Teil 348

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Sofy

Als ich wieder wach wurde, hatte es sich Wincent neben mir auf der Couch gemütlich gemacht und war in seinem Handy vertieft. Wie lang hatte ich bitte geschlafen? „Du bist schon wieder da?", nuschelte ich noch halb verschlafen, während ich mich langsam aufsetzte. „Schon ist gut", erwiderte er grinsend, „Wir waren schon vor einer Stunde zu Hause." „Was? Aber wieso hast du mich denn nicht geweckt?", fragte ich ihn verwirrt. „Du hast so fest geschlafen. Du brauchst die Ruhe. Ist doch alles gut. Melina war kurz hier und hat den Ordner mit Alex Auftrag mitgenommen", erzählte er. „Aber dann hättest du mich erst recht wecken sollen", nuschelte ich, „Was will sie mit dem Ordner? Die Sache hat sich doch erledigt." „Ach ja. Ich soll dir ausrichten, dass du dich ausruhen sollst!", meinte er grinsend, „Sie will die Sache einem Anwalt übergeben. Um es in ihren Worten zu sagen: ‚Dieses Schwein hat es nicht anders verdient.' Ihre Worte. Nicht meine." „Passt zu ihr", murmelte ich schmunzelnd, „Hast du beim Einkaufen alles bekommen?" „Na bei dem Einkaufszettel mit Ortsangaben, konnte ich doch eigentlich nichts übersehen. Der kommt auch auf Insta echt gut an", erwiderte er grinsend. „Hast du das ernsthaft gepostet?", wollte ich lachend von ihm wissen. „Ich wollte die Stimmung einfach ein bisschen auflockern nach dem Video. Und es klappt ziemlich gut. Die finden deinen Zettel ziemlich süß", erwiderte er grinsend. „Was sagen die denn so zum Video?", fragte ich ihn vorsichtig, „Kann ich mein Instagram wieder öffnen, ohne irgendwelche Hassnachrichten zu bekommen?" „Kannst du", antwortete er und hielt mir mein neues Handy hin, „Tut mir leid. Ich konnte einfach nicht anders. Hab es soweit schon eingerichtet und ich konnte mich einfach nicht zurückhalten ... Ich musste einfach schon nachgucken. Ich musste einfach sicher sein, dass du nicht direkt wieder zig Beleidigungen ausgesetzt bist, sobald du die App öffnest." „Ist doch okay. Wenn ich das nicht okay finden würde, hätte ich dir doch nie mein Passwort gegeben", versicherte ich ihm lächelnd, „Danke!"  „Ich ... wollte nur ... Ich wollte nicht, dass es so aussieht, als würde ich dir nicht vertrauen", nuschelte er, „Ich will nicht den gleichen Fehler noch mal machen." „Ach Wincent. Es ist doch okay", versicherte ich ihm lächelnd und lehnte meinen Kopf an seine Schulter, „Wir haben darüber lang genug geredet. Und damit ist das für mich geklärt. Ich weiß, dass du mir vertraust. Und ich weiß, dass ich auch nichts zu verheimlichen habe. Es hat sich nichts daran geändert, dass es mir egal ist, ob du auf mein Instaprofil gehst oder meine Nachrichten liest. Bitte mach dir da nicht so viele Gedanken, ja?" „Hm ... du bist wirklich die Beste", nuschelte er, während er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. Ich hielt mein neues Handy in der Hand und war mir nicht sicher, ob ich es wirklich wagen konnte. Irgendwie war die Angst viel zu groß. „Glaub mir. Da war vorhin keine schlimme Nachricht. Im Gegenteil", Wincent schien meine Unsicherheit zu merken, „Aber du musst dir auch jetzt noch gar nichts angucken. Du sollst dich doch eh noch ausruhen. Das geht ohne Handy sowieso besser." „Für heute ... ist das wohl wirklich besser", murmelte ich und legte das Handy weg, „Aber nur ausruhen ist auch langweilig." „Du musst es nur richtig machen", erwiderte er schmunzelnd, „Die Kinder machen ihren Mittagsschlaf. Und das ... sicher noch eine Weile. Also nutzen wir das doch." „Wincent. Schlafen bringt mir jetzt auch nichts mehr. Das habe ich doch jetzt schon wieder lang genug", seufzte ich. „Das meinte ich doch gar nicht. Aber du kannst dich trotzdem wieder hinlegen", erwiderte er schmunzelnd, „Bin gleich wieder da." „Hä. Was hast du vor?", fragte ich verwirrt. „Siehst du gleich", meinte er nur grinsend, ehe er aus dem Wohnzimmer verschwand. Na super. Aber es half ja eh nichts. Also kuschelte ich mich wieder unter die Decke. „Rutsch mal ein Stück", Wincent war schon wieder zurück. Er kuschelte sich zu mir unter die Decke und griff sich die Fernbedienung des Fernsehers. „Was hast du jetzt gemacht?", fragte ich etwas verwirrt und setzte mich wieder hin. „Schokolade geholt. Und jetzt suchen wir uns einen Film raus", erklärte er sein Vorhaben grinsend, „Damit du siehst, dass ausruhen nicht immer langweilig sein muss." „Mh. Na schön", überlegte ich und kuschelte mich in seinen Arm, während ich den Kopf auf seine Brust legte. So ließ es sich definitiv aushalten.

Vielleicht irgendwann (2)Onde histórias criam vida. Descubra agora