Teil 307

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Sofy

„Oh und die Pakete müssen heute auch noch zur Post. Damit auch alles ganz bald ankommt", fiel mir dann noch ein, als mein Blick wieder auf den Kartonberg fiel. „Na das liegt ja dann auf dem Weg. Erledigen wir dann. Aber ihr habt ja noch immer keinen anderen Ort für die ganzen Kisten gefunden, wie ich sehe", stellte sie stirnrunzelnd fest. „Ne. Und den finden wir hier auch nicht. Sind alles durchgegangen. Aber in keinem Zimmer ist wirklich Platz. Ich will die hier aber echt nicht mehr sehen", entgegnete ich seufzend. „Na im Zweifel stellen wir die bei mir erstmal in den Keller. Das wäre zumindest eine Übergangslösung. Dann wären sie wenigstens außer Reichweite der Kinder und wir hätten dann Zeit, zu überlegen, wo ein besserer Platz für die ganzen Restbestände ist. Im Lager selbst kommen bald die ersten Teile der neuen Kollektion, da sollten wir nicht den Platz mit Restbeständen blockieren. Außerdem haben wir die so griffbereit und können immer mal wieder was verlosen", überlegte Amelie und ich war ganz schön dankbar für ihren Vorschlag. „Das wäre natürlich perfekt", entgegnete ich dankbar. „Was wäre perfekt?", Wincent setzte sich wieder zu uns und schaute uns verwirrt an. „Amelie hat vorgeschlagen, die Kisten erstmal in ihrem Keller unterzubringen. Das wäre doch sehr hilfreich", klärte ich Wincent also auf. „Stimmt. Damit würdest du uns wirklich helfen", stimmte Wincent auch gleich zu, „Ach, meine Mutter nimmt die Zwillinge sehr gern über das Wochenende. Die freut sich schon richtig drauf. Also steht dem Wochenende nichts mehr im Weg. Wo findet das überhaupt statt?" „In München", antwortete Amelie, „Soll ich dann zusagen?" Wincent schaute mich fragend an, er machte es offenbar von mir abhängig. Ich seufzte, wollte ja nicht, dass er die Gelegenheit ausließ. „Na schön. Wenn ich da wirklich nicht über diesen Teppich muss", sagte ich also. „Nein. Musst du nicht. Gibt ja immer noch einen weiteren Eingang. Versprochen", versicherte Wincent mir, „Und ich find es einfach nur schön, wenn du mich zu einem Event begleiten würdest.  Na und wir hätten ein bisschen Zeit für uns in München." „Also gut. Dann sag zu", sprach ich also in Amelies Richtung, „Klärt ihr den Rest jetzt. Ich mach die Kinder fertig. Danach kann ich ja mit Amelie in die Stadt fahren. Wollte ja eh noch einige Besorgungen machen." „Die Kinder kannst du ja dann aber hierlassen. Dann könnt ihr ganz in Ruhe schauen", schlug Wincent vor und ich nickt bloß, ehe ich auch schon nach oben verschwand. Langsam war es nämlich höchste Zeit, dass die Kinder fertig gemacht wurden. Als ich etwas später wieder ins Wohnzimmer kamen, tuschelten Amelie und Wincent, hörten aber auch sofort auf, als sie mich und die Kinder bemerkten. „Was ist?", wollte ich etwas verwirrt wissen. „Nichts. Was soll sein?", fragte Amelie unschuldig, „Wir haben nur die Details besprochen. So. Frühstück und dann geht es los? Dann ist es noch schön leer in der Stadt." „Klingt nach einem Plan", stimmte Wincent zu und marschierte auch gleich in die Küche. Also irgendwas hatten die Zwei doch gerade wieder ausgeheckt. Vielleicht bekam ich ja nachher etwas von Amelie raus. Ein Versuch war es ja wert.
Gegen halb Zehn hatten Amelie und ich die Pakete zur Post gebracht und waren auf den Weg in die Stadt. „Was habt ihr Zwei da vorhin getuschelt? Da ging es nicht mehr nur um irgendwelchen Details!", fragte ich also skeptisch. „Doch. Er wollte noch wissen, welches Hotel und so. Um mehr ging es wirklich nicht", versicherte sie mir, „Na ja und dann noch die Details wegen des Auftrittes und so. Dein Mann will das ja auch immer ganz genau wissen. Bis ins kleinste Detail." „Ach so? Wenn du meinst", erwiderte ich nach wie vor skeptisch. „Ich war dabei. Ich werde es doch wohl wissen", sagte sie lachend, „Und jetzt suchen wir dir was richtig Schönes für den Abend!" Ich gab also auf, aus ihr bekam ich also auch nichts raus. Und bei Wincent? Da brauchte ich es gar nicht erst versuchen. Der schwieg ja eh wie ein Grab. Mir blieb also nichts anderes mehr übrig als abzuwarten. Amelie schleppte mich inzwischen in einen riesigen Laden mit Kleidern. Sie schien sich schon richtig darauf zu freuen. Meine Haltung zu Kleidern kannte man ja, weshalb ich recht skeptisch war. Das störte Amelie aber auch gar nicht, sie übernahm auch gleich das Ruder und suchte mit Hilfe einer Verkäuferin erste Kleider raus. „So. Ab in die Kabine mit dir. Wird Zeit für die ersten Anproben", Amelie schob mich auch gleich bestimmt Richtung Kabine. Na ja ich hatte zugesagt, also musste ich da jetzt durch. Für Wincent konnte ich das eindeutig auch tun. Ich probierte also einige Kleider an, war aber zunächst nicht wirklich begeistert. Als ich dann das sechste oder siebte Kleid anprobierte, hatte ich dann aber das Gefühl, dass es das war. Es passte total zu mir. Es war dunkelblau, schlicht und bodenlang. Es hatte keine Träger, was ich normalerweise ja nicht mochte, aber dieses Kleid saß einfach perfekt. „Und?", kam es ungeduldig von Amelie, „Jetzt zeig schon." „Ja warte. Du musst mir eh helfen beim Reißverschluss", entgegnete ich und trat langsam aus der Kabine. Amelies Augen weiteten sich. „Nicht gut?", fragte ich unsicher. „Perfekt!", hauchte sie, „Sofy. Du siehst absolut ... wow. Und was hast du überhaupt für eine tolle Figur? Niemand würde auch nur auf die Idee kommen, dass du vor einem knappen Jahr Zwillinge bekommen hast." „Man Amelie. Hör auf", nuschelte ich. „Ach Sofy. Sei mal nicht so schüchtern. Ach man ich würde ja nur zu gern Wincents Blick sehen, wenn er dich in diesem Kleid sieht. Das wird dann irgendwann nur noch vom Brautkleid getoppt", Amelie grinste breit, „Ich möchte dann einen ganz genauen Bericht, wie er geguckt hat!"

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now