Hopeless Love - Jily Fanfiction

"Sag ich ja, sie hat das Feingefühl eines Pottwales"

Remus und Emilia hatten mich zwar zum Glück nicht auf das angesprochen, was in Verteidigung gegen die dunklen Künste passiert war. Jedoch hätte ich wissen müssen, dass manche Leute nicht so ein Feingefühl hatten, wie die beiden. Und mit manche Leute meine ich Marlene.

Ich hatte es zwar am Tag vorher geschafft, allen aus dem Weg zu gehen, bevor ich mich am Abend mit James ausgesprochen hatte, das hieß aber nicht, dass ich weiterhin meine Ruhe haben würde. Keine zehn Stunden nachdem James mich zum glücklichsten Mädchen der Welt gemacht hatte, indem er mich nach einem Date gefragt hat, platzte Marlene in mein Zimmer.

„Was war das bitte gestern?!", sagte sie in einer sehr hohen Lautstärke und streckte ihre Arme theatralisch zur Seite aus. Ich bemerkte noch, wie Emilia ebenfalls das Zimmer betrat und meine andere beste Freundin eigentlich wieder aus meinem Zimmer ziehen wollte. Doch Marlene war leider stärker und ließ sich somit auf mein Bett fallen, während Emilia seufzend die Tür schloss und irgendwas von "Sag ich ja, sie hat das Feingefühl eines Pottwales" murmelte.

„Was war was?", stellte ich mich dumm, während ich mir noch nicht einmal die Mühe machte von meinem Buch aufzusehen.

„Lily Evans, jeder weiß, was das gestern in Verteidigung gegen die dunklen Künste bedeutet hat und du weißt das auch. Bei Merlin, James und du seid wie für einander geschaffen!" Marlene war kurz davor sich in Rage zu reden, doch ich schaffte es noch genau rechtzeitig ihren Redefluss zu beenden.

„Ja, und deswegen gehen wir morgen auch zusammen aus", entgegnete ich und nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie sich Emilias Augen weiteten.

„Lily, ihr müsst wirklich mal miteinander reden und-" Marlene stoppte. „Warte mal was?!", fragte sie geschockt.

„James hat mich gefragt, ob wir morgen zusammen ausgehen", wiederholte ich langsam und legte schließlich mein Buch beiseite. Man konnte förmlich sehen, wie es im Kopf meiner besten Freundin anfing zu rattern.

„Das heißt ein Date?! Also so ein richtiges Date, Date?! Wie zwei Menschen die sich gerne mögen-Date?!" Ich nickte. „Aber wie?" Das hatte ihr jetzt echt die Sprache verschlagen und dass kam wirklich nicht oft vor, dass Marlene nicht mehr wusste, was sie sagen sollte.

Ich seufzte. „Nach Verteidigung gegen die dunklen Künste ist James mir gefolgt und dann ist es ein bisschen ausgeartet, bis ich ihn angeschrien und ihm gesagt habe, dass ich mich in ihn verliebt habe"

„Du hast was?!", fragte Marlene mit so großen Augen, wie ein Glubsch Fisch.

„Ihn angeschrien", erwiderte ich. Bei Merlin, wie ich es liebte meine Freundin zu verwirren und gezielt ihren eigentlichen Fragen auszuweichen. Das war manchmal echt ziemlich befriedigend.

„Lily!", sagte sie warnend.

„Du hast dich in James verliebt?!", schaltete sich jetzt Emilia mit leuchtenden Augen ein.

Ich schaute auf meine Hände, als ich antwortete. „Ja, das habe ich wohl. Ich schwöre euch, ich konnte echt nichts dagegen tun"

Marlene stieß einen sehr schrillen Schrei aus. „Bei Merlins pinker Unterhose, endlich hast du mal auf mich gehört. Das müssen wir jetzt erstmal mit Frühstück feiern, ich habe nämlich Hunger. Und danach erzählst du mir jedes noch so kleinste Detail von dem, was gestern passiert ist!", sagte sie aufgeregt und zog mich und Emilia gleichzeitig aus dem Bett und zu meiner Zimmertür. Als wir das Zimmer verließen, kam auch gerade James aus seinem Zimmer.

