"Ich habe ein Problem"

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Alles schien einigermaßen normal zu sein. Na gut, abgesehen davon, dass gerade Krieg in der Zaubererwelt herrschte, doch von dem bekamen wir in Hogwarts glücklicherweise noch nicht viel mit. Uns allen war aber klar, dass es sich in den nächsten Monaten ändern würde, denn es war bereits März und schon in vier Monaten würden wir uns nicht mehr in der großen Sicherheit befinden, die Hogwarts uns geben konnte.

An diesem einen Montagmorgen ahnte ich noch nicht welche Turbulenzen so ein ganz normaler Tag mit sich bringen konnte. Aber was rede ich da schon wieder? Es war Montag, natürlich würde der Tag bescheuert und verrückt zugleich werden. Und alles fing natürlich damit an, dass ich nach einem Wochenende, an dem ich wieder nie vor zwei Uhr morgens schlafen gegangen war, schon meiner Meinung nach viel zu früh aufstehen musste.

Zum Glück schaffte es James mittlerweile den Morgen für mich ein bisschen besser zu machen... oder auch schlechter, je nachdem wie ich drauf war. Denn manchmal konnte er mich noch so früh zum Lachen bringen und an manchen Tagen hätte ich ihn fast umgebracht, weil er einfach nur mit mir geredet hat. James nahm das aber mit Humor und machte sich zusammen mit Marlene über Sirius und mich (zwei vollkommene Morgenmuffel) lustig.

Doch die ganze Verrücktheit dieses Tages begann in Verwandlung. Marlene und ich saßen zusammen an einem Tisch und wiederholten die verschiedensten Verwandlungszauber, die wir für unsere UTZ's gebrauchen könnten, während Professor McGonagall durch das Klassenzimmer lief und sich das ganze anschaute und ab und zu ein paar Tipps gab.

„Lily, ich glaube ich habe ein Problem", flüsterte Marlene mir zu, während ich gerade dabei war einen Vogel in einen Trinkpokal zu verwandeln, etwas dass wir in der zweiten Klasse gelernt hatten.

„Und dieses Problem wäre?", hakte ich monoton nach, ohne meinen Blick von dem zu verwandelnden Objekt zu nehmen.

Doch noch ehe Marlene mir antworten konnte, kam Professor McGonagall an unserem Tisch vorbei. „Miss McKinnon, sind Sie auch am Arbeiten oder können Sie alle Verwandlungszauber, die sie bisher gelernt haben schon?", fragte sie. „Zeigen Sie mal her"

Da die Stunde schon fast vorbei war und unsere Professorin Marlene so lange beäugte, bis sie eine spitzenmäßige Verwandlung hinbekam, fand ich nicht mehr heraus, was Marlene mir eigentlich sagen wollte denn nach Verwandlung hatten wir unterschiedlichen Unterricht. Während meine beste Freundin also zu Pflege magischer Geschöpfe ging, machte ich mich auf den Weg zu Geschichte der Zauberei.

Nach gefühlt einem ganzen Jahrhundert war der Unterricht endlich vorbei. Selbst Remus wäre fast eingeschlafen hätten er und ich uns nicht die ganze Stunde über andere Sachen als die Geschichte der Zauberei unterhalten. Nicht zu erwähnen war wohl, dass James, der ebenfalls neben mir saß, genauso wie Professor Bins wirklich eigeschlafen war und damit der Mehrheit der Schüler angehörte.

Als wir drei uns dann nach dem Nachmittagsunterricht auf dem Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum befanden, wurde ich plötzlich von Marlene auf Seite gezogen und sie schleifte mich hinter sich her, während sie einen verwirrten James und einen verwirrten Remus hinterließ.

„Was soll das Marlene, ich wollte eigentlich in den Gryffindor Gemeinschaftsraum", sagte ich, als sie mich in die Schulsprecherräume zog. Dort erblickte ich auch schon Emilia, die genauso verwirrt aussah, wie ich.

„Ich habe ein Problem", wiederholte Marlene ihre Worte, die sie mir auch schon früher am Tag gesagt hatte.

„Was für ein Problem Marlene?", stellte Emilia die Frage, die ich auch stellen wollte.

„Ich bin spät dran", sagte unsere beste Freundin schließlich.

„Und?", hakte ich nach.

„Wie und?!"

„Es ist doch ganz normal, dass sich das etwas verschiebt-", fing Emilia an, wurde aber von Marlene unterbrochen.

„Ja, aber nicht drei Wochen!"

„Willst du uns gerade sagen, dass die Möglichkeit besteht, dass du schwanger bist?", fragte ich, während sich Marlene auf das Sofa fallen ließ, ihr Gesicht in ihren Händen vergrub und dennoch deutlich nickte.

„Ach Marlene, wie sollst du schwanger sein, wenn du und Sirius immer verhüten? Oder tut ihr das etwa nicht?", sagte Emilia und der Tonfall, in dem sie letzteres fragte, brachte mich unweigerlich zum Lachen. Sie stimmte mit ein, während meine andere beste Freundin ein Kissen nach uns warf.

„Doch tun wir... nur ein Mal, ein verdammtes Mal nicht!"

Meine Augen weiteten sich. „Ne oder?"

Marlene nickte. „An deinem Geburtstag, als wir zusammengekommen sind. Ich weiß auch nicht was mit uns los war, wir waren nicht unbedingt darauf vorbereitet, dass da etwas zwischen uns passiert. Ich habe da auch im Nachhinein gar nicht mehr dran gedacht, außer als ich meine Tage dann nicht bekommen habe. Ich bin bei sowas normalerweise nie spät dran", redete sie sich in Rage.

„Bei Merlin, jetzt beruhige dich erstmal", fing Emilia an.

„Ich soll mich beruhigen?! Es besteht die Möglichkeit, dass ich schwanger bin, wie soll ich mich denn bitte beruhigen, wenn ich nicht weiß, ob es stimmt oder nicht?!", warf Marlene ein.

„Was?!", hörte man plötzlich eine geschockte Stimme und erst dann wurde uns bewusst, dass genau in dem Moment, in dem Marlene das gesagt hatte, Sirius und James den Raum betreten hatten.

Hopeless Love - Jily FanfictionWhere stories live. Discover now