Kapitel 298

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„Tetsu, wo sind wir hier?", fragte Tobio, der von der Pracht, die ihn umgab, vollkommen überwältigt war.

„Du hast gesagt, dass du mich mal wieder ganz für dich allein haben willst."

„Ja, aber... aber dieses Hotelzimmer muss ein Vermögen gekostet haben!", stellte Tobio entsetzt fest.

„Mach dir keine Gedanken. Mein Opa ist Anteilseigner, sodass wir für das Zimmer nichts bezahlen müssen", beruhigte Tetsurou seinen aufgebrachten Freund.

„Aber—"

„Tobio", fiel Kuroo dem Jungen schneidend ins Wort. Er trat an ihn heran und streichelte sanft über dessen Arme. „Diese Nacht ist nur für uns zwei, also lass es uns genießen, okay?"

Das Herz in Tobios Brust schlug so schnell, dass es schon beinahe wehtat. Dieses prächtige Hotelzimmer hatten Kuroo und er die ganze Nacht für sich allein. Aber was noch besser war: Er hatte Tetsurou die ganze Nacht für sich allein. Dieser Gedanke ließ eine Welle der Aufregung durch seinen Körper schwappen und ihn heiß erschauern. „Okay."

Ein Lächeln erschien auf Tetsurous Gesicht. „Komm, ich will dir etwas zeigen."

Mit rasendem Puls reichte Tobio dem Kapitän seine Hand und ließ sich von diesem durch den unbeschreiblich großen Raum hinüber zu der riesigen Glasfront bringen. Seine Augen weiteten sich, als er den großzügig gestalteten Balkon entdeckte, hinter welchem sich in etwa 100 Meter Entfernung der Strand und das Meer erstreckten.

„Pass auf die Stufe auf", sagte Tetsurou zu seinem abgelenkten Freund. Darauf bedacht, dass der Junge nicht fiel, holte er ihn auf den mit eleganten Marmorfliesen ausgelegten Balkon im zehnten Stock dieses Fünf-Sterne-Hotels.

„Oh, mein Gott, Tetsu! D-Das ist der absolute Wahnsinn!", rief Tobio fasziniert und strebte zum Geländer, um die atemberaubende Aussicht zu genießen.

„Nicht wahr?" Lächelnd trat Tetsurou hinter den Setter und legte seine Arme um ihn. Augenblicklich schmiegte sich Tobio an ihn und tauchte seinen Körper in angenehme Wärme. Er schloss die Augen und sog Tobios Duft, aufgewirbelt von der sanften Sommerbrise, gierig in sich auf.

Den Drittklässler so nah an sich zu spüren, weckte Tobios Hunger. Er drehte sich in Tetsurous Armen und drückte sich fest an ihn. „Ich liebe es, danke."

„Gern", erwiderte Tetsurou mit dünner Stimme und nahm die Lippen in Empfang, die sich sanft auf seine legten. Ihr Kuss wurde hitzig und sein Verlangen nach dem Jungen immer größer, aber jetzt durfte er seiner sexuellen Lust noch nicht nachgeben. Bevor sie sich ineinander verloren, hatte er noch etwas anderes geplant. Und als ob eine höhere Macht seine Gedanken gehört hatte, klopfte es in jenem Moment leise an die Balkontür.

Tobio wich erschrocken von seinem Freund zurück und sah hinüber zu dem in einer schicken Uniform gekleideten Hotelangestellten.

„Bitte verzeihen Sie mein Eindringen. Wie gewünscht haben wir den Tisch vorbereitet und die Vorspeise bereits angerichtet", sagte der Kellner mit einer eleganten Verbeugung und einer Handgeste nach rechts.

Nicht wissend, wovon der Mann da sprach, folgte Tobio dem Handzeichen. Seine Augen wurden groß. „Was zum...?" Er löste sich von Kuroo und ging hinüber zu dem wunderschön gedeckten Tisch, der auf dem Balkon aufgebaut worden war und einen uneingeschränkten Blick auf den Pazifischen Ozean bot. Ergriffen wanderten seine Augen über das liebevoll hergerichtete Blumenarrangement und den kleinen Kerzenständer, der ihnen selbst im Dunkeln sanftes Licht spenden würde. Er entdeckte die Vorspeise, die auf den sich gegenüber liegenden Tellern bereits auf sie wartete und die er noch niemals zuvor gesehen hatte. „T-Tetsu... i-ich... d-das ist... Wow... ich..."

Rivalität mit Folgen [Teil 2]Where stories live. Discover now