"Alles was ich wollte war Gewissheit"

1.1K 65 27
                                    

„Jetzt reden? Ich dachte du wolltest den anderen Mitgliedern des Ordens eine kleine Showeinlage liefern und mit mir dort reden. Sag es mir, falls ich mich getäuscht habe", gab ich monoton zurück.

„Was für eine Showeinlage? Ich habe nur erwähnt, dass du gestern ein nettes kleines Gespräch mit einem Todesser hattest"

„Und da ist er schon wieder. Der angriffslustige Ton in deiner Stimme, den du vorhin auch verwendet hast. Hättest du mir vorher Bescheid gegeben, dass du so auf Drama stehst, hätte ich eben darauf reagiert, anstatt ganz sachlich beim eigentlichen Thema zu bleiben"

„Ich und angriffslustig?! Du solltest dich gerade mal anhören", schnaubte James.

„Wenn du nur mit mir reden wolltest, um weiter zu streiten, könnten wir dann vielleicht einen anderen Termin dafür ausmachen, denn ich bin jetzt echt nicht in der Stimmung dafür?!"

Er verdrehte die Augen. „Nein, ich wollte eigentlich ganz normal mit dir reden, aber das ist ja momentan anscheinend nicht möglich"

Ich glaube das Problem an diesem Streit war, dass wir beide unglaublich dickköpfig und stur waren und stets unseren eigenen Willen durchsetzen wollen.

„Können wir uns bitte erstmal hinsetzen?", bat ich ihn, was mich sehr viel Mühe kostete. Es wäre einfacher gewesen, einfach nach Oben abzuhauen und das alles unkommentiert zu lassen, doch so würden wir nie vorankommen. Er nickte und wir setzten uns beide auf Abstand hin.

Das komplizierte an der Situation war, dass uns beiden bewusst war, dass der Streit nur enden konnte, wenn einer sich bei dem anderen entschuldigte. Es ging hierbei nicht um einen Streit, bei dem man nach einem Kompromiss suchen konnte, denn es war ein dämlicher, belangloser Streit. Doch wie vorhin schon erwähnt machte unsere Sturheit genau solche Arten von Streit immer zu den schwierigsten, denn keiner wollte sich als erstes entschuldigen.

„Du wolltest reden, also fang an", bat ich ihn dann.

James seufzte. „Das gestern ist alles etwas aus dem Ruder gelaufen. Ich habe das Gefühl, dass wir komplett aneinander vorbeigeredet haben und nicht wirklich auf den jeweils anderen eingegangen sind. Wir haben beide Sachen falsch interpretiert"

„Was habe ich bitte falsch interpretiert? Du hältst mich für zu schwach, um mich selbst du verteidigen, was ist daran falsch zu interpretieren?!"

„Lily, das habe ich gestern nicht so gemeint. Du weißt, wie sehr ich Snape hasse, wegen alledem, was er dir angetan hat. Dass er dann gestern vor unserem Haus aufgekreuzt ist war das eine, aber dann auch noch mit dir alleine reden wollte, war echt die Krönung. Ich dachte wir hätten mit diesem ganzen Kapitel abgeschlossen und es hat mich verletzt, dass du seiner Bitte gefolgt bist und mich weggeschickt hast"

„Du solltest ganz genau wissen, dass ich mich niemals wieder auf ihn einlassen würde", erwiderte ich knapp. „Alles was ich wollte war Gewissheit. Ich wollte wissen, ob er wirklich der ist, für den ich ihn halte und das hat er mir dann ja auch bestätigt. Ich brauche dich nicht als Beschützer bei mir zu haben. Denn ich war diejenige, die Jahrelang mit ihm befreundet war, nicht du. Nur mich und ihn ging diese Sache was an und ich wusste, dass ich nicht in Ruhe mit ihm reden konnte, wenn du dabei wärst"

„Er – er ist mein Erzfeind, ich hatte einfach Angst, dass er dir was tut. Ich könnte einfach nicht mit dem Gefühl leben, dass dir Schaden zugefügt wurde, den ich hätte verhindern können. Es geht nicht darum, dass ich dich als schwach empfinde, denn du bist alles andere als schwach. Aber er hätte noch seine Todesser-Kollegen dazu holen können und gegen alle zusammen hätte Merlin höchstpersönlich keine Chance gehabt", erwiderte James leise. Er zögerte kurz. „Es tut mir leid, dass ich so überreagiert habe. Ich finde es so bescheuert, dass wir uns wegen Snape streiten"

Ich seufzte und griff nach seiner Hand. „Ich doch auch. Bei diesem Streit habe ich auch überreagiert und war bei manchen Sachen nicht ganz fair mit dir. Ich möchte nicht weiter mit dir streiten, denn ich hasse dieses Gefühl. Uns könnte jeden Tag etwas zustoßen und ich will nicht sterben, wenn ich Streit mit dir habe"

James versuchte erst gar nicht mir zu widersprechen, denn wir wussten beide, dass es sein könnte, dass wir das alles hier nicht überleben. „Ich auch nicht. Also, alles wieder gut?", fragte er sanft.

„Alles wieder gut!", bestätigte ich und küsste ihn dann kurz auf den Mund.

„Eigentlich will ich das Thema abschließen, aber eine Frage hätte ich noch: Was hast du gemacht, nachdem er dir bestätigt hat, dass er ein Todesser ist?"

Ich schmunzelte. „Ich habe ihm eine Backpfeife verpasst, sodass man meinen Handabdruck auf seiner Wange sehen konnte.

„Das ist mein Mädchen!", lachte James und zog mich an sich. Wir schwiegen eine Weile. „Und, was machen wir jetzt?"

Ich stand auf und hielt James meine Hand hin. „Ich hätte da so eine Idee. Marlene meinte nämlich, dass eine gewisse Aktivität ganz besonders fantastisch wäre, wenn man sich wieder versöhnt hat"

Mein Mann grinste mich an, stand auf und zusammen gingen wir in unser Schlafzimmer. Und Marlene sollte rechtbehalten. 

Heute mal ein Kapitel außerhalb meiner Upload Tage, da das neue Jahr begonnen hat. Ich hoffe ihr seid gut in das Jahr 2021 gestartet. In diesem Jahr könnt ihr euch auf einige coole Sachen freuen, denn es werden weitere Oneshots folgen und wenn alles nach Plan läuft, werde ich in diesem Jahr diese Fanfiction beenden und eine, vielleicht auch zwei neue schreiben (Mehr Infos gibt es, wenn es dann soweit ist).

Zudem ist heute auch noch in einer weiteren Hinsicht ein besonderer Tag, denn diese Fanfiction ist jetzt genau ein halbes Jahr alt (auch wenn ich das erste Kapitel vor circa einem Jahr schon geschrieben habe). Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht!

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Morgen kommt wie gewohnt dann das nächste und ein weiterer Oneshot vermutlich am Montag🤗

- Laura 

Hopeless Love - Jily FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt