48 - Come Back Home Pt. II

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Kapitel 48
»Come Back Home Pt. II«

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Taehyung

»Nein, das kannst du voll vergessen. Da mach ich nicht mit.«

Julia funkelte ihn erbost an und drehte sich dann mit verschränkten Armen demonstrativ von ihm weg, um beleidigt aus dem Autofenster zu starren. Das war doch echt nicht zu fassen. Taehyung gab wirklich sein Bestes, sie zu beruhigen und Vorschläge zu machen, wie sie sich vor seiner Familie verhalten sollte, doch sie wies ihn schon wieder hartnäckig ab. Aus den lächerlichsten Gründen.

»Ist es wegen der Wurst?«

Julia schnaubte. »Du denkst, dieser bescheuerte Salami-Teller ist der Grund, warum ich nicht zulasse, dass du mich anfasst?!«

»Komm runter. Ich habe dir doch erklärt, dass es undenkbar ist, dort ohne Geschenk aufzutauchen. Und ich will dich nicht anfassen. Meine Güte, ich brauch doch nur dein Einverständnis für ein paar Küsse auf die Stirn! Sonst können wir gleich umdrehen, denn meine Eltern werden es uns so nicht abkaufen.«

»Dann lass uns umdrehen. Jetzt sofort«, keifte Julia.

Taehyung versuchte besorgt, einen Blick auf ihren Chauffeur zu erhaschen. Zwar konnte er ihre Streitereien auf Deutsch nicht verstehen, doch die angespannte Stimmung hatte er natürlich auch ohne Kontext erfasst. Ganz toll.

»Kannst du dich bitte beruhigen?«, flehte er Julia nun an. »Ich schaff das nicht ohne dich. Kannst du einfach über die Salami hinwegsehen? Und über das Rindfleisch? Und über die kleinen Berührungen? Es ist doch nur für einen Abend.«

Julia drehte sich wieder ihm zu, in ihren Augen war nun die blanke Verzweiflung zu erkennen. »Merkst du überhaupt selbst, was du da von mir verlangst?!«

»Ja, das tu ich«, erwiderte Taehyung ehrlich. »Aber es geht nicht anders.«

»Was ist mit dir?!«, zischte sie, wobei ihre Stimme leicht zitterte. »Wieso muss nur ich einstecken? Das viele Training, die Gesangsstunden, die mir fremde koreanische Etikette, dieses Treffen mit deiner Familie und das Fleischessen. Ich mach das alles für dich. Was tust du? Welche Mühen hast du auf dich genommen, um mich zu unterstützen? Und jetzt komm mir nicht mit dem Vegetarismus, den ignorierst du nämlich seit Wochen. Das Beweisfoto vom Rückflug habe ich auf meinem Handy.«

»Zufällig auf dem Handy, das ich dir gekauft habe?«

Julia schnaubte. »Das nimmst du jetzt sicher nicht als Argument! Ich habe nicht darum gebeten, dass du mir ein schweineteures Handy schenkst. Und außerdem hast du es nur deswegen gekauft, dass du nicht auffliegst vor dem Team. Nicht meinetwegen!«

Taehyung schluckte. Ihm wollte einfach kein Konter einfallen. Ja, was hatte er eigentlich bislang für Julia getan? Über ihre Familie wusste er herzlich wenig, wie ihr Studium unter diesen Umständen lief hatte er nie hinterfragt und ihre Essgewohnheiten mochte er nicht übernehmen. Naja, er hatte bis jetzt einfach kaum andere Möglichkeiten gehabt, ihr etwas zurückzugeben. So war es doch...oder? Taehyung war sich plötzlich nicht mehr so sicher und ihn überkam dieses komische Gefühl des Schuldbewusstseins.

»Ich will mich jetzt gerade nicht streiten«, flüsterte Julia plötzlich. »Ich will, dass du mich verstehst, okay? Jetzt guck mich nicht so traurig an und überleg dir lieber, wie du deine Familie überzeugst, dass du die perfekte Schwiegertochter bist. Küsse auf die Schläfe sind okay, Händchenhalten meinetwegen auch. Das Berühren meiner Wangen, Lippen, Oberschenkel und Hüfte ist tabu. Kapito?«

perfecт ѕтrangerѕOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz