Teil 243

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Sofy

„Keine Ahnung. Abwarten, schätze ich …“, seufzte ich lediglich als Antwort. „Okay. Wie du möchtest. Dann lass uns das mal alles fertig machen, damit wir pünktlich loskommen.“
Pünktlich um 13:00 Uhr standen wir vor der Tür bei Wincents Familie. „Schön, dass ihr hier seid“, freute sich Angela, die uns die Tür öffnete und auch gleich hereinließ, „Die Zwillinge haben es aber auch echt eilig mit dem Wachsen. Sie sind schon wieder so viel größer als das letzte Mal, wo ich sie gesehen habe. Kommt ruhig rein. Das Essen braucht leider noch ein bisschen.“ „Ich helfe dir“, sagte ich schnell, da ich so die Hoffnung auf ein ruhiges Gespräch mit ihr hatte. „Hm. Ich bin keine große Hilfe. Elina, Niilo und ich gucken lieber was Shay so macht“, schlug Wincent vor, was mir sehr in die Karten spielte. Er ging also nach oben, während ich Angela in die Küche folgte. „Was ist los, Liebes?“, wollte sie auch direkt wissen, als sie sich vergewissert hatte, dass wir allein sind. „Was? Wie?“, brachte ich nur verwirrt hervor. „Ich bin es gewohnt, dass du mir helfen willst. Aber Irgendwas ist da noch. Habt ihr Zwei Streit?“ „Nein. Also nicht mehr … Ach damit hat das gar nichts zu tun“, murmelte ich seufzend. „Was ist dann los?“ „Ich … brauche einfach mal deinen Rat. Du bist selbst Mutter und ich hatte einfach gehofft, dass du mir helfen kannst“, gestand ich also kleinlaut. „Aber klar doch. Ich bin immer für euch da. Wobei kann ich denn helfen?“ „Ich hab das Gefühl, dass ich irgendwas falsch mache. Dass ich nicht gut genug bin als Mama …“ „Wie kommst du denn auf so einen Blödsinn?“, erkundigte sie sich stirnrunzelnd. „Weißt du … Wenn Wincent da ist, dann sind beide Kinder tiefenentspannt. Und sobald er weg ist und ich mit den beiden allein bin, dann … sind sie es nicht. Sind ständig am Weinen und lassen sich dann nur schwer beruhigen. Dann muss es doch an mir liegen. Was mach ich denn falsch?“, fragte ich sie völlig verzweifelt. „Du machst gar nichts falsch, Liebes. Ich seh doch, was für eine tolle Mutter du bist“, wollte sie mich aufmuntern. „Aber es muss doch eine Erklärung dafür geben …“ „Also ich bin jetzt auch keine Expertin, aber weißt du, was ich glaube?“, überlegte sie laut, ehe sie auch direkt fortfuhr, „Du und Wincent. Ihr habt so eine enge Beziehung. Und ich weiß, wie sehr er dir fehlt, wenn er nicht da ist. Und wie sehr ihr ihm fehlt. Na ja selbst in dem Alter … Kinder sind total sensibel und merken das. Und Niilo und Elina merken, dass dich etwas bedrückt und das führt dann dazu, dass sie unentspannter sind. Das hat aber nichts damit zu tun, dass du eine schlechte Mutter bist. Ganz im Gegenteil! Du machst das wirklich toll! Mach dich selber bitte nicht so schlecht.“ „Na dann bin ich ja froh, dass er jetzt erstmal eine ganze Zeit zu Hause ist …“ „Oh, das glaube ich dir. Ihr Zwei müsst jetzt auch einfach mal zur Ruhe kommen. Nehmt euch doch noch mal einen Abend nur für euch. Ich nehme die Zwillinge wirklich gern und passe auf sie auf. Dann habt ihr Zwei mal wieder nur Zeit für euch. Das tut euch sicher wieder gut“, schlug Wincents Mutter vor. „Ich kann ja mal mit Wincent drüber reden. Wobei der sagt sicher direkt ja“, erwiderte ich schmunzelnd, „Danke. Ich glaub ohne dich wären wir ordentlich aufgeschmissen.“ „Ich bin immer da. Darauf könnt ihr euch verlassen“, versicherte sie mir lächelnd. „Mit einer anderen hätte es Wincent deutlich einfacher … und du auch“, murmelte ich dann doch wieder geknickt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, Wincent und seine Familie ständig in irgendwelche Probleme mit hineinzuziehen, was ich aber eigentlich nicht wollte. „Mit einer anderen wäre mein Sohn aber nicht so glücklich, ich hätte nicht so eine tolle Schwiegertochter und so tolle Enkelkinder sowieso nicht Das Leben ist halt nicht einfach. Und ey guck dir mal an, was ihr alles schon gemeistert habt. Du darfst dich nicht immer so schlecht machen. Was ist denn los, dass du dich momentan selbst wieder so kleinredest?“, sie lehnte sich an den Küchentresen und schaute mich besorgten Blickes an. „Ach ich weiß auch nicht. Es ist so viel momentan. Ich möchte endlich zur Ruhe kommen, damit Niilo und Elina eine unbeschwerte Kindheit haben. Aber Ina setzt weiterhin alles daran, mir mein Leben zu zerstören. Ich hab einfach Angst, dass auch der Weg zum Anwalt nichts bringt. Und dann? Was dann?“ „Hm. Das ist natürlich wirklich eine heikle Situation. Warte doch erstmal ab, was der Termin beim Anwalt ergibt. Der wird euch sicher helfen können“, sie lächelte mich aufmunternd an, ehe sie sich dazu entschloss, mich doch in den Arm zu nehmen, „Das wird schon. Es gibt nichts, was wir nicht schaffen würden.“

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now