Teil 346

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Sofy

Am nächsten Tag fühlte ich mich noch ein wenig besser. Es ging wohl langsam wieder bergauf. Aber gut. Wincent achtete auch ganz genau darauf, dass ich nicht zu viel machte. „Guten Morgen", nuschelte Wincent verschlafen, „Du bist schon wach?" „Ja. Wir wollten doch in die Stadt. Und wenn wir früh da sind, ist nicht so viel los", erklärte ich, während ich schon dabei war, mir Klamotten rauszusuchen. „Wir wollten fahren, wenn es dir besser geht", merkte er gähnend an, „Außerdem sind noch nicht mal die Kinder wach. Dann darf ich doch bitte auch noch etwas schlafen." Er zog sich die Decke über den Kopf und gähnte noch mal ausgiebig. „Mir geht es besser. Das siehst du doch. Los jetzt. Steh schon auf", ich warf ihm ein T-Shirt und eine Hose zu und verschwand dann selbst im Bad, um mich fertigzumachen. Nachdem ich auch noch die Kinder fertig hatte, musste ich mich unten dann doch noch mal hinsetzen. Gut. Das war für meinen Kreislauf noch zu viel auf einmal. „Warum kannst du eigentlich nicht warten?", Wincent ließ sich neben mich fallen und gab mir einen Kuss auf die Wange, „Bist du dir sicher, dass wir heute schon in die Stadt fahren wollen? Es gibt sonst auch noch den morgigen Tag." „Nein. Wir fahren heute. Frische Luft wird mir gut tun. Ich möchte auch einfach mal wieder rauskommen. Wir machen ja keinen Großeinkauf", beruhigte ich ihn also sofort wieder. „Stimmt. Den mach ich nachher. Aber da brauche ich definitiv einen Einkaufszettel, sonst wird das nichts", überlegte er grinsend. „Keine Sorge. Den schreibe ich dir. Wobei ich dann vermutlich auch direkt allein einkaufen fahren könnte." „Vergiss es. Du fährst nicht direkt wieder hundert Prozent", schüttelte er den Kopf, „Na komm, dann lass uns los."
Wir fuhren also in die Stadt und versorgten mich erstmal mit den beiden Handys. Ein privates und eines für die Arbeit. Als wir uns danach auf den Weg zum Reisebüro machten, musste ich dann aber doch eine kurze Pause einlegen. Ich ließ mich auf eine der Bänke fallen und atmete tief durch. „Hey. Alles okay?", Wincent war mit dem Kinderwagen stehengeblieben und schaute mich besorgt an. „Ja. Geht gleich wieder", versicherte ich ihm, „Gib mir einen Moment. Nur kurz." „Schatz. Lass uns nach Hause fahren. Wir gehen ein anderes Mal ins Reisebüro. Das rennt uns nicht weg. Das wichtige haben wir erledigt." „Das ist auch wichtig. Gib mir fünf Minuten", sagte ich und hoffte einfach, dass er es zuließ. Glücklicherweise sagte er nichts mehr. Als ich mich wieder besser fühlte, stand ich auf: „Okay. Geht wieder." „Bist du dir sicher?", fragte er trotzdem noch mal nach. „Ja. Lass uns gehen", versicherte ich ihm. Er nickte, also ging es weiter ins Reisebüro. Insgeheim war ich ganz froh, dass wir dort sitzen konnten. Denn ganz so sicher fühlte ich mich doch noch nicht auf den Beinen. Das war wohl doch noch zu viel für meinen Kreislauf. Aber ich wusste, wie sehr Wincent sich diese Reise wünschte und ich wollte einfach nicht, dass wir jetzt wieder nicht dazu kamen, sie zu planen. Heute waren wir dann endlich erfolgreich. Ein paar Tage nach dem letzten Konzert der Sommertour, ging es für anderthalb Wochen nach Griechenland. Und ich freute mich jetzt schon riesig darauf.
Als wir wieder zu Hause waren, musste ich mich dann aber doch auf die Couch legen. Mir war doch wieder ziemlich schwindelig, weshalb ich mich recht wacklig auf den Beinen fühlte. „War doch noch ganz schön viel, hm?", Wincent setzte die Kinder zum Spielen auf den Teppich, ehe er zu mir kam, „Wieso hast du denn nichts gesagt?" „Du hast dir das so lang gewünscht, dass wir endlich buchen. Ich wollte nicht, dass es wieder nicht klappt", murmelte ich. „Ach Süße. Deine Gesundheit ist doch viel wichtiger als jede Reise dieser Welt", er deckte mich zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn, „Dann ruh dich jetzt ein bisschen aus." „Lass mich erst den Einkaufszettel schreiben", nuschelte ich und griff mir schon Stift und Papier vom Couchtisch. Ich hatte ja gestern schon geschaut, was wir alles brauchten, weshalb ich das ganz gut im Kopf hatte. Und weil ich Wincent ja kannte, schrieb ich ihm zusätzlich auf, wo er die entsprechenden Sachen im Supermarkt fand. Ich konnte das ja alles mittlerweile auswendig. „Wow. Sogar mit Fundorten?", merkte er lachend an, als er sich den Einkaufszettel ansah, „Du glaubst ja richtig an mich." „Ich kenn dich beim Einkaufen. Und ich hätte dich und die Kinder gern vor heute Abend wieder zu Hause", nuschelte ich grinsend. „Na gut. Ich fürchte, du hast leider recht", gab er grinsend zu, „Wir beeilen uns. Und du ruhst dich jetzt endlich aus." „Ja! Keine Sorgen, ich werde es nicht wagen aufzustehen", versprach ich ihm also, damit er aufhörte, sich Sorgen zu machen. „Sehr gut. Dann schlaf gut. Ich liebe dich", er gab mir einen kurzen Kuss, ehe er sich den Zettel schnappte und sich mit den Kindern auf den Weg zum Einkaufen machte. Ich hätte auch gar nichts mehr sagen können, denn kaum war er von der Couch aufgestanden, fielen mir bereits die Augen zu.

Vielleicht irgendwann (2)Where stories live. Discover now