Teil 267

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Sofy

Kaum hatte ich die Haustür aufgeschlossen, stand Wincent bereits im Flur. In seiner Hand hatte er sein Handy. „Hey schau mal, wir sind jetzt getrennt“, begrüßte er mich und hielt mir auch gleich sein Handy unter die Nase. „Was?“, fragte ich komplett verwirrt und setzte erstmal die Kinder ab, „Hab ich irgendwas nicht mitbekommen?“ „Sag du es mir. Ich weiß jedenfalls von keiner Trennung.“ „Wer erzählt denn sowas überhaupt? Kannst du mal in sinnvollen Kontexten mit mir reden?“, wollte ich noch immer verwirrt wissen. „Na ja. Auf Instagram geht jetzt das Gerücht rum, dass wir uns getrennt haben, weil du allein beim Einkaufen warst. Gibt sogar Fotos?“, erwiderte er also seufzend. „Warte. Erkennt man irgendwo die Kinder?“, jetzt riss ich ihm sein Handy dann doch aus der Hand, um wenig später durchzuatmen. Immerhin keine Fotos von Niilo und Elina. „Gott sei Dank“, murmelte ich also erleichtert. „Hast du irgendwas mitbekommen? Und wieso hast du nichts gesagt. Ich wär doch mitgekommen.“ „Ich wollte dich bocken lassen. Na ja und irgendwie hatte ich einfach gehofft, in Ruhe einkaufen gehen zu können. Aber das hat ja auch nicht geklappt, wie wir sehen. Ich wurde auch angesprochen und darauf hingewiesen, dass da wohl zwei Mädels waren, die Fotos gemacht haben. Da hatte ich aber in erster Linie Angst, dass sie welche von den Kindern gemacht haben. Kann ich denn jetzt nicht mal mehr allein einkaufen gehen?“, berichtete ich seufzend und schmiss meine Jacke einfach achtlos zur Seite, ehe ich mich daran machte, Niilo und Elina von ihren Jacken und Mützen zu befreien. „Verstehe auch nicht, in welcher Welt die leben. Als ob wir direkt getrennt sind, nur weil ich nicht mit einkaufen gehe. Dann haben sie ja jetzt was Neues, worüber sie diskutieren können. Hauptsache keine Fotos von Elina und Niilo“, murmelte er seufzend und hob Niilo auf seinen Arm, „Deren Leben scheint ja wirklich nicht viel Spannendes zu bieten.“ „Ich gehe beim nächsten Mal trotzdem woanders einkaufen. Zumindest, wenn ich die Kinder dabei habe“, murmelte ich und schnappte mir Elina, während ich mit meiner freien Hand die Einkaufstasche schnappte, um damit in die Küche zu verschwinden. Wincent folgte mir: „Beim nächsten Mal, kannst du mir ja auch einfach Bescheid geben. Dann komm ich mit oder nehme die Kinder oder fahre allein einkaufen.“ „Du warst bockig. Und bisher hatte ich diese Probleme beim Einkaufen auch nie. Bin ja jetzt eigentlich auch nicht interessant für deine Fans“, entgegnete ich nur schulterzuckend, „Jetzt mal ehrlich. Was wollen die denn auf einmal von mir?“ „Keine Ahnung. Ich glaube, manche hoffen irgendwie, dass ich doch noch mal auf dem Singlemarkt lande. Zumindest hab ich eben mal ein wenig auf Insta gestöbert und da durchaus die ein oder andere Sache in diese Richtung gelesen“, gab er seufzend zu. „So? Was stand da denn so?“, hakte ich also nach, obwohl ich mir gar nicht so sicher war, ob ich das so wissen wollte. „Spielt doch keine Rolle. Brauch uns nicht zu interessieren, was die da so schreiben“, sagte er schnell. Für meinen Geschmack ja zu schnell. „So? Gib mir noch mal dein Handy“, erwiderte ich also und hielt ihm meine freie Hand entgegen. „Sofy. Das spielt doch wirklich keine …“ „Wincent. Gib. Mir. Das. Handy“, presste ich nur hervor. Seufzend gab er also nach und gab mir sein Handy. Ich zögerte nicht lang, ging nur fix ins Wohnzimmer, um Elina abzusetzen. Dann setzte ich mich auf die Couch und öffnete Instagram. Es dauerte nicht lang, bis sich Wincent zu mir setzte. Er hatte Niilo zuvor zu Elina gesetzt und schien nicht davon begeistert zu sein, dass ich mir entsprechende Nachrichten und Posts ansah. „Die scheinen mich ja wirklich gut zu kennen. So wie sie meine Qualitäten als Mutter bewerten und einschätzen. Wahnsinn. Haben wir hier irgendwo Kameras, die unseren Alltag aufzeichnen?“

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now