Teil 374

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Sofy

Ich war froh, dass Amelie ihm die Sorgen hinsichtlich der Tour ab November zumindest ein wenig nehmen konnte. Und ich war sehr froh, dass er dem neuen Freund seiner Schwester eine Chance geben wollte.
Pünktlich um fünf Uhr kamen Shay und ihr Freund Niko. Die Begrüßung fiel sehr freundlich aus und Niko wirkte glücklicherweise wirklich sympathisch. Dennoch konnte es sich Wincent nicht verkneifen, ihn ein wenig auszufragen. „Und du meinst es auch wirklich ernst mit meiner Schwester?", fragte er irgendwann. „Wincent!", zischte Shay und kniff die Augen zusammen. „Nein. Ist doch eigentlich eine berechtige Frage", erwiderte Niko lächelnd, ehe er Wincent antwortete, „Definitiv. Klar, wir sind noch jung und müssen uns auch erstmal auf die berufliche Zukunft konzentrieren. Aber ernst mein ich das definitiv. Ansonsten hätte ich mich nie darauf eingelassen." „Hm. Dann ist ja gut", murmelte Wincent, „Ich hab dich im Auge." „Man Wincent. Du bist echt peinlich!", zischte Shay. Aber Niko ging ganz cool mit Wincents Äußerung um. „Na ja. Ich hab mit nichts anderem gerechnet. Ist ja immerhin deine kleine Schwester", meinte dieser schmunzelnd, „Mich hätte eher alles andere schockiert."
Wir hatten einen echt schönen Abend und ich war wirklich erleichtert, dass Niko absolut sympathisch war. Shay strahlte übers ganze Gesicht und wirkte einfach nur richtig glücklich. Und das schien sogar Wincent aufzufallen. Er wurde mit der Zeit immer lockerer und verstand sich dann doch ziemlich schnell sehr gut mit Niko. Und das erleichterte Shay natürlich auch.
„Irgendwie mag ich ihn", kam es von Wincent, als wir endlich ins Bett fielen, „Ich bin echt froh, dass er offenbar echt ein ganz cooler Typ ist." „Er macht wirklich einen sehr sympathischen Eindruck", stimmte ich ihm lächelnd zu, „Und deine Schwester sieht richtig glücklich aus." „Ja. Ich weiß. Und mehr will ich auch nicht", meinte er lächelnd, „Mal gucken, wann sie ihm sagen will, wer ich bin. Oder wann er es rausfindet." „Spielt doch aber keine Rolle, wer du bist", erwiderte ich lächelnd, „Und jetzt lass uns schlafen gehen. Es ist schon wieder ganz schön spät." „Hm stimmt", nuschelte er und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn, „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch", erwiderte ich lächelnd und kuschelte mich in seine Arme, um auch sofort einzuschlafen.
In den nächsten Tagen arbeiteten wir sehr viel. Und trotzdem musste Wincent bereits eine Woche vor Tourbeginn los. Einige Termine waren anders nicht unterzukriegen. Und da die ersten Konzerte im Süden stattfanden, würden wir uns nun fast drei Wochen nicht sehen können. Das war ein echt seltsames Gefühl. Ich hatte schon fast vergessen, wie es war, wenn er so lang weg war. Und mir war bewusst, dass Niilo und Elina ihn auch sehr vermissen würden. Umso schwerer fiel uns auch der Abschied. „Wir telefonieren ganz viel, versprich mir das!", bat ich ihn und ich hatte selbst aufgehört mitzuzählen, wie oft ich ihm dieses Versprechen schon abgenommen hatte. „Jeden Abend. Mindestens", versicherte er mir lächelnd, „Ich vermisse euch jetzt schon." „Und wir dich erst", nuschelte ich, ehe ich ihm einen Kuss gab, „Ich liebe dich." „Ich dich auch", erwiderte er lächelnd, ehe er sich noch mal richtig von Elina und Niilo verabschiedete, „Werdet ja nicht größer, während Papa unterwegs ist! Und passt schön auf eure Mama auf." Schließlich verabschiedete sich Wincent für heute endgültig. Er musste los, damit er pünktlich in Berlin ankommen würde. Dort hatte er einige Termine, ehe es dann zum Tourstart nach München ging. Ich würde von zu Hause aus ein wenig Organisatorisches abarbeiten, um Amelie weiterhin zu entlasten. Und Melina würde bei den ersten Konzerten vor Ort sein. Etwa bei der Hälfte würde das dann tauschen. Bei den ganzen Konzerten im Norden, sollte ich dabei sein. Zumindest war das der aktuelle Plan. Aber wann lief bei uns denn schon mal was nach Plan? Es wäre ja auch alles deutlich einfacher, wenn es nach Plan laufen würde.

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt