"Du wirst es überleben Lily"

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Es war die ersten Tage komisch für mich und James so ganz alleine in einem Haus zu wohnen. Vorher waren wir jeden Tag von mehreren Leuten umgeben, doch jetzt waren wir irgendwie... alleine. Nicht dass ich das als unbedingt negativ betrachtete, denn es war auch mal schön nur zu zweit zu sein (Nein ich meine dass nicht nur in dem einen Sinne). Das Haus in dem wir lebten war nicht unglaublich groß, aber für zwei Leute mehr als ausreichend. Und wir liebten es.

James und ich lebten mittlerweile schon seit einigen Wochen dort und richteten uns immer noch ein. Bis zur Hochzeit waren es nur noch knapp zwei Wochen Und ich hasste diese Nervosität, die immer in mir hochkam, sobald ich daran dachte. Es war alles soweit geplant und James' Eltern hatten uns befohlen uns die nächsten Wochen nur noch zu entspannen. Natürlich nur soweit, wie es auch der Orden zu ließ, denn der nahm unsere Zeit auch in Anspruch. An manchen Tagen hatten wir nichts zu tun und an anderen umso mehr, doch wir bereuten es keine Sekunde, ihm beigetreten zu sein.

„Hey", sagte James, der mit einer Tasse Tee in unser Schlafzimmer kam. Wir hatten uns dazu entschieden es in einem warmen Beige zu streichen und für die Möbel einen warmen Eiche-Ton gewählt. Es harmonierte perfekt zusammen und ich fühlte mich unendlich wohl. Neben dem großen Bett, das in der Mitte des Raumes stand, hatte an der linken Wand gegenüber vom Fenster ein Kleiderschrank und gegenüber vom Bett eine Kommode Platz gefunden. Ich hasste übertriebene Deko aber hier und da musste die eine oder andere Blumenvase, Kerze oder ein anderes Deko Element im Haus stehen.

„Hey", erwiderte ich ebenfalls und lächelte meinen zukünftigen Mann an. Ich hatte das Bett an diesem Tag den ganzen Tag nicht verlassen und das hatte auch einen guten Grund: Ich hatte meine Tage und ich schwöre, dass mich diese Bauchkrämpfe irgendwann noch umbringen würden.

James reichte mir die Tasse, die ich dankend annahm, und setzte sich zu mir aufs Bett. „Wie geht es dir?", fragte er mich, während er mir ein Haar aus dem Gesicht strich.

„Es geht. Nur trotz des Heiltrankes wollen diese Krämpfe einfach nicht weggehen", erwiderte ich und erlaubte es mir mich ein paar Minuten selbst zu bemitleiden. Ich lag auf meiner Seite des Bettes, seitlich zusammengerollt und hatte mir eine Wärmflasche, die dank eines Zaubers nicht kalt wurde, auf mein Unterleib gepresst.

„Du wirst es überleben Lily", erwiderte mein Verlobter sanft.

„Keine Gebärmutter, kein Recht zu urteilen"

„Lily, dieser Spruch wird langsam alt", lachte James, als ich mich aufsetzte, um richtig trinken zu können.

Ich seufzte. „Männer würden das alles ganz anders sehen, wenn sie jeden Monat für mindestens vier Tage lang durchgehend bluten würden. Und dann auch noch Bauchkrämpfe haben, die sich so anfühlen als hätte dir jemand deinen Bauch aufgeschlitzt und würde diese Wunde auseinanderreißen"

„Oh glaub mir, wir würden sowas nicht überleben", versicherte er mir, was mich zum schmunzeln brachte.

„Eine gute Sache hat das ja wenigstens, dass ich jetzt meine Tage habe"

„Dass du nicht schwanger bist?", tippte James.

„Das auch" Daran hatte ich nicht direkt gedacht.

„Was denn noch?"

„Ich habe dann meine Tage nicht an unserer Hochzeit. Es sei denn Merlin möchte mir einen ganz schön fiesen Streich spielen", gab ich als Antwort.

„Naja, das hat ja schon so seine Vorteile. Dann können wir sehr schöne Flitterwochen verbringen"

Bei diesem Kommentar schlug ich ihm spielerisch auf den Oberarm, woraufhin er leise lachte. Ich stellte meine Tasse ab und legte mich wieder hin, wobei ich James mit mir zog. Als wir beide nun so nebeneinander lagen; James auf dem Rücken, ich auf der Seite, schlang ich mein rechtes Bein um ihn und benutzte ihn als menschliches Kissen. Meinen Kopf legte ich dabei auf seine Brust und schloss die Augen.

„Also eigentlich hatte ich ja vor noch die ganzen Dokumente im Arbeitszimmer zu sortieren-", fing James an.

„Das kann warten, ich liege gerade so bequem. Außerdem könntest du auch mal ein Nickerchen vertragen, sonst bekommst du noch Augenringe und das sieht mit deiner Brille echt scheiße aus", murmelte ich verschlafen.

„Du laberst echt wirres Zeug, wenn du müde bist" Ich spürte James' Lächeln an meinem Kopf. Er hatte einen Arm um mich gelegt und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Wir sind echt viel schnulzig" Meine Worte waren nicht mehr als ein Flüstern.

„Nein, bei uns ist das süß", murmelte nun auch James. Anscheinend waren wir beide dann eingeschlafen, denn als ich das nächste Mal aufwachte, lag ich noch genauso an ihn gekuschelt, wie als wir eingeschlafen waren. Ich hatte keinen Plan, wie lange wir geschlafen hatten, aber ich dachte auch gar nicht mehr lange darüber nach, (ich habe keinen Plan, wieso ich so müde war) aber ich schlief wieder ein und wachte erst wieder auf, als es schon hell war.

Hopeless Love - Jily FanfictionWhere stories live. Discover now