Kapitel 358

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Sonntag

Tobios Sichtfeld war stark eingeschränkt, während er gähnend vom Badezimmer über den Flur zurück in Tetsurous Zimmer schlich. Es war ein ungewohntes Geräusch, welches ihn innehalten ließ. Neugierig sah er die Galerie hinab und entdeckte einen in Boxershorts gehüllten Bokuto, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die untere Rückenpartie rieb. „Ist alles okay mit dir?"

„Oh, Tobio, du süßer Fratz", trällerte Kou fröhlich, als er unerwartet auf den Schwarzhaarigen stieß. „Ja, ja, mir geht es gut. Ich bin es nur nicht mehr gewohnt, auf der erhaltenden Seite zu sein", entgegnete er mit einem kecken Augenzwinkern.

„Auf der ‚erhaltenden Seite'?", wiederholte Tobio verständnislos, dabei den Grauhaarigen nach möglichen Erklärungen absuchend.

„Du weißt schon, derjenige zu sein, der durchge—"

In dieser Sekunde entdeckte Tobio die zahlreichen Knutschflecke und roten Striemen auf Bokutos nacktem Oberkörper und plötzlich verstand er, was mit der ‚erhaltenden Seite' gemeint war. Hitze schoss in seine Wangen. „Sch-Schon gut! I-Ich hab's v-v-v-v-verstanden!", stotterte er hastig, abwehrend mit den Händen wedelnd.

Koutarou beäugte den Schwarzhaarigen belustigt. „Ihr habt es immer noch nicht getan, oder?"

„H-Huh?", platze es aus Tobio heraus, der vollkommen überfordert war mit den Bildern eines toppenden Akaashis, dass er Bokutos Worten gedanklich nicht folgen konnte.

„Tetsu und du – ihr habt eure Rollen noch immer nicht getauscht, oder? Tetsu ist immer noch der, der dir deinen süßen, kleinen, knackigen Hintern versohlt, hm?", säuselte Bokuto, dabei frivol mit den Augenbrauen wackelnd.

„D-D-Das... T-Tetsu h-h-hat st-strengstes S-Sexverbot a-ausgesprochen b-bekommen", stammelte Tobio panisch, kochend vor Hitze.

„Hmmm... Eine nette Ausrede, aber was ist mit der Zeit, BEVOR Tetsurou Sexverbot bekommen hat? Da hattet ihr Wochen, – ach was! – Monate Zeit!", bohrte Koutarou unbarmherzig nach. Er konnte förmlich mit ansehen, wie Tobio vor Scham im Boden versank.

„D-Da mussten w-wir auf m-meine Schnittwunden a-achtgeben!", verteidigte sich Tobio.

„Und jetzt willst du mir weiß machen, dass ihr in der ganzen Zeit kein einziges Mal Sex gehabt habt? Keine Chance, süßer Tobio, das kaufe ich dir nicht ab. Du wärst ganz verrückt geworden vor unbefriedigtem sexuellem Verlangen und hättest dich Tetsurou angeboten wie eine heiße, läufige Hündin... Und dieses Angebot hätte sich Tetsurou niemals entgehen lassen... Dafür ist er zu sehr gieriges Biest als enthaltsamer Gentleman..." Ein diabolisches Grinsen zierte Kous Antlitz. Seine Augen funkelten diebisch.

Tobio rauchte der Kopf. Warum nur musste seine Fantasie Bokutos anzügliche Worte gleich in lebhafte, farbenfrohe Bilder umsetzen?! „I-I-Ich—"

„Tobio! Komm zurück ins Bett!" Tetsurous Stimme klang durch die geschlossene Tür gedämpft, aber am Inhalt der Worte bestand keinerlei Zweifel.

„I-Ich muss!", schrie Tobio geradezu, riss sich von seinem Platz los und stürmte in Tetsurous Zimmer, ließ einen amüsiert giggelnden Grauhaarigen zurück.

„Du kannst von Glück reden, dass Tetsurou aktuell nicht in bester körperlicher Verfassung ist, sonst würde er dich für deine dreisten Provokationen einen Kopf kürzer machen."

„Oh, Keiji", stieß Koutarou überrascht aus, als er die Stimme seines Freundes hörte. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da legten sich von hinten zwei Arme um ihn und fuhren über seinen Bauch bis hinauf zur Brust, wo sie seine Nippel streiften und einen heißen Schauer seine Wirbelsäule hinabjagten.

Rivalität mit Folgen [Teil 2]Where stories live. Discover now