Kapitel 282

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Tetsurou grummelte ungehalten – das Bett neben ihm war leer. Schlecht gelaunt und in seinen Bewegungen aufgrund des kräftezehrenden Vortags etwas eingeschränkt, drehte er sich mühsam auf die andere Seite. Sein Blick fiel in jenem Moment auf die Tür, in welchem sich diese öffnete und Tobio in den Raum trat. Sofort erhellte sich seine Stimmung. „Ich wollte soeben nach dir suchen gehen", sagte er lächelnd.

„Na, dann komme ich ja gerade rechtzeitig", erwiderte Tobio keck. „Ich habe dir Frühstück mitgebracht."

„Tobio! Du sollst doch mit der verletzten Hand nichts tragen!" Kuroo wurde ganz schlecht bei dem Anblick des beladenen Tabletts in Kageyamas Händen.

„So schwer ist es nicht", beruhigte Tobio den Kapitän. „Setz dich hin, du musst was essen."

Noch immer nicht ganz zufrieden mit der vorgefundenen Situation, brachte Kuroo nur eine murrende Antwort zustande. „Hoffentlich kein Reisbrei. Den kann ich langsam nicht mehr sehen."

Tobio blieb nur wenige Zentimeter vor dem Bett wie angewurzelt stehen. Tränen traten in seine Augen. „Was? Heißt das, du willst meinen Reisbrei nicht? Keijis isst du, aber meinen, in den ich so viel Liebe und Zeit gesteckt habe, magst du nicht essen?", schniefte er herzergreifend.

Wie vom Blitz getroffen, saß Tetsurou in der nächsten Sekunde senkrecht im Bett. Entsetzen hatte ihn gepackt. Wie hatte er nur etwas so Unbedachtes sagen können? „Nein! Ich wusste nicht, dass du ihn gemacht hast! Deinen Reisbrei esse ich! Dein Reisbrei ist der Einzige, den ich essen will! Bitte gib ihn mir! Ich—" Er stockte. Sah er da etwa ein Lächeln auf Tobios Gesicht?

Der Setter konnte sich nicht mehr beherrschen und brach in amüsiertes Gelächter aus.

„D-Du hast mich verarscht...", konstatierte Kuroo vollkommen perplex.

„Nur ein bisschen", entgegnete Tobio augenzwinkernd. „Komm, iss, der Reisbrei ist von Atsuka."

„Du kannst auf Kommando anfangen zu weinen?", wollte Tetsurou wissen, der sich von dem Schauspiel noch immer nicht erholt hatte.

„Klar", bestätigte Tobio, als wäre es das Normalste auf der Welt. Er stellte das Tablett auf Tetsurous Schoß ab und setzte sich auf die Bettkante.

„Du scheinst gute Laune zu haben", sagte Kuroo, ohne dem Tablett auf seinen Oberschenkeln Beachtung zu schenken.

Tobio lächelte traurig. „Das täuscht. Eigentlich versuche ich nur, mich irgendwie abzulenken."

„Bist du dir sicher, dass du das machen willst?" Tetsurou war sofort klar, dass es um das bevorstehende Aufeinandertreffen mit Masato Kageyama ging.

„Es ist weniger eine Frage des ‚Wollens' als des ‚Müssens'."

„Tobio, ich bin mir ganz sicher, dass sie dieses Mal den Richtigen erwischt haben", sagte Kuroo.

„Ja, ich weiß." Tobio ließ den Kopf sinken. „Dennoch: Ich muss ihn einfach mit eigenen Augen sehen. Nur so kann ich sicher gehen, dass... dass er euch nicht mehr wehtun kann."

Tetsurou hörte den Schmerz in Tobios Stimme. Er nahm das Tablett von seinem Schoß und stellte es auf den Nachtschrank. „Komm her", sagte er, zeitgleich auf den nun frei gewordenen Platz klopfend.

Mit flatterndem Herzen kam Tobio der Aufforderung nach: Mit geschmeidigen Bewegungen kletterte er auf Tetsurous Schoß, der ihn sogleich an der Hüfte packte und ganz nah heranzog.

Mit einem leidvollen Seufzer ließ sich Kuroo mit der Stirn gegen Tobios Schlüsselbein fallen. Vorsichtig legte der Setter seine Arme auf Tetsurous Schultern und begann zärtlich durch dessen widerspenstiges Haar zu kraulen. „Alles okay?"

Rivalität mit Folgen [Teil 2]Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