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Nazar.

Schmollend halte ich Hussein meine Hände hin, damit er mir helfen kann, aufzustehen. Dieser sieht mich aber nur amüsiert an und schüttelt mit dem Kopf.

„Ich wusste es einfach", lacht er leise auf und nimmt meine Hände und hilft mir hoch. Dabei knalle ich gegen seinen Körper und verziehe mein Gesicht, als ich die Schmerzen an meinen Beinen spüre. Wieder lacht er leise und legt seine Hände um meine Taille. „Morgen wird noch schlimmer."

Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und lege meinen Kopf deutlich. Mir gehen gerade zu viele Fragen durch den Kopf. Und eine dieser Fragen stelle ich ihm sofort. „Woher weißt du so gut darüber Bescheid?"

Sein Lachen verblasst und nun trägt er einen ernsten, aber auch einen ertappten Ausdruck im Gesicht. „Ich weiß es einfach", zögert er bei seiner Antwort und löst seine Arme langsam von mir. „Geh du schon mal zum Auto. Ich räume hier alles auf."

Irritiert schaue ich ihn an, bis er dann beginnt die Decke zusammen zu falten und den Korb zum Wagen zu bringen.

Natürlich ist mir klar, warum er das weiß. Aber ich hätte es gerne von ihm gehört. Seufzend mache ich mich auf den Weg zu meinem Auto und möchte gerade die Tür öffnen, als er mich ruft.

„Bleibst du bei mir?", fragt er mich mit lauter Stimme. Ich wirble zu ihm herum und schaue ihn zu, wie er die ganzen Lichterketten ausschaltet und dann einsammelt.

Kurz lächle ich und überlege, wie wir es machen können. Schließlich sind wir mit zwei Autos hier.

Fünf Minuten später hat er alles aufgeräumt und in den Kofferraum geräumt, ehe er auf mich zu kommt und vor mir stehen bleibt. „Und?"

Nickend bestätige ich seine Frage und lege meine Hände um seinen Nacken. „Du musst mich nicht mehr fragen, ob ich bei dir bleiben möchte."

Hussein hebt seine Mundwinkel hoch und schlingt seine Hände um meinen Körper. „Perfekt", haucht er dann und drückt mir einen Kuss auf meinen Mundwinkel.

Wir besprechen noch zügig, wie wir das mit den Autos machen und entscheiden schließlich, dass wir beide mit unseren Wagen zu ihm fahren, damit keins hier bleibt.

Eine halbe Stunde lang fahren wir durch die Straßen, während wir dabei am Telefonieren sind. Nach seinem Wunsch. Er fährt vor mir, da er die ganzen Abkürzungen zu seinem Loft kennt und wir dadurch schneller ankamen, als eigentlich.

Manchmal bekomme ich mit, wie er andere Fahrer beleidigt, weil sie zu langsam fahren oder einfach so.

Nach einer halben Stunde kommen wir vor seinem Anwesen an und parken vor der Einfahrt der Garage. Mein Auto neben seinem.

Ich springe aus meinem Wagen und schnappe mir noch meine Tasche vom Beifahrersitz, ehe ich auf meinen Freund zu laufe, welcher an der geöffneten Haustür auf mich wartet.

„Herein spaziert, mon amour", lächelt er mich frech an. Als ich an ihm vorbei laufe, klatscht er seine Hand fest auf meinen Hintern. Erschrocken zucke ich auf und drehe mich zu ihm um. Abwehrend und grinsend hebt er seine Hände in die Höhe. „Ich konnte es mir nicht verkneifen, habibti."

Belustigt sehe ich ihn an und laufe weiterhinein in sein Loft. Neben der Tür werfe ich meine Tasche in eine Ecke, streife meine Schuhe von den Füßen und kicke sie ebenfalls zu seiner Sammlung an Schuhen. Neben seinen sehen meine Sneaker aus, wie die eines Kindes.

Danach laufe ich - schon so als wäre es unser gemeinsames Heim - auf seinen Schrank zu und öffne diesen.

„Wie immer. Fühl dich wie Zuhause", lacht er und ich höre, wie er die Tür schließt. „Hast du Hunger? Möchtest du was trinken? Wir können was-"

𝖥𝖫𝖮𝖶𝖤𝖱𝖲. | 𝙎𝘼𝙈𝙍𝘼. + BEARBEITUNG Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt