Teil 333

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Sofy

Als ich wieder zu mir kam, hatte ich absolut keine Ahnung, wo ich war. Ich merkte nur, dass mir schwindelig war und mir mein Arm wehtat. Alles war noch irgendwie verschwommen. Aber als meine Sicht endlich ein wenig klarer wurde, erkannte ich Wincent und Amelie, die sich gerade unterhielten. „Der Notarzt ist sicher gleich da", meinte Amelie an Wincent gerichtet. „Warum dauert das so lang? Du warst doch auch so schnell hier", antwortete Wincent, dessen Stimme ziemlich brüchig klang. „Ich war ja auch in der Nähe. Ganz ruhig Wincent. Das wird schon." Was wurde schon? Konnte mir jemand bitte erklären, was hier los war? Wo kamen Amelie und Wincent überhaupt her? Und wo zur Hölle waren Elina und Niilo? Mit aller Kraft versuchte ich mich aufzusetzen, aber mir wurde direkt wieder schwarz vor Augen. „Hey. Hey bleib wach", Wincent strich mir vorsichtig über die Wange. „Kinder ...", brachte ich nur krächzend raus, klang aber wohl panisch genug, dass er verstand. „Marco ist mit ihnen spazieren gegangen. Ihnen geht es gut, okay? Es geht ihnen gut." Mir liefen bereits wieder die Tränen über die Wangen. Und nun war es Amelie, die mit mir redete: „Sofy. Was ist passiert? Wolltest ... wolltest du dich umbringen?" Ich schüttelte den Kopf. „Aber die Schnitte am Unterarm. Du hast die Pulsader nur knapp verfehlt ..." „Ich ... nicht geschnitten", murmelte ich benommen, aber da wurde auch schon wieder alles schwarz.
Als ich das nächste Mal wach wurde, wusste ich wieder nicht wo ich war. „Sofy. Hey", Amelie strich mir über den Handrücken. Ich versuchte meinen Kopf zu drehen. War Wincent auch da? Oder hatte ich das alles nur geträumt? „Wo bin ich?", murmelte ich, wobei mir selbst das unheimlich schwerfiel. „Im Krankenhaus. Man was machst du denn?", flüsterte Amelie und es klang fast so, als würde sie weinen. „W-wincent?" „Wincent ist zu Hause bei den Kindern. Wir ... dachten, es wäre besser so, wenn ich erstmal bei dir bleibe", erklärte sie mir ruhig. „Er ... will mich nicht sehen, oder?", krächzte ich, während mir schon wieder die Tränen in die Augen stiegen. „Nein. Das stimmt nicht. Der macht sich tierische Sorgen um dich. Aber nach den letzten zwei Wochen ..." „Ich hab so scheiße gebaut, Amelie!", weinte ich nun, „Ich hab ihn für immer verloren ..." „Nein. Hast du nicht, okay? Aber darum kümmern wir uns, wenn du wieder fit bist. Dann setzen wir uns hin und es wird geredet. Aber erstmal wirst du gesund und kommst wieder auf die Beine ...", Amelie machte eine kurze Pause, „Kannst du mir erzählen, was genau passiert ist? Wo kommen die Schnitte her? Bitte Sofy, wenn du auch nur einen Moment daran gedacht hattes ..." „Ich hab mich nicht geschnitten", murmelte ich. „Aber wo kommen die Schnitte her? Was ist passiert?" „Ich ... so viele Nachrichten", versuchte ich das alles irgendwie in Worte zu fassen, „Wollte nur was trinken. Und mehr weiß ich nicht mehr." „Was für Nachrichten? Wo ist dein Handy?" „Zu Hause. Weiß nicht", murmelte ich. „Okay. Ruh dich aus. Ich sage mal einer Schwester bescheid und komme gleich wieder. Ich muss einmal telefonieren", sie strich mir noch einmal über den Handrücken, ehe ich dann halb mitbekam, dass sie aufstand und nach draußen ging. Ich schloss wieder meine Augen, weil mir bereits wieder ziemlich schwindelig wurde. Was war denn nur los? Wieso wusste ich selbst nicht mehr, was passiert war? Weil sich mein Mund so trocken anfühlte, versuchte ich mich ein wenig aufzusetzen, um etwas zu trinken. Aber mir wurde direkt wieder schwindelig, sodass ich mich direkt wieder hinlegen musste. In dem Moment kam wohl Amelie zurück. „Hey. Mach vorsichtig. Du bist doch noch gar nicht richtig da", murmelte sie, „Was brauchst du?" „Wasser", nuschelte ich. „Komm her", sie drückte mir ein Glas in die Hand, sodass ich wenigstens ein paar Schlucke trinken konnte. „Und jetzt ruh dich aus. Ich komme nachher noch mal wieder. Aber ich möchte mir das mit den Nachrichten gern ansehen ... Und du brauchst sowieso Ruhe. Schlaf eine Runde. Ich bin spätestens in zwei Stunden wieder hier, okay?" Ich nickte nur. Schlafen. Ja. Das brauchte ich jetzt ...

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now