"Wir brauchen so viele Mitglieder wie nur möglich"

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Bei Merlins Bart war ich froh, dass Gryffindor gewonnen hatte. Nicht nur, weil es mein Haus war, sondern auch weil mich sonst die meisten für eine Versagerin halten würden und mir an einer Niederlage die Schuld gegeben hätten. Nach dem Spiel feierte unser Haus und McGonagall war so glücklich, dass sie noch nicht mal unsere Party unterbrach.

Jetzt verblieben uns tatsächlich nur noch ein paar Tage in Hogwarts, bis es nach Hause ging. In meinem Fall besser gesagt zu James, denn ich hatte ja eigentlich kein Zuhause mehr. Wir hatten lange darüber gesprochen und hatten uns entschieden den Schritt zu wagen, zusammen zu ziehen. Erstmal würden wir eine Weile bei Euphemia und Fleamont wohnen, bis wir etwas Eigenes gefunden hatten.

Ich könnte jetzt auch noch hundert Jahre darüber faseln, wie toll unser Abschlussball war und so weiter, aber machen wir es kurz: Ich hatte ein bezauberndes Kleid gefunden, eine bezaubernde Begleitung und ein bezauberndes Zeugnis.

Der Abschied von Hogwarts nur wenige Tage später viel uns besonders schwer, doch es hatte sich ein Kapitel in unserem Leben geschlossen und ein neues begann. Jetzt musste ich damit anfangen mir Gedanken zu machen, was ich denn machen könnte. Mit meinen UTZ Noten sollten sich mir da einige Möglichkeiten ergeben. Ich konnte mir zum Beispiel vorstellen irgendetwas mit Zaubertränken zu machen oder Heilerin zu werden. James hatte es sogar geschafft die richtigen Noten zu erlangen, um Auror zu werden, was er schon sehr lange vorhatte. Doch all unsere Pläne wurden an einem einzigen Tag über Bord geworfen.

„Ich frage mich echt, was meine Eltern so Dringendes mit uns besprechen wollen und dazu auch noch mit Peter, Sirius, Remus, Emilia und Marlene", sagte James zu mir, als wir an einem Samstagmorgen, eine Woche nachdem wir Hogwarts verlassen hatten, in seinem Zimmer standen und kurz davor waren nach unten zu gehen.

„Keine Ahnung. Ich dachte eigentlich erstmal, du hättest irgendwas angestellt, aber dann würden deine Eltern doch nicht direkt all unsere Freunde zu euch holen", entgegnete ich und zusammen machten wir uns auf den Weg nach unten. Doch in dem Esszimmer der Potters waren nicht nur James' Eltern und unsere Freunde. Nein, es befanden sich mindestens noch 15 weitere Personen, viele, denen ich noch nie zuvor begegnet war. Aber auch bekannte Gesichter, wie das von unserem ehemaligen Schulleiter Professor Dumbledore.

„Wie ich sehe, sind wir jetzt vollständig. Miss Evans, Mister Potter, setzten Sie sich bitte" Dumbledore deutete auf die zwei freien Plätze am Tisch. „Sie wundern sich bestimmt, was das ganze heute hier soll, deswegen mache ich es kurz: Die ganzen versammelten Leute hier sind Mitglieder im Orden des Phönix. Der Orden des Phönix, ist ein Orden, der geheim von mir gegründet wurde und unser Ziel ist es gegen Voldemort anzukämpfen. Wir brauchen so viele Mitglieder wie nur möglich, jedoch müssen wir aufpassen, wem wir vertrauen können. Sie sieben" Er deutete auf James, Peter, Remus, Sirius, Marlene, Emilia und mich. „Habe ich schon seit längerer Zeit im Auge und denke, dass Sie bereit und qualifiziert genug dafür wären, dem Orden beizutreten"

Mir fiel die Kinnlade runter. Wir sollten Mitglieder in einer Geheimorganisation werden, die gegen Voldemort ankämpft? Erstmal hielt ich das alles für einen schlechten Scherz, doch wir alle ließen Dumbledore weiterreden. Und je mehr er sagte, desto überzeugter war ich von der Idee.

