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Nazar.

Nun verstehe ich die ganzen Mädchen, die einen verwüsteten Kopf wegen Männer haben. Sie kommen und gehen, aber trotzdem hinterlassen sie ihre Spuren.

Hussein macht mich wütend. Und weil ich so wütend bin, habe ich das Bedürfnis gehabt, mein ganzes Zimmer zu putzen, bis ins letzte Detail.

Ich brauche zwei Stunden dafür und nach diesen Stunden bin ich fix und fertig.

Und genau, als ich vor mich hindöse, öffnet sich die Tür zu meinem Zimmer. Ein blonder Kopf lugt herein und sieht mich lächelnd an.

„Was geht ab, bro?", lächelt meine beste Freundin mich an und betritt nun vollständig mein Reich. Hinter sich schließt sie die Tür ab und zieht ihre Jacke aus und legt sich dann zu mir unter die Decke.

Mit müden Augen schaue ich sie an und seufze dann auf. Ich bin überhaupt nicht in der Laune, mit ihr zu sprechen. Vor allem bin ich extrem müde und würde jeden Moment einschlafen.

„Warum sieht dein Zimmer so anders aus?", fragt sie mich und kuschelt sich in das Kissen. „Hast du was umgestellt?"

„Ich hab geputzt", nