Kapitel 297

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Freitag

Ein kühler Luftzug umwehte Tobios Nasenspitze. Genervt, in seinem erholsamen Schlaf gestört zu werden, kniff er die Augen fester zusammen und kuschelte sich enger an die breite Brust seines Freundes. Zu seinem Leidweisen löste das nicht sein Problem. Wieder und wieder schlug ihm kühle Luft entgegen. Er knurrte ungehalten und schlug schließlich seine Augen auf. „AAAAAAAAAAAARGH!"

„Was zum—?" Tetsurou erwachte aus seinem tiefen Schlaf und entdeckte Tobio, der auf dem Hintern saß, die Hand stützend hinter dem Körper. Er folgte Tobios Blickrichtung und sah direkt in das strahlende Gesicht des Grauhaarigen. Zeitgleich ertönte Tobios zornige Stimme.

„Hey! Wir haben gesagt, anklopfen!", beschwerte sich Tobio, der sich nun von dem ersten Schock erholt hatte.

„Ich habe angeklopft", erwiderte Bokuto süßlich.

„... und das ‚Okay' abwarten!", fügte Tobio hinzu.

Kou zuckte ungerührt mit den Schultern. „Ihr habt nicht geantwortet."

„Ja, weil wir noch geschlafen haben!", fauchte Tobio.

Tetsurou rieb sich die müden Augen. „Was willst du?"

„Ich wollte Tobio fragen, ob er mit mir joggen geht? Ich bin so voller Energie, dass ich gar nicht weiß, wohin damit! Aber ich muss etwas davon loswerden, sonst platze ich noch!", rief Bokuto aufgekratzt.

„Du willst joggen, ja?", hakte Tobio mit einem geheimnisvollen Blick nach.

„Ja!", bestätigte Kou, eifrig mit dem Kopf nickend.

„Hast du dir das auch gut überlegt?", fragte Tetsurou. „Eine Joggingrunde mit Tobio ist kein Spaziergang."

„Tsk. Im Gegensatz zu dir, ist meine Ausdauer tippitoppi!"

„'Tippitoppi'? Ernsthaft? Manchmal machst du es einem wirklich zu einfach, an deiner Männlichkeit zu zweifeln..."

„H-Hey! D-Du wirst schon sehen! Für dich mag eine Joggingrunde mit Tobio Höchstleistungssport sein, für mich aber wird das ein Klacks werden!", prahlte Koutarou.

Tetsurous Augenbraue hüpfte skeptisch in die Höhe. Er sah zu Tobio hinüber, der bereits ein diebisches Grinsen auf den Lippen hatte. „Also, wenn du willst..."

„Ich will", sagte Tobio. Geschickt krabbelte er über seinen Freund hinweg und zog sich mit flinken Bewegungen seine Trainingssachen über. „Bin startklar."

„YEAH!"

„Tobio! Du bleibst die ganze Zeit nah bei Kou, okay?"

„Versprochen." Mit diesen Worten verließen Kageyama und Bokuto das Zimmer und begaben sich auf ihren morgendlichen Joggingausflug.

Tetsurou seufzte und ließ die Arme neben seinen Körper fallen. Auf der linken Seite spürte er die Wärme, die Tobio dort hinterlassen hatte. Er schloss die Augen und strich andächtig über den nun leeren Platz. In der Luft lag ganz leicht der wohlige Duft des Setters, den er mit einem tiefen Atemzug in sich aufnahm. Wie schön es gewesen wäre, wenn er Tobio jetzt in Händen hätte halten können.

„Schläfst du noch?"

Ein Augenlid des Kapitäns schnellte nach oben. Er entdeckte Keiji, der in der Tür stand und fragend zu ihm hinübersah. „Wie könnte ich, nachdem dein entzückender Freund Tobio so sanft geweckt hat?"

Keiji nickte tonlos. Er trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Ohne auf eine Einladung zu warten, ging er auf das Bett zu und ließ sich auf diesem nieder.

„Was soll'n das werden?", fragte Kuroo argwöhnisch.

„Hast du etwa vergessen, worüber ich mit dir reden wollte? Gestern sind wir nicht dazu gekommen, aber jetzt ist der perfekte Augenblick dafür."

Rivalität mit Folgen [Teil 2]On viuen les histories. Descobreix ara