Kapitel 210

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Tobio lag bereits seit geraumer Zeit wach im Bett. Das Licht des Morgengrauens tauchte den Raum in ein charakterloses Grau. Er blickte direkt auf Tetsurous Brust und streichelte kaum merklich mit seinem Finger darüber, während er den Geräuschen auf dem Flur lauschte.

„Wieso bist du schon wach?", nuschelte Tetsurou schlaftrunken, nachdem ihn Tobios sanfte Streicheleinheit zu Bewusstsein gebracht hatte.

„Ich konnte nicht mehr schlafen."

„Hattest du einen Alptraum?", fragte Tetsurou besorgt.

„Nein, hatte ich nicht", antwortete Tobio mit einem dünnen Lächeln.

„Da bin ich beruhigt", sagte Tetsurou und drückte den Jungen fest an sich.

Tobio ließ sich nur allzu bereitwillig an den vertrauten Körper seines Freundes ziehen. Erinnerungen an die letzte Nacht blitzten vor seinem geistigen Auge auf. Bis weit in die Nacht hinein hatten sie einander geküsst und liebkost. Er konnte es kaum erwarten, endlich wieder mit Tetsurou zuhause zu sein und sich in dessen gemütliches Bett zu kuscheln. Dort würde er den Kapitän hoffentlich wieder zur Gänze spüren können. Er liebte Tetsurous Küsse und Streicheleinheiten – sie brachten seinen Körper zum Glühen und ließen ihn am ganzen Leib erzittern. Doch erst wenn sie miteinander vereint waren, fühlte er sich vollkommen.

„Woran denkst du?", fragte Tetsurou nun schon etwas wacher.

Wie von selbst schlich sich das Lächeln zurück auf Tobios Antlitz. „Daran, wie wir uns beide bei dir zuhause im Bett verlustieren."

Tetsurou blinzelte ungläubig. Nicht, dass ihn die Vorstellung, sich mit Tobio zu ‚verlustieren', nicht zusagte, doch... „Wo zum Teufel hast du dieses Wort aufgeschnappt?", fragte er fassungslos.

„Hmmm...", summte Tobio, „das sagt man doch so, oder? Verlustieren."

„J-Ja, schon, aber..." Tetsurou schüttelte den Kopf. Er lachte auf. Tobio verblüffte ihn immer wieder. „Ist auch egal. Komm her", raunte er, packte Tobios Oberschenkel und legte ihn über seine Beine.

Tobio keuchte leise auf, als Tetsurous Hand seinen Hintern zu kneten begann. Er hob den Kopf und fand seine Lippen postwendend von Kuroos verschlossen. Gänsehaut überzog seinen Körper, als Tetsurous Hand seine Wirbelsäule mit sanftem Druck nach oben fuhr. Wie von selbst krümmte sich sein Rücken durch und er warf seinen Kopf genießerisch in den Nacken. Eine Einladung wie auf dem Silbertablett für Kuroo.

Genüsslich küsste und leckte Tetsurou über Tobios entblößten Hals. Hier und da knabberte er zärtlich an der weichen, empfindlichen Haut. Bedächtig hielt er den zitternden Körper seines Freundes. Sein Geist trübte ein. Zu sehen, zu spüren, wie Tobio auf seine Berührungen reagierte, brachte ihn jedes Mal um den Verstand. Von dem Feuer der Leidenschaft gepackt, drückte er den Jungen hart an sich.

„Ah!", zischte Tobio schmerzlich auf, als seine genähte Wunde fest gegen Tetsurous Bauch gedrückt wurde.

Schlagartig hielt Tetsurou in seinem Tun inne. „Tobio, ich—"

„Nein, nicht aufhören", flüsterte Tobio und griff in Tetsurous zerzaustes Haar, um ihn zu sich nach unten zu ziehen. Er erschauerte, als er die warmen Lippen des Kapitäns wieder auf seinen spürte. Mehr! Er wollte so viel mehr!

„Tobio!", warnte Tetsurou streng und drückte den Jungen von sich. Glasige Augen blickten ihn verständnislos an. „Es tut mir leid, ich habe die Beherrschung verloren. Wir müssen aufpassen. Deine Naht soll nicht schon wieder aufreißen."

„Ich sag Bescheid, wenn ich Schmerzen habe", sagte Tobio hastig und schickte sich an, seinen Freund erneut zu sich nach unten zu ziehen, doch Tetsurou sträubte sich.

Rivalität mit Folgen [Teil 2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt