Rozdział 18

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Fluchend zog ich den Rock von der Haushälterin weiter runter, da man förmlich alles sieht. Die Tür von Manuel's Büro schloss ich ab und sah mich nachdenklich um. Zu seinem Schreibtisch lief ich hin und wollte die Schublade öffnen, doch Alessandro's Stimme schoss mir durch den Kopf. Nichts anfassen. Kopfschüttelnd zückte ich mein Handy und rief ihn an, da ich ja sonst nichts machen konnte.

„Valeria?" ertönte Alessandro's dunkle Stimme, während er und Remo zum Vorschein kamen. „Ich will nichts anfassen, aber ich weiß nicht wo ich suchen soll." murmelte ich. „Zeig mir mal alles." verlangte er, nickend drehte ich die Kamera um und überflog alles.

„Öffne den Aktenschrank auf der linken Seite." wie befohlen tat ich es und zeigte es ihm, während nur Akten zu sehen waren. „Siehst du irgendwas mit Santoro?" hackte er nach, grübelnd ging ich durch die Akten und seufzte unzufrieden. „Nein." „Sieh in seinen Schreibtisch nach." befahl er weiter, die Schubladen schlug ich auf und ließ das Handy fallen, als ich ein einzelnen abgetrennten Finger in einer durchsichtigen Box sah.

„Valeria." rief Remo vom Handy, was ich ausblendete und mir die Hand vor den Mund hielt, während der Geschmack von Magensäure in mir aufkam. Panisch sah ich mich nach einem Mülleimer um und lief auf diesen zu, ehe ich mir die Seele aus dem Leib kotzte.

„Valeria." rief er erneut und die Besorgnis in seiner Stimme ließ mein Herz schneller schlagen. Taumelnd rappelte ich mich auf und lief auf das Handy zu. „Hier-" erschaudernd schüttelte ich mich einmal und schloss die Augen. „Hier ist ein Finger." murmelte ich angewidert. „Zeig es mir, amore mio." bat Remo sanft, angeekelt hielt ich das Handy über den Finger und sah stur aus dem Fenster. Unzufrieden hörte ich Alessandro seufzen.

„Ist da sein Laptop?" „Ja." erwiderte ich. „Sieh nach." das Handy legte ich ab und klappte den Bildschirm auf, ehe ich das Passwort musterte. „Weißt du das Passwort?" hackte ich nach. „Probier 23.09.1977." verlangte Alessandro, das Passwort tippte ich ein. „Nein."
„08.04.1982" „Nein." murmelte ich erneut. „Sein Todestag." murmelte eher zu sich selber und nahm tief Luft.

„03.03.2003." abrupt bekam ich eine Gänsehaut und starrte auf sein gequälten Gesichtsausdruck, während seine Stimme voller Leid und Schmerz war. Leise räusperte er sich und stand auf, ehe eine Tür lautstark ins Schloss fiel. Hörbar nahm Remo Luft und nahm das Handy in die Hand. „Ist das wirklich der Todestag von seinem Vater?" wollte ich leise wissen.

„Sì bebè." murmelte er, schwer schluckend tippte ich das Datum ein und riss die Augen auf, als tatsächlich der Laptop entsperrt wurde. „Remo, ich bin drin." informierte ich ihn ungläubig, hastig stand er auf und lief aus der Tür. „Padre." rief er und gab ihm das Handy.

„Geh auf seine Dateien." befahl Alessandro, wie befohlen klickte ich drauf. „Santoro." verlangte er knapp, auf den genannten Namen klickte ich. Tief nahm er Luft und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Remo, verschwinde." murmelte er und lief selber ausser Hörweite, weswegen ich skeptisch die Braue hob.

„Remo De Santoro." abrupt erwärmte sich mein Herz, während mich Alessandro immer mehr überraschte, da er einfühlsamer ist, als ich dachte. Die Datei suchte ich und klickte drauf, ehe ich meine Augen aufriss und die Dateilänge musterte. „Zwei Stunden." wisperte ich ungläubig und sah unbeholfen zum Bildschirm.

„Schick es auf meine Email und lösch die Nachricht danach." verlangte er, neugierig blickte ich zur Datei und legte ohne weiteres auf. Zögernd klickte ich auf die Datei und schluckte schwer, als ein gefesselter Mann in einem Keller zu sehen war. Tief nahm ich Luft und klickte lieber weg, da mich das nichts interessierte.

In diesem Haus ist Neugier nichts gutes. Hallte Alessandro's Stimme in meinem Kopf und ich stimmte ihm lieber zu. Wie er von mir verlangt hatte, schickte ich es ihm auf seine Email und löschte anschließend die Nachricht, ehe ich rauslief.

-
Als ich mit dem Sicherheitsmann, durch die Tür von Remo's Anwesen lief, hielt ich mit großen Augen inne und hörte Alessandro brüllen.

„Merda, verschwinde." „Romea" brüllte er weiter wie ein wahnsinniger, während Remo und seine Geschwister im Wohnzimmer saßen. Remo stand auf und lief zu mir rüber, ehe er mich zum Wohnzimmer schieben wollte, doch schnelle und schwere Schritte ertönten aus dem Westflur, weswegen ich hinsah.

Unwillkürlich begann ich zu zittern, als Alessandro bis zum reißen angespannt und mit schwarzen Augen auf die Tür zusteuerte, mit einer riesigen Waffe in seiner Hand.

„Alessandro, wenn du durch diese Tür gehst, bist du ein toter Mann." schrie Romea mit Tränen in den Augen. „Du kannst doch nicht unüberlegt in ein anderes Land fliegen." schrie sie weiter, während er wie besessen vom Anwesen rauslief und anschließend ein lauter Auspuff ertönte.

Mit schnellen Gang lief sie ihm nach und erneut ertönte ein lauter Auspuff, während mich Schuldgefühle überrumpelten.

Würde ich nicht in dieses Anwesen kommen und Remo heiraten, wäre ich niemals in Manuel's Büro gegangen. Und wenn Alessandro stirbt oder irgendwas passiert, werde ich mir das niemals verzeihen...

Remo Santoro || Mi appartieniWhere stories live. Discover now