Extrakapitel - "Kinder gibt es auch nur, wenn es sein muss"

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Sirius' Sicht

Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich die Worte „Es könnte sein, dass ich schwanger bin" jemals von meiner Freundin zu hören bekommen würde. Nicht weil es so abwegig war, dass ich irgendwann mal irgendjemanden schwängern würde, sondern weil ich niemals angenommen hätte doch tatsächlich eine feste Freundin zu haben. Das ist für Sirius Black wirklich Neuland.

Aber fangen wir von vorne an, denn mein Tag begann einfach ganz normal damit, dass ich in Verwandlung eingeschlafen war und mich danach in meiner Freistunde freute, dass ich im Gegensatz zu James, Lily und Remus keine Geschichte der Zauberei mehr hatte. An diese Stelle lasse ich mal aus, dass die drei die einzigen von unseren Freunden waren, die die ZAG's in diesem Fach geschafft hatten. Wir ignorieren jetzt auch mal, dass ich es dementsprechend auch nicht geschafft habe und James (ja genau der James, ich konnte es auch nicht glauben!) schon.

Nach dem Unterricht hatten Remus und Peter sich in die Bibliothek verzogen und Prongs und ich hingen zusammen herum, da wir eher weniger Bock auf Hausaufgaben und Lernen hatten.

„Und wie läuft es so bei dir und Marlene?", fragte Prongs mich, als wir uns im Jungenschlafsaal befanden. Er saß auf seinem alten Bett, während ich an mein Bett gelehnt auf dem Boden saß.

„Ich kann mich echt nicht beschweren. Ich hätte nie gedacht, dass es sich so gut anfühlt eine feste Freundin zu haben. Hab' mir das irgendwie anstrengender vorgestellt"

Das brachte James zum Lachen. „Ich hätte nie gedacht, dass du irgendwann mal eine feste Freundin hast"

„Und ich hätte nie gedacht, dass du wirklich irgendwann mal bei meiner besten Freundin landest. Wie läuft es denn eigentlich zwischen Lily und dir?", erwiderte ich.

„Pad, du weißt schon, dass ich mit ihr zusammen war, bevor sie deine beste Freundin geworden ist", warf Prongs ein.

„Nein, sie war ganz klar meine beste Freundin, bevor ihr zusammen wart"

„Nein, das wart ihr nicht. Aber um auf deine Frage zurückzukommen zwischen uns könnte es auch nicht besser laufen. Es fühlt sich einfach richtig an"

„Du hörst dich ja so an, als würdest du ihr einen Antrag machen wollen", sagte ich amüsiert.

James lachte. „Nein, das habe ich jetzt noch nicht vor. Aber ich weiß, dass ich es irgendwann, wenn es sich richtig anfühlt, machen werde. Aber wie gesagt jetzt noch nicht"

„Gut, dass du dich noch nicht jetzt in den Klub der Spießer begibst"

„Ich nehme dann mal an, dass Marlene niemals einen Antrag von dir bekommen wird", stellte Prongs fest und viel fast von Bett vor Lachen.

„Wir haben das beide schon durch. Heiraten brauchen wir nicht. Vielleicht wenn wir irgendwann alt und schrullig sind und unsere Würde schon verloren haben. Kinder gibt es auch nur, wenn es sein muss", antwortete ich schulterzuckend.

„Jetzt weiß ich wenigstens, dass du es wirklich bist Pad und nicht ausgetauscht wurdest oder eine Hirnwäsche bekommen hast. Diese Befürchtung hatte ich nämlich, als du mir gebeichtet hast, dass du auf Marlene stehst"

„Aber versprich du mir, dass du und Lily dafür ganz viele Babys macht, am besten ein ganzes Quidditchteam"

„Träum weiter Pad, ich habe auch irgendwo eine Schmerzensgrenze. Auch wenn drei bis vier Kinder echt schon schön wären", entgegnete James.

Nach einiger Zeit entschieden wir uns, dass es Zeit war zum Abendessen in die Große Halle zu gehen. Auf dem weg dahin wollten wir die Mädels in den Schulsprecherräumen einsammeln. Wir erreichten die Schulsprecherräume und James nannte das Passwort, bevor wir eintraten. Emilia, Lily und Marlene saßen im Raum, doch das nahm ich nicht wirklich war, denn ein paar bestimmte Worte von meiner Freundin warfen mich gehörig aus der Bahn. Und zwar: „Es besteht die Möglichkeit, dass ich schwanger bin"

„Was?!", fragte ich geschockt. Die Mädchen hatten uns noch nicht bemerkt, doch nach meinen Worten drehten sie sich zum Portraitloch um. Bevor irgendwer irgendetwas sagen konnte drehte ich mich um und ging schnellen Schrittes weg.

Es besteht die Möglichkeit, dass ich schwanger bin. Diese Worte hallten mir andauernd durch den Kopf. Verdammt, ich konnte jetzt einfach kein Vater werden. Ich werde niemals Vater werden können!

Es gab einen guten Grund, warum ich schon von Anfang an offen mit Marlene darüber geredet hatte, dass ich keine Kinder will, womit sie total einverstanden war. Das hatte nichts damit zu tun, dass ich Kinder hasste, ganz im Gegenteil. Doch ich konnte einfach kein Vater werden, wenn ich selbst den schlimmsten Vater überhaupt hatte?!

Marlene wusste nicht den genauen Grund, warum ich kein Kind wollte, denn das ist ein Thema worüber ich nicht gerne sprechen. Als Vater würde ich alles anders machen wollen, als es mein Vater gemacht hatte. Aber wie konnte ich das garantieren? Immerhin steckte ein Teil seiner DNA in mir.

Außerdem konnte ich zu dieser dunklen Zeit einfach kein Kind in die Welt setzten, wenn ich noch nicht mal weiß, ob ich morgen überhaupt noch lebe.

Ich stellte mir andauernd auch die Frage, wie das passieren konnte, bis es plötzlich Klick machte. Lilys Geburtstag. Verdammt wie konnte ich nur so dumm sein und den Zauber vergessen?! Marlene musste mich jetzt echt hassen.

Meine Gedanken waren komplett durcheinander, als ich schließlich den Turm erreichte. Es dauerte aber nicht lange, bis mir gehörig der Kopf gewaschen wurde. Und zwar von niemand geringerem als meiner besten Freundin Lily Evans...

Hopeless Love - Jily FanfictionOù les histoires vivent. Découvrez maintenant