„Wir haben Sie jetzt ziemlich ins kalte Wasser geworfen, weswegen ich Ihnen eine Woche Zeit gebe, sich das alles gut zu überlegen, falls Sie ablehnen, muss ich jedoch Ihr Gedächtnis verändern, denn niemand sonst außer Mitglieder und Unterstützer dürfen hiervon wissen", beendete der Professor seine Rede. Nach und nach standen alle auf. Manche verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren und manche unterhielten sich untereinander. Langsam erhob auch ich mich und ging auf Euphemia und Fleamont zu, James folgte mir.

„Wusstet ihr, dass Dumbledore uns als Mitglieder haben möchte?", fragte ich die beiden langsam.

Euphemia seufzte. „Wir haben es vor etwa einem Monat erfahren"

„Mal eine andere Frage: Ihr seid Mitglieder in einem Orden?", fragte James dann.

„Nein, wir sind keine offiziellen Mitglieder, lediglich Unterstützer des Ordens. Wir sind eigentlich nur selten bei Versammlungen dabei, denn wir haben damals zu deiner Sicherheit abgelehnt beizutreten. Uns ist aber durchaus bewusst, wie wichtig dieser Orden ist, weswegen wir ihn immer unterstützt haben.", erklärte Fleamont.

„Wir wollten euch da eigentlich komplett raushalten, doch Dumbledore scheint euch wirklich zu brauchen und Talent in euch zu sehen, etwas zu bewegen", ergänzte Euphemia.

„Das heißt wir sollen es machen?", hakte ich nach.

„Ihr sollt ganz auf euer Herz hören bei dieser Entscheidung und wir stehen hinter euch, egal wie ihr euch entscheidet", sagte James' Mutter. Ich schaute James an und es war ein Stummes Einverständnis. Wir wussten, wie wichtig dieser Orden war und wir vertrauten Dumbledore und James' Eltern, weswegen unsere Entscheidung eigentlich schon feststand. In diesem Moment gesellte sich Professor Dumbledore zu uns.

„Wir haben uns entschieden", sagte James direkt. „Lily und ich wollen dem Orden beitreten"

„Wir auch", sagte Marlene, die mit Sirius zusammen hinter uns stand.

Dumbledore lächelte. „Ich wusste, dass ich auf Sie zählen kann. Jedoch muss Ihnen eines klar sein, ich brauche Sie alle voll und ganz im Orden, was bedeutet, dass es Ihnen in vielerlei Hinsichten nicht möglich sein wird einen normalen Beruf auszuüben. Es geht nicht darum, dass Sie genauso viel arbeiten würden, wie sonst, sondern dass wir hier streng vertraulich arbeiten und sie auch mal während Ihren Arbeitszeiten auf ein Treffen oder auf Missionen müssten"

Das war es also mit meinen Karrierewünschen, doch ich war mir komischerweise sicher, dass dem Orden beizutreten genau das war, was ich wollte. In einem Punkt machte ich mir jedoch Sorgen und wandte mich kurz James zu. „Ich weiß, dass wir dabei nichts verdienen, aber wir können von dem sehr gut leben, was wir haben. Und ja, ich weiß auch, dass du das nicht so toll findest, aber es geht in erster Linie darum Du-weißt-schon-wen aufzuhalten", flüsterte er mir zu, sodass nur ich es hören konnte.

Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, schaltete sich Sirius ein. „Sehe ich das richtig, dass ich mir den Stress bei den UTZ's und das ganze letzte Jahr hätte sparen können?", fragte er.

Diese Frage entlockte Dumbledore ein Schmunzeln. „Wir sind durchaus auf die Talente eines voll ausgebildeten Zauberers oder einer voll ausgebildeten Hexe angewiesen, weswegen ich nicht sagen würde, dass das letzte Jahr umsonst war, Mr Black. Jedoch stimme ich Ihnen zu, dass die UTZ's vielleicht nicht ganz so notwendig waren"

Hopeless Love - Jily FanfictionOnde histórias criam vida. Descubra agora