Teil 302

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Sofy
„Warum weinst du denn?", fragte er vorsichtig und legte seine Hände an meine Wangen, um mir in die Augen sehen zu können. „Das weißt du ganz genau!", brachte ich nur hervor. Er wusste ganz genau, dass ich für sowas viel zu emotional war. „Ach Schatz", entgegnete er schmunzelnd, „Du bist echt süß, weißt du das?" „Und du bist echt blöd!" „Wieso denn? Hab doch nur ganz ehrlich die Frage beantwortet", erwiderte er schmunzelnd, „Und ich hab die Frage nicht rausgesucht." „Ich auch nicht ..." „Dann beschwer dich bitte bei Amelie", stellte er grinsend fest, „Aber daran war doch grad gar nichts Schlimmes. Gut, du und Komplimente annehmen, ich weiß ja. Aber wieso eigentlich? Eigentlich war es höchste Zeit, dass die mal erfahren, wie sehr du mir den Rücken freihältst." „Aber das ist super unangenehm", murmelte ich. „Aber da muss dir nichts unangenehm sein. Im Gegenteil. Da kannst du doch stolz drauf sein. Das alles würde nicht Jede so entspannt mitmachen wie du. Nimm es einfach an", damit zog er mich wieder in seine Arme, „Du weißt gar nicht, wie dankbar ich bin, dich an meiner Seite zu haben. Und alles, was ich da eben gesagt habe, meine ich wirklich so. Ich sag dir das nur viel zu selten." „Das stimmt nicht. Du sagst es vielleicht nicht oft so direkt, aber du zeigst es mir jeden Tag!"
Wincent schickte das Video an Amelie, damit sie es final absegnen konnte. Aber uns war klar, dass sie wohl ein bisschen Zeit dazu brauchte. Aber gut es waren ja auch noch zwei Wochen bis Weihnachten, weshalb es nicht schlimm war, wenn sie etwas mehr Zeit benötigte. „Was machen wir jetzt so in den nächsten Tagen?", Wincent ließ sich auf die Couch fallen. „Pakete packen, Weihnachtsgeschenke einkaufen, aufräumen und wir sollten uns endlich mal überlegen, wo die ganzen Merchreste hinsollen. Ich möchte mein Wohnzimmer ganz gern wieder als Wohnzimmer sehen und nicht als Merchlager", überlegte ich also, „Und was uns sonst noch so einfällt." Wincent seufzte: „Wieso hab ich überhaupt gefragt? War ja klar, dass dir sofort was einfällt." „Ja? Tut mir leid", entgegnete ich sichtlich verwirrt, „Ich kanns ja auch nicht ändern, dass wir das alles noch erledigen sollten. Und das vor den Feiertagen!" „Aber nicht mehr heute. Ist schon viel zu spät. Außerdem schlafen die Kinder schon." „Deswegen könnte man trotzdem aufräumen oder einen besseren Ort für diese ganzen Kisten finden. Die müssen hier wirklich raus. Das ist mir einfach zu heikel mit den Kindern. Irgendwann reißen die einen der Kartonstapel um und wir haben den nächsten Krankenhausaufenthalt. Und da habe ich wirklich keine Lust drauf!" „Ich auch nicht", murmelte er, „Aber ich wüsste nicht, wo wir die Kartons sonst hinstellen könnten. Wir haben keinen Keller. Das Büro brauchen du und Melina ab Januar, wobei das auch eigentlich zu klein ist für euch Zwei und auch oben bei mir ist kaum Platz." „Da wohnt man schon in einem Haus und hat trotzdem keinen Platz für irgendwann", seufzte ich. „Na ja die Frage ist, ob wir nicht eh irgendwann mehr Platz brauchen ..." „Bitte ... noch ein Umzug? Außerdem ... wo findet man bitte ein Haus, das hier in der Gegend liegt und größer ist. Das war damals schon das Größte", erst jetzt setzte ich mich dann doch zu ihm auf die Couch und fuhr mir durch die Haare. „Aber überleg doch mal. Wir Beide können uns vorstellen, dass Niilo und Elina noch ein Geschwisterchen bekommen. Spätestens dann würde uns mindestens ein Zimmer fehlen. Das Gästezimmer wäre viel zu klein als Kinderzimmer ... Dann sollten wir uns drum kümmern, bevor es so weit sein sollte. Damit es einfach nicht so stressig ist", überlegte er. Und er hatte ja auch irgendwo recht. Wir hatten uns damals ja auch eigentlich nur für das Haus entschieden, weil alles so schnell gehen musste. Wir hatten aber nie darüber nachgedacht, was wäre, wenn vielleicht doch noch ein Kind kam. Dafür war das Haus eindeutig zu klein. „Mir ist ja irgendwo klar, dass du recht hast. Aber du weißt selbst, dass es unmöglich ist, was Besseres zu finden. Das wird sich auch jetzt nicht geändert haben. Und außerdem, was ist mit dem Haus hier? Das ist alles wieder so kostspielig. Das ..." „Mensch Sofy. Das ist mir doch auch klar. Aber wir könnten einfach selbst bauen. Dein Dad ist doch Architekt. Vielleicht hat der Tipps für uns. Und das hier könnte man vermieten. Immobilien sind ziemlich gute Wertanlagen, hab ich gehört. Das ist doch auch alles nur erstmal eine Idee. Ich wäre nur nächstes Mal gern besser vorbereitet als beim letzten Mal ..."

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now