58 - Blood, Sweat & Tears Pt. II

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Kapitel 58
»Blood, Sweat & Tears Pt. II«

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Julia

»...than a boy with...than a boy with love.«

Mein Atem rasselte und meine Beine zitterten so stark, dass ich bezweifelte, dass sie mich noch eine Minute länger tragen würden. Und dennoch zierte ein fettes Grinsen mein Gesicht, während ich in der Abschlusspose der Choreografie verharrte.

»Du hast es geschafft! Und hey, das war ziemlich gut!«, rief Jungkook und drehte die Anlage schnell herunter, bevor die Dauerschleife den Anfang des Songs ein weiteres Mal einstimmen konnte.

»Ziemlich gut...ist immer noch nicht gut«, murmelte ich und ließ mich einfach auf den Boden plumpsen, wo der Maknae eine Flasche auf mich zurollen ließ. Ich hob sie dankbar auf und nahm einen riesigen Schluck. »Aber es ist im Rahmen meiner Möglichkeiten, schätze ich.«

Jungkook ließ sich neben mich fallen und gähnte einmal herzhaft, bevor er mich ermutigend angrinste. »Sei doch mal stolz auf das, was du geschafft hast. Oder muss ich dir erst nochmal die Videos von deinen ersten Versuchen zeigen?«

»Oh, bitte nicht«, lachte ich und schlug ihm spielerisch auf den Oberarm. »Ich bin stolz. Aber vielmehr bin ich dankbar. Ohne dich wäre das echt eine Nullnummer geworden.«

»Ich weiß«, erwiderte er süffisant, prustete aber gleich darauf los. »Ne, ehrlich, hab ich gern gemacht.«

Ich ließ mich nach hinten fallen und rutschte ein wenig herum, bis ich in einer gemütlichen Position lag. Dann starrte ich einfach nur an die Decke des Trainingsraums und genoss die Stille zwischen uns beiden. Während meine Stirn ganz heiß glühte und Schweiß von ihr perlte, zierte tatsächlich ein Lächeln meine Lippen. Vor ein bisschen über einer Woche hatte ich Jungkook mitten in der Nacht darum gebeten, mir zu helfen, mich für das Musikvideoshooting von Boy With Luv zu verbessern. Seitdem hatten wir uns jede Nacht heimlich in diesen Fitnessraum, den Hannam The Hill den Bewohnern zur Verfügung stellte, geschlichen und rauf und runter geübt. Inzwischen konnte ich den Song vermutlich sogar rückwärts singen und den Tanz ganz passabel absolvieren. Aber nicht nur das. Der Maknae hatte es sich wirklich zur Aufgabe gemacht, mir kleine Details für die einzelnen Schritte zu erklären – sei es der Hüftschwung, die Breite der Beinlücke oder das Schulterrollen – ebenso wie mir Taehyungs charakteristische Mimik bestmöglich nahezulegen.

»Bist du zu müde oder schaffst du noch einen Durchgang?«, fragte mich Jungkook nach einer Weile.

Ich erhaschte einen Blick auf die Uhr. Kurz vor zwei Uhr morgens. »Wenn du mir noch eine kurze Pause gönnst, schaffe ich es locker nochmal. Du musst aber nicht dabeibleiben. Wenn du zu müde bist, kannst du schlafen gehen. Immerhin ist in ein paar Stunden das Shooting.«

»Denkst du echt, ich lass dich hier allein? Vergiss es. Wenn du schon für meinen besten Freund so eine geheime Mission startest und die Nächte durchmachst, um dich im Tanzen zu verbessern, dann musst du das nicht allein durchstehen.«

Ich grinste gequält. »Das weiß ich echt zu schätzen. Aber ich glaube, die Sache mit Taehyung muss ich trotzdem allein durchstehen.«

»Ich versteh nur nicht, wieso«, erwiderte Jungkook und spitzte nachdenklich die Lippen. »Eigentlich dachte ich immer, zwischen euch wäre inzwischen alles cool. Aber von einem auf den anderen Tag habt ihr plötzlich nicht mehr miteinander gesprochen.«

perfecт ѕтrangerѕWhere stories live. Discover now