Teil 394

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Sofy

Wow. Was war das gerade? „Ich glaube", schaltete sich Wincent schließlich ein, „Ihr habt noch ein bisschen was zu klären. Wir fahren dann jetzt auch nach Hause." Gute Idee. Wir mussten wirklich nicht mehr dabei sein. Die Zwei hatten noch genug zu bereden. Und zwar ohne uns. Wir hielten den Abschied auch lediglich so kurz und machten uns dann auf den Heimweg. „Was war das für ein Auftritt?", platzte es irgendwann völlig fassungslos aus mir heraus. Das war fast wie in einem Film. „Das ist eine verdammt gute Frage. Aber solang genau dieser Auftritt dafür sorgt, dass die Zwei sich endlich aussprechen, ist es mir auch egal. Wir sollten uns damit gar nicht weiter beschäftigen", erwiderte Wincent. „Hast ja recht. Lass uns die Kinder mal hinlegen und dann wegen der Grundstücke recherchieren. Ich wäre gern vorbereitet, wenn mein Vater jetzt schon extra herkommt. Und wir sollten mal aufschreiben, was wir uns genau vorstellen", sagte ich also. „Okay. Machen wir", stimmte Wincent mir zu, „Fanpost kommt dann heute Abend dran."
Also brachten wir Elina und Niilo ins Bett und setzten uns dann an den Laptop. Relativ schnell hatten wir einige Grundstücke herausgesucht, die für unser Verständnis in Frage kamen. Ob die im Endeffekt wirklich etwas taugten, konnte uns mein Vater dann schon sagen. Danach überlegten wir, was uns alles wichtig wäre.
Und so vergingen die freien Tage ziemlich schnell. Wir planten ziemlich fleißig mit meinem Vater und er stellte uns in Aussicht, dass es Anfang September schon losgehen konnte. Denn mit dem Grundstück wurden wir sehr schnell fündig. Und es war sogar noch näher am Strand gelegen, als unser jetziges Haus.
Somit konnten wir fast damit rechnen, im nächsten Jahr im Herbst spätestens umziehen zu können. Ob dann zu viert oder fünf stand natürlich noch in den Sternen. Eigentlich wünschten wir uns Beide, dass wir zu dem Zeitpunkt schon zu fünft wären. Aber erzwingen konnte man das alles ja auch nicht. Natürlich merkte ich, dass Wincent ziemlich frustriert war, dass es aktuell nicht klappte. Aber irgendwie brachte es uns ja auch nicht weiter. Vermutlich durfte man sich bei diesem Thema auch gar nicht zu viele Gedanken machen. Melina und Flo hatten sich glücklicherweise wirklich ausgesprochen. Und tatsächlich hatte Melina inzwischen auch den Gedanken an Abtreibung beiseitegeschoben. Das hatte mich doch sehr erleichtert. Einfach weil ich genau wusste, dass sie es sonst ihr Leben lang bereut hätte. Ich kannte sie ja nun schon lang genug, um mir da sehr sicher zu sein.
Einen Tag, bevor es wieder auf Tour ging, stand Amelie auf der Matte. Es gab doch noch einiges zu tun. Auch hinsichtlich der Tour ab November. Da war es beispielsweise geplant, dass mal wieder eine kleine Auswahl Fans eine Fahrt im Tourbus mitmachen durften. Auserkoren hatten sie sich die Strecke von Kiel nach Magdeburg. Nun musste das alles nur noch angekündigt und der Stein ins Rollen gebracht werden. Da sollte Wincent eine Story zu hochladen und einen Beitrag auf der Crewseite posten. Das nahm er auch gleich in die Hand. Ich fand es ja immer noch sehr befremdlich, wenn er mit seinem Handy redete. Aber gut. Das gehörte einfach dazu. „Moin Leute", fing er an, „Wir haben uns überlegt, dass wir für die Novembertour noch mal eine Fahrt im Nightliner mit Fans machen. Es wäre die Strecke von Kiel nach Magdeburg. Damit im Prinzip jeder die Chance hat, postet einfach eine kurze Begründung, wieso ihr unbedingt dabei sein solltet und wen ihr mitnehmen wollt. Genauere Infos kommen dann gleich noch als Post." Wincent lud die Story hoch und kurz darauf präsentierte Amelie ihm auch schon den Post, den sie währenddessen verfasst hatte. Es war wirklich erstaunlich, wie die Zwei das alles machten. Tatsächlich fand ich das sehr faszinierend. Man merkte aber auch einfach, dass die Zwei schon lange zusammenarbeiteten. Und wäre es nicht Amelie, die ich ja inzwischen extrem gut kannte, wäre ich möglicherweise sogar eifersüchtig geworden. Aber bei Amelie wusste ich ja, dass es dazu keinen Grund gab. „Hm Leute ich hätte da noch eine Bitte", fing Amelie plötzlich an und schaute dabei insbesondere mich eindringlich an. Was kam denn jetzt?

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now