34 - Just One Day Pt. II

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Kapitel 34
»Just One Day Pt. II«

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Yoongi

»Versuch mal, das Gesicht etwas zu entspannen. Und reiß die Augen nicht so weit auf, als ob du Angst vor den Fotografen hättest.«

Yoongis Worte bewirkten bei Maya eher das Gegenteil, doch er selbst ließ sich keine Ungeduld anmerken. Er konnte verstehen, dass sie nervös war. Er wäre es auch, wenn Taehyung mit seinem Handy als Ersatz für eine richtige Kamera dermaßen penetrant um ihn herumhüpfen und dabei nervige Klickgeräusche mit dem Mund machen würde. Er mimte den Jeon Jungkook nochmal in einer ganz neuen Dimension, die selbst einen sonst so gelassenen Yoongi an seine Grenzen brachte, nicht die Augen zu verdrehen. Vielleicht hätten Maya und er wirklich lieber alleine üben sollen.

Inzwischen brach der Mittag an im Marriott und die Vier saßen schon seit einer guten Stunde zusammen in der großen Suite, um für die Grammys zu üben. Zuerst hatte Yoongi sich wirklich mit Maya nach nebenan verziehen wollen, doch dann war Taehyung zu neugierig geworden und hatte sie förmlich angefleht, den Fotografen spielen zu dürfen. Dem Rapper war nicht entgangen, wie Julia dabei unmerklich die Augen verdreht hatte. Auch jetzt zeigte sie wieder ihre Missgunst in Form eines Schnaubens von ihrem Platz auf dem Sofa aus, von dem sie mit verschränkten Armen das ganze Schauspiel beobachtete.

»Es ist doch kein Wunder, dass sie so schaut, wenn sie Angst haben muss, dass er hier« Sie deutete auf Taehyung, »ihr ausversehen die Nase bricht!«

Yoongi leckte sich über die Lippen und wiederholte sein inneres Mantra. Nein, er würde nicht in die Falle tappen und nun schnippisch zurückfeuern. Seine ganze Konzentration musste auf Maya liegen, damit er dafür sorgen konnte, dass sie sich ein wenig entspannte.

»Okay, neuer Plan«, warf er ein und erhob sich von seinem Stuhl. »Maya, du suchst dir einen Fixpunkt und konzentrierst dich darauf. Zumindest, solange nur Fotos gemacht werden. Während der Interviews ist Konzentration gefragt. Passiert leider viel zu oft, dass einem komplett aus dem Nichts ein Mikrophon unter die Nase gehalten wird, obwohl man nicht mal antworten kann.«

»Jetzt könntest du es ja«, schnaubte Taehyung. »Jetzt könnten wir es beide. Ich habe gestern einen Film auf Englisch gesehen, Hyung. Auf Englisch! Und dann habe ich mir auf YouTube nochmal all unsere amerikanischen Interviews angesehen, um zu sehen, wie peinlich sie wirklich waren.«

»Wie peinlich ihr wart, hätte ich dir auch schon davor sagen können«, brummte Yoongi, nur um dann seinen Blick wieder Maya zuzuwenden. »Möchtest du vielleicht eine Runde alleine trainieren? Ich glaube, hier kommen wir nicht voran.«

»Ich...also ich...«, stotterte Maya und ließ seine fahlen Wangen augenblicklich Rosa anlaufen. »Naja...es...es geht schon, denke ich...Ich meine, es soll ja...möglichst realistisch sein...oder?!«

Ihr Blick fiel nervös zu Taehyung, der, dankbar für wenigstens etwas Zuspruch, beflissen mit dem Kopf nickte.

»Na schön«, sagte Yoongi und ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder. »Wie du möchtest. Dann probieren wir es jetzt noch einmal.«

Die nächste Runde verlief genauso wenig zufriedenstellend, wie die ganzen zuvor. Erst, als Julia ihrer besten Freundin eine Standpauke darüber hielt, dass sie sich jetzt endlich mal am Riemen reißen und sich klar machen sollte, was von ihr abhing, schien Maya endlich die ersten Babyschritte in die richtige Richtung zu machen. Langsam aber sicher verbannte sie die zu heftigen und über alle Maßen angstvollen Mimiken aus ihrem neuen Gesicht und eignete sich nach und nach Yoongis nur spärliches Lächeln an. Er zeigte ihr, wie er die Hand manchmal zum Gruß hob, wenn Bilder von der Band geschossen wurden und rückte ein wenig ihre Schultern zurecht, wenn sie sich wieder zu klein machte.

perfecт ѕтrangerѕWhere stories live. Discover now