Kapitel 353

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Donnerstag

Keiji stand im Wohnzimmer und betrachtete gedankenversunken die beiden Schwarzhaarigen, die in enger Umarmung versunken friedlich auf dem Sofa schliefen, als sich von hinten zwei Arme auf Bauchhöhe um ihn legten. Kurz darauf spürte er Kous warmen Körper an seinem Rücken und dessen Kopf auf seiner Schulter.

„Wir müssen sie beschützen, Keiji. Mit allem, was in unserer Macht steht", hauchte Koutarou beim Anblick des schlummernden Liebespaares, das in diesem Augenblick so unfassbar verletzlich aussah.

„Ja", stimmte Keiji zu, „aber—"

„Was kann es da für ein Aber geben?", fiel Kou seinem Freund ins Wort.

Akaashi drehte sich in Bokutos Armen um und sah ihn eindringlich an. „Aber wir müssen aufpassen, dass wir uns dabei nicht aus den Augen verlieren."

Ein diebisches Grinsen erwachte in Bokutos Gesichtszügen zu voller Größe. „Wie könnte ich dich aus den Augen verlieren? Du bist so wunderschön, dass du den Raum um dich herum erhellst. Es ist unmöglich, deine Anwesenheit zu übersehen."

Keiji lachte. „Na gut, mein kleiner Nachwuchs-Shakespeare", schnurrte er, während er seine Arme um Kous Nacken schlang, „besser, du strafst deine Worte keine Lügen."

„Wird nicht vorkommen", wisperte Kou, ehe er seine Lippen mit Keijis verband. Andächtig ließ er seine Hand an dessen Hinterkopf wandern, hielt ihn vorsichtig fest, während er sich ihm entgegendrängte und ihren Kuss leidenschaftlicher werden ließ. Wehmut umkam ihn, als sie sich kurze Zeit später schon wieder trennten. Liebevoll streichelte er dem Schwarzhaarigen über die Wange. „Ich liebe dich."

Geduldig hielt Keiji dem hoffnungsvollen und wartenden Blick seines Freundes stand, bis er nicht mehr an sich halten konnte und unwillkürlich ein Lachen aus ihm herausbrach. „Wie war das noch gleich? Ich muss dir nicht ständig sagen, dass ich dich liebe, weil du das auch so wüsstest?", stichelte er grinsend und entlockte dem Grauhaarigen damit nicht nur ein protestierendes Grummeln, sondern auch einen filmreifen Schmollmund. Sein Blick wurde weich. „Ich liebe dich auch."

Koutarou begann zu strahlen und Keiji wurde klar, dass er in Zukunft bezüglich seiner Liebeserklärungen Vorsicht walten lassen musste. Früher hatte Kou auf diese drei Worte mit wohl dosierter Freude reagiert, vermutlich, um ihm zu Liebe nicht zu fordernd zu wirken. Seit ihrer Aussprache war die Zurückhaltung allerdings verschwunden und Kou verlieh seiner übersprudelnden Euphorie mit einem funkensprühenden Lächeln Ausdruck. Und dieses Lächeln konnte verflucht süchtig machen. Aber wenn er dem Grauhaarigen seine Liebe zu oft gestand, bestand möglicherweise die Gefahr, dass dieser abstumpfte und nicht mehr so heftig darauf reagierte. Er musste also einen guten Mittelweg finden.

„Woran denkst du gerade?", fragte Kou.

„Dass ihr zu laut seid!", kam es von weiter weg.

Kou und Keiji sahen zeitgleich zu Kuroo, der sie böse anfunkelte. „Selbst schuld, wenn ihr im Wohnzimmer schlaft. Warum seid ihr nicht in eurem Bett?", fragte Akaashi.

„Ist das wichtig?", knurrte Tetsurou.

Irgendwie schon, dachte sich Keiji. Er schwieg jedoch, da ihm Tetsurous ausweichende Antwort mitteilte, dass dieser nicht darüber reden wollte. „Wir machen schon mal Frühstück", sagte er stattdessen und schob Koutarou in die Küche, um den zwei Schwarzhaarigen einen Moment in trauter Zweisamkeit zu geben.

Tobio regte sich an Tetsurous Seite. „Wie geht es dir?", fragte er schlaftrunken.

„Mir geht's—"

„Wenn du sagst, dass es dir gut geht, haue ich dich so lange, bis es das nicht mehr tut!", fauchte Tobio nun hellwach.

„Na, schau mal einer an, so früh am Morgen schon in Kampfeslaune, ja?", neckte Tetsurou schmunzelnd.

Rivalität mit Folgen [Teil 2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt