Teil 318

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Sofy

„Na ja im Grunde ist das absolut lächerlich und mir ist klar, dass es nicht richtig ist. Aber was soll ich machen? Wir waren doch letztes Wochenende in München bei dieser Gala. Und da hab ich einen Unternehmer kennengelernt, der Melina und mir total den großen Auftrag erteilen will. Also eine wirklich große Chance. Das Problem ist nur leider, dass Wincent ein Problem mit dem hat. Er meint, der würde sich an Jede ranmachen. Was ich aber absolut nicht bestätigen kann. Und na ja ich hab dem meine Nummer gegeben und ich hab bisher nur ganz wenig mit ihm geschrieben, weil er sich unbedingt mit mir treffen will. Das soll wohl ein recht großes Unternehmen werden. Aber ich weiß, dass Wincent durchdreht, wenn er rausfindet, dass ich Kontakt mit dem habe und inzwischen sogar ein Treffen befürworten würde. Na ja keine Ahnung ich finde es einfach scheiße, dass ich ihm das verheimlichen muss. Und eigentlich hatte er mir versprochen, mir mit der Selbstständigkeit bedingungslos den Rücken zu stärken. Jetzt zieh ich so einen großen Auftrag vermutlich an Land und Wincent macht es mir mit seiner Eifersucht gerade echt kaputt", platzte es dann einfach aus mir heraus. Die Worte sprudelten nur so und zwischenzeitlich hatte ich Angst, dass meine Mutter mir gar nicht folgen konnte. „Und dazu kommt noch, dass er ständig davon redet, ein Haus bauen zu wollen, falls wir doch noch ein Kind bekommen sollten. Aber ganz ehrlich? Ihm ist glaube ich nicht bewusst, wie viel Geld und Zeit das kostet. Das will ich mir momentan nicht auch noch aufhalsen", fügte ich noch hinzu und mir wurde gerade selbst klar, wie viel mir momentan eigentlich gar nicht passte. „Okay. Atme mal tief durch. Das mit dem Hausbau ist eine Sache, die ihr echt klären könnt, wenn ihr Beide mal eure verdammten Dickschädel abschalten würdet. Du hast hier mit deinem Vater jemanden, der euch da sehr viel unterstützen könnte. Na ja und wenn ihr wirklich über ein drittes Kind nachdenkt, kann ich seine Gedanken schon verstehen. Es ist nur gerade alles sehr stressig. Ihr solltet erstmal die Hochzeit abwarten und danach könnte ihr darüber reden, ob ihr ein neues Großprojekt starten wollte. Aber dazu müsst ihr miteinander reden. Und zu der anderen Geschichte ... Ich finde es nicht gut, dass du ihn da anlügst. Irgendwann wird es rauskommen und dann wird er sehr verletzt sein. Du solltest da noch mal mit ihm reden. Bitte." „Mir schon klar, dass es falsch ist. Aber jetzt ist es eh zu spät. Er wird davon schon nichts mitbekommen ... und am Ende kann ich ihm beweisen, dass das alles nur rein beruflich war", sagte ich nur seufzend. „Wenn du meinst. Richtig finde ich das aber nicht", betonte meine Mutter noch einmal. Und irgendwie war ich ziemlich enttäuscht. Insgeheim hatte ich mir wohl gewünscht, dass sie mir beipflichtete. Stattdessen stand sie in allen Punkten auf Wincents Seite. Das war absolut nicht fair. Ich entschied mich, zum Rest ins Wohnzimmer zu gehen. Die Lust auf Reden war mir ehrlich gesagt jetzt auch vergangen, weshalb ich mich einfach nur schweigend zu den anderen setzte. Zumindest schwieg ich, bis ich realisierte, worüber sich Wincent mit meinem Vater unterhielt. Nämlich über seine Idee mit dem Hausbau. Die Zwei saßen da schon richtig mit Skizze und allem. „Ist das gerade dein scheiß Ernst?!", entfuhr es mir also. „Wir gucken doch nur", verteidigte mein Vater Wincent auch gleich. „Das ist mir egal. Wincent wir hatten uns auf was geeinigt! Und du weißt ganz genau, dass ich selbst noch gar nicht einverstanden mit dem Ganzen bin!" „Sofy. Es geht doch nicht darum, dass wir gleich anfangen müssen ... Ich wollte mir doch einfach nur ein paar Tipps holen. Du weißt, ich würde nichts ohne dich entscheiden", versuchte er mich ein wenig zu beruhigen. Es war ihm sichtlich unangenehm, aber mir war das gerade egal. „Es geht mir aber gerade ums Prinzip! Wir hatten eine Absprache. Was willst du dir denn noch alles aufhalsen? Wir haben schon genug um die Ohren. Aber gut, du merkst davon ja nichts. Stattdessen fährst du nach München, Berlin und was weiß ich nicht alles. Ausbaden darf das alles ich! Und ich habe aktuell weder die Zeit, noch die Lust oder die Kraft, auch noch einen Hausbau zu schmeißen!" „Es geht doch auch gar nicht darum, dass wir das jetzt sofort in Angriff nehmen. Das habe ich dir jetzt aber auch schon oft genug gesagt", kam es jetzt doch schon genervter von ihm zurück. Meine Familie starrte uns inzwischen mit offenen Mündern an. Niemand von ihnen hatte uns je so streiten sehen. Das hatte niemand bisher. „Du hast doch immer leicht reden! Bist das halbe Jahr unterwegs und musst dich um so gut wie nichts kümmern!" „Was vielleicht daran liegt, dass du keine Hilfe annehmen willst! Was soll ich denn machen? Ich würde dir viel mehr helfen, aber dazu müsstest du es einfach mal zulassen!" „Okay jetzt beruhigt ihr euch Beide bitte wieder", mischte sich meine Mutter jetzt ein, ehe ich noch etwas erwidern konnte, „Es sind immer noch Kinder im Raum. Also reißt euch jetzt mal zusammen, meine Güte!"

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now