiste waren?"

„Weil sie dadurch versuchen Aufmerksamkeit zu kriegen. James und Black sind halt ziemlich beliebt und was meinst du was für ein Aufsehen, das auch bei anderen Jungs erregt, wenn Mädchen behaupten schon mit einem von denen oder am besten auch mit beiden geschlafen zu haben?! Ich rede hier aber nur von James, bei Black bin ich mir sogar sicher, dass es so eine Liste geben könnte", sagte Marlene, aber ich schaute sie dennoch unsicher an. „Rede doch einfach mal mit ihm, er schläft bestimmt noch nicht"

Nur kurze Zeit später verließ ich dann wieder den Gemeinschaftsraum und betrat wieder die Schulsprecherräume. Ich hatte mir fest vorgenommen noch heute mit James zu reden, um mir sicher zu sein. Also ging ich auf seine Zimmertür zu und klopfte leise an, ehe er auch antwortete, dass ich reinkommen konnte.

„Lily!", sagte er überrascht. „Ist irgendwas passiert?", fragte er und bedeutete mir neben ihm auf seinem Bett Platz zu nehmen. Mir war ein bisschen mulmig zumute, trotzdem setzte ich mich.

„Stimmt es, was alle Mädchen sagen? Dass du mit jedem von denen schon im Bett warst?" Toll gemacht Lily, direkt mit der Tür ins Haus fallen! Noch bescheuerter konnte man das Gespräch ja auch gar nicht beginnen.

Ich hätte mich am liebsten selbst geschlagen und war mir ziemlich sicher, dass wenn man mir so eine Frage gestellt hätte, ich lauthals losgelacht hätte. Doch James schaute mich einfach nur an, ohne irgendeine Miene zu verziehen.

„Nein", sagte er schließlich einfach nur.

„Nein? Warum dementierst du es dann nicht, wenn Mädchen sowas erzählen?", fragte ich vorsichtig.

„Wenn so viele Mädchen das behaupten, meinst du irgendwer würde einer einzigen Person glauben, die das dementieren würde?", stellte er die Gegenfrage. Verdammt! Eins zu null für ihn. Es herrschte Schweigen, bis er schließlich die Frage stellte, vor der ich mich gefürchtet hatte. „Warum fragst du mich das Lily?"

„Weil- weil ich Angst habe, dass du nur mit mir befreundet sein willst, um mich ins Bett zu kriegen", erwiderte ich leise und schaute dabei auf meine Hände.

„Lily?" Ich schaute auf und sah in sein ernstes Gesicht. „Glaubst du wirklich, dass ich das tun würde?"

„Ja- nein- Ach keine Ahnung! Ich bin nur... verwirrt. Es ist irgendwie von jetzt auf gleich so, dass ich dich in einem anderen Licht sehe, dass du dich in meinen Augen ins Positive verändert hast. Aber ich muss immer daran denken, wie du mich in den letzten Jahren nach Dates gefragt hast und ich- ich hatte einfach Angst, dass du das jetzt ausnutzt, um mich irgendwann auf deine angebliche Liste zu schreiben. Marlene hat mir auch schon gesagt, dass das absoluter Blödsinn ist, aber ich wollte es von dir hören. Ich möchte dir nämlich vertrauen" Unsicher schaute ich ihn an. „Bist du jetzt sauer?"

Er seufzte. „Nein, wichtig ist mir nur, dass du mir glaubst. Ich würde dich niemals ausnutzen Lily!"

„Ich glaube dir!", sagte ich dann und lächelte leicht. Er erwiderte dieses kleine Lächeln.

„Und falls es dich interessiert, ich hatte bisher drei Freundinnen und war mit zwei von denen im Bett. Und dann gab es vielleicht noch eins, zwei Mädchen mit denen ich ohne eine Beziehung etwas hatte, aber mehr wirklich nicht!", sagte er dann nach einer kurzen Zeit des Schweigens mit seinem typischen Grinsen. Ich schlug ihm empört auf den Oberarm und verzog das Gesicht.

„Bei Merlin James! Too much information!", sagte ich woraufhin er lachen musste. Ich konnte nicht anders als ebenfalls zu lachen. Ich war froh, dass dieses Gespräch nichts zwischen uns geändert hatte und wir weiterhin normal miteinander umgehen konnten und... Freunde waren.