Rozdział 12

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„Remo?" murmelte ich fragend, als er vor einer Boutique hielt und mich ebenfalls fragend ansah. „Wieso sind wir hier?" seufzte ich und ahnte die Antwort schon. „Einkaufen." brummte er. „Ich kann das nicht annehmen." murmelte ich kopfschüttelnd und hörte ihn ebenfalls seufzen, ehe er einfach ausstieg und mir die Beifahrertür öffnete.

Zögernd stieg ich aus und lief mit Remo in die teuerste Boutique von Sizilien, was mich erneut den Kopf schütteln ließ. Sofort hielten uns zwei Damen die Tür auf und Champagner wurde uns angeboten, was mich schwer schlucken ließ.

„Nein." knurrte Remo förmlich die Dame an, weswegen sie große Augen bekam und davon lief. Die andere Frau führte uns ein langen Flur entlang, ehe mir ungläubig die Kinnlade aufklappte, als ich ein privates Zimmer zum Shoppen sah.

„Sieh dich um, ich bin da hinten." murmelte er und deutete auf die weiße Ledercouch, was mich zögernd nicken ließ. Unbeholfen musterte ich die ganzen Kleiderständer und nahm tief Luft. Langsam fing ich an die ersten Kleider durchzuschauen und suchte nach einem Preisschild, doch runzelte die Stirn, als ich keine sah.

„Hör auf nach den Preisen zu schauen und nimm dir was dir gefällt. Die Boutique gehört meiner Mutter." sprach er streng, ertappt sah ich zu ihm und sah mich anschließend in der Boutique um.

„Das kostet trotzdem Geld." seufzte ich unzufrieden. „Valeria." warnte er und hob auffordernd die Braue. Schwer schluckend musterte ich seine Augen, die eine stumme Drohung aussprachen und mich sofort nicken ließ.

-
Unzufrieden knetete ich meine Finger ineinander und sah vom Augenwinkel, wie er ebenfalls einstieg. Abrupt überkam mich ein mulmiges Bauchgefühl und hob mein Kopf an, ehe ich die Augen aufriss und Izario am Straßenrand sah, der uns grinsend zuwinkte. Als Remo den Motor aufheulen lassen wollte, hielt ich ihn panisch am Handgelenk und spürte, wie mein Herzschlag außer Kontrolle geriet.

„Valeria." sprach er sanft und folgte meinem Blick, ehe er stirnrunzelnd zu mir sah. „Sieh mich an." verlangte er und drehte mein Gesicht zu ihm.

Remo
Besorgt ließ ich meine Augen über sie schweifen und musterte die Schweißperlen an ihrer Stirn, doch es waren nur 10 Grad, während sie hektisch nach Luft rang.

„Valeria, was ist los?" wollte ich sanft wissen. „Izario." wisperte sie und sah wieder auf die Stelle. Verwirrt sah ich ebenfalls dahin und schüttelte kaum merklich den Kopf, da niemand dort stand und auch vorhin niemand dort stand. „Er ist weg, bella mia." murmelte ich einfach mal und sah sie ebenfalls verwirrt die Stirn runzeln.

„Er ist weg." wiederholte sie wie in Trance und schüttelte kaum merklich den Kopf, während ich mich fragte, ob ich nicht doch ein Therapeuten anrufen sollte.

Den Motor ließ ich aufheulen und fuhr anschließend los, ehe ich meine Hand vorsichtig auf ihre legte. An der Ampel wollte ich abbremsen, doch runzelte verwirrt die Stirn, da der Wagen nicht abbremst. Kurz sah ich zu Valeria und sah anschließend wieder auf die Straße. Tiefdurchatmend legte ich mein Fuß auf die Bremse und drückte das Pedal langsam runter, doch nichts. Der Wagen fährt immer noch. Unbeirrt fuhr ich weiter und löste meine Hand aus ihrer, um mein Handy zu zücken und rief Delano an.

„Die Bremsen funktionieren nicht, Fratello." sprach ich auf italienisch. „Quale?" fragte er, während Geraschel ertönte und anschließend ein lauter Auspuff. „Sì." murmelte ich und drückte mehr aufs Gas, ehe ich mich durch die Autos schlängelte.

„Remo?" ertönte ihre zierliche Stimme, kurz sah ich zu ihr. „Wir sind immer noch in der Stadt." erinnerte sie mich, da ich eigentlich zu schnell fuhr, weswegen ich meine Lungen bis zum Anschlag mit Luft füllte. „Delano braucht mich." log ich einfach mal, ihre Augen kniff sie zusammen, was ich vom Augenwinkel erkannte.

„Du lügst." stellte sie fest, gekonnt ignorierte ich sie. „Wir sind gleich bei dir, Fratello." murmelte Delano vom Hörer, was mich nicken ließ und kaute auf das innere meiner Wange rum. „Remo, fahr langsamer." bat sie neben mir.

„Gleich, bebè." murmelte ich und sah, wie die Wägen meiner Brüder mir entgegen rasten. „Seid ihr angeschnallt?" „Sì." erwiderte ich, während sich ein Wagen links von mir positioniert und einer rechts.

„Kurwa." hauchte sie vor sich hin, ehe Dante sich genau vor meinen Wagen positionierte. „Wir müssen dich eindrängen, damit du abgebremst wirst." informierte mich Delano, was ich mir schon dachte und einmal nickte. „Festhalten." murmelte ich an Valeria gewandt, während im gleichen Moment meine Brüder mich einengten und sie erschrocken schrie.

Meine Hand legte ich auf ihrer ab und zog die Handbremse hoch. Die quietschenden Reifen und Valeria's erschrockener Schrei hallte in meinen Ohren, da Dante, der vor uns Rückwärts fuhr, gegen meine Motorhaube knallte. Der Wagen hielt an, sowie die von meinen Brüdern, während aus meiner Motorhaube rauch rauskam und der Innenraum sich ebenfalls mit Rauch füllte.

„Gehts dir gut?" krächzte ich durch den Rauch und drehte mich zu Valeria, die anfing zu husten und einmal nickte. Meine Brüder entfernten sich von meinem Wagen und stiegen aus, ehe ich meine Autotür öffnen wollte und feststellte, dass diese eingeklemmt war und nicht geöffnet werden kann.

„Valeria, steig aus."  befahl ich ihr hastig, hustend riss sie die Autotür auf, während Romeo auf sie zulief und sie stützte, ehe ich über den Sitz stieg und anschließend auf der Beifahrerseite ausstieg. Mit schnellen Schritten lief ich auf Valeria zu und hob ihr Kinn an.

„Alles gut?" mit großen Augen sah sie zu mir hoch und nickte einmal. Erneut schrie sie erschrocken, als mein Wagen in die Luft ging, ehe ich sie näher zu mir zog. Wissend sahen meine Brüder mich an und ich nickte seufzend, während mein Wagen in ruhe hinter uns brennt.

Remo Santoro || Mi appartieniWhere stories live. Discover now