„Alles ok bei euch? Ich meine ich hätte jemanden gerade schreien ge-", fing er an, doch wurde von Marlene (von wem auch sonst) unterbrochen.

„Oh Jamsie, ich freue mich so für euch, ihr seid echt sooooo süß zusammen", schwärmte sie auch schon und umarmte James stürmisch, dass es ihn fast schon von den Füßen riss.

„Was hatte ich über den Spitznamen gesagt, Marlsie?!", entgegnete er. „Kommt ihr auch Frühstücken?", fragte er dann, woraufhin wir alle nickten und uns schließlich auf den Weg in die Große Halle machten. Marlene benahm sich wie ein kleines Kind, dem ein Eis versprochen wurde. Auf dem Weg gesellten sich auch noch die restlichen Rumtreiber zu uns und Marlene berichtete ihnen, dass James und ich morgen ein Date hatten.

Während Remus leise vor sich hin lachte und James und mir einen mitleidigen Blick schenkte, schien Peter sehr verwundert über die Nachricht zu sein. Und dann gab es da noch Sirius' Reaktion...

„Das ist nicht euer Ernst, oder?! " Ich schüttelte den Kopf. „Und du hast auch keine Anzeichen von Drachenpocken oder sonst einer Krankheit?" Ich wiederholte die Geste. Sirius schaute uns weiterhin mit großen geschockten Augen an, während er rückwärts vor uns her ging. Bitte leg dich gleich auf die Fresse, sodass wir dem ungläubigen Starren loskommen, dachte ich mir und ein Seitenblick zu James genügte mir, um zu wissen, dass er das gleiche dachte.

„Versprecht mir, dass ihr heiratet und ganz viele Babys zusammen macht. Aber denkt dran, ich werde Pate!", sagte Sirius schließlich.

„Wir sind noch nicht mal zusammen", warf James ein, woraufhin ich zustimmend nickte. Auch wenn ich hoffe, dass sich das bald ändern wird. Doch Sirius ignorierte den Kommentar, genauso wie Marlene, die sich jetzt an ihn wandte und nicht mehr so glücklich aussah, wie noch vor wenigen Minuten.

„Vergiss es Black, ich werde Patin!"

Ich glaube es ist jedem klar, dass sich Sirius und Marlene noch den ganzen Weg nach unten darüber stritten, wer Pate werden würde. War ja nicht so, dass James und ich vom Heiraten und Kinder kriegen noch etwas entfernt waren, denn sonst hätten wir ein paar wichtige Schritte, wie zum Beispiel erstmal zusammen zu kommen, übersprungen. Mir war das alles nicht gerade angenehm, doch James, der neben mir ging, schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.

„Mach dir nichts draus, du kennst Marlene und Sirius ja. Manchmal frage ich mich echt, wie die beiden sich hassen können, wobei sie sich so unglaublich ähnlich sind", sagte er.

„Ja, das frage ich mich auch. Sie lieben Quidditch, reden was das Zeug hält, streiten sich um unsere nicht existierenden Kinder. Und beide haben, wie Emilia immer sagt, das Feingefühl eines Pottwales", erwiderte ich.

„Stimmt ja auch!", gab Emilia zurück und drehte sich zu uns um. Sie ging mit Remus Hand in Hand vor uns, während die beiden Streithähne vor den beiden gingen und immer noch miteinander diskutierten.

„Jedenfalls für morgen habe ich mir schon etwas überlegt, sei einfach um zwölf Uhr fertig. Das einzige, um das ich mich nur noch kümmern muss ist, dass weder Marlsie noch Siri uns stören", wechselte James das Thema, während er seine Stimme etwas senkte.

„Keine Sorge Prongs, wir kümmern uns darum, auch wenn es heißt, dass wir die beiden in eine Besenkammer sperren müssen", erwiderte Remus, woraufhin ich ihm ein dankbares Lächeln schenkte.

„Dabei sollten sie lieber aufpassen, sonst kommen die beiden da als Pärchen raus, oder Sirius kann ein weiteres Mädchen von seiner Liste streichen", flüsterte mir James zu, was mich zum Lachen brachte.