Teil 266

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Sofy
In seinem Blick sah ich deutlich, dass er sich wirklich große Sorgen machte. Und natürlich konnte ich das auch nachvollziehen. Aber auch seine Schwester hatte das Recht, eigene Erfahrungen zu machen. Und da gehörten eben auch schlechte Erfahrungen zu. „Aber ich kann doch nicht dabei zusehen, wie ihr irgend so ein Idiot das Herz bricht …“, versuchte er sich wieder zu rechtfertigen. „Du weißt doch gar nicht, ob er so ein Idiot ist. Du kennst ihn doch bisher gar nicht. Und selbst wenn er ihr das Herz bricht, dann kannst du für sie da sein. Aber auch solche Erfahrungen muss Shay machen. Guck doch. Ich bin mit Timo so auf die Fresse gefallen. Und jetzt hab ich dich. Im Endeffekt hat mir diese ganze beschissene Zeit doch auch was Gutes gebracht. Jetzt lern ihn halt erstmal kennen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so ein Idiot ist. Sonst würde Shay es nicht so ernst meinen.“  „Trotzdem wäre es auch nicht dramatisch, ihr so eine Erfahrung zu ersparen“, nuschelte, wirkte aber nicht mehr ganz so überzeugt, „Ich guck mir das mal an.“ „Sei bloß freundlich und blamier sie nicht. Das führt nur zu Streit“, ermahnte ich ihn zur Sicherheit noch mal, „Sie ist fast volljährig. Behandle sie also bitte auch so. Ist übrigens auch eine gute Übung für später, wenn es bei deiner Tochter auch mal so weit ist.“ „Jetzt fang bloß nicht mit dem Thema an. Elina ist nicht mal ein Jahr alt. Lass mich das Thema also bitte verdrängen“, nuschelte er und kniff seine Augen zusammen. „Ich sag ja nur, dass es eine gute Übung ist, du Miesepeter“, neckte ich ihn grinsend, „Jetzt sei doch nicht so. Einmal Lächeln bitte.“ „Kein Bedarf“, grummelte er und verzog sich dann nach oben. Na super. Jetzt hatte ich also einen waschechten Miesepeter zu Hause sitzen. So hatte ich mir den heutigen Tag sicher nicht vorgestellt. Aber gut, dann sollte er halt bockig sein. Ich würde jetzt jedenfalls die Kinder holen und für heute Abend einkaufen fahren. Ich hatte absolut keinen Plan, was ich kochen sollte, aber irgendwas würde mir schon einfallen. Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich Wincent fragen sollte, ob er mitkam. Aber eigentlich sollte er sich ausbocken und ich wollte in Ruhe einkaufen gehen, ohne ständig irgendwelchen Fans aus dem Weg gehen zu müssen. Also holte ich die Kinder aus ihren Betten und machte mich wenig später mit Beiden auf den Weg zum Einkaufen. Ich freute mich wirklich auf ein entspanntes Einkaufen, wo ich mir mal in Ruhe Zeit nehmen konnten. Immerhin hatte ich das Glück, dass Elina und Niilo aktuell super entspannt waren. Es machte sich eben bemerkbar, dass Wincent aktuell so viel zu Hause war.
Leider wurde dann aber doch nichts aus einem entspannten Einkaufen. Denn zum großen Übel schienen hier doch einige Fans rumzulaufen, die mich inzwischen natürlich erkannten. Zumindest vernahm ich viel Getuschel. Und irgendwann wurde ich dann sogar angesprochen. „Entschuldigung? Du bist doch mit Wincent Weiss zusammen oder?“, sprach mich ein Mädchen an, war aber sehr freundlich. Ich nickte einfach: „Wieso fragst du?“ „Na ja. Ich hab da eben Zwei gesehen und ich bin mir nicht so sicher, ob die Fotos gemacht haben. Ähm na ja. Wincent hat ja mal in einem Interview gesagt, dass ihr die Kinder nicht zeigen wollt. Ich weiß nicht, ob die nicht vielleicht Fotos von Beiden gemacht haben. Ich hoffe natürlich nicht, aber ich wollte es dir einfach sagen. Tut mir total leid, dass ich dich gestört habe. Mir war das einfach wichtig“, erzählte sie also. „Oh man. Nein alles gut. Danke, dass du mir das gesagt hast“, bedankte ich mich bei ihr, „Also wirklich danke! Dann werde ich wohl lieber mal schnell nach Hause …“ „Ich geb dir gern Rückendeckung und lenk die ab“, bot sie mir an. Dankend nahm ich das Angebot an: „Das wäre wirklich sehr lieb von dir.“ Sie nickte mich lächelnd an und machte sich dann auf den Weg. Ich dagegen sauste schnell zur Kasse und machte mich auf den Weg nach Hause. Nicht einmal einkaufen konnte ich also, ohne Angst haben zu müssen, dass später Fotos unserer Kinder im Netz auftauchten. Was stimmte mit einigen Menschen nicht?

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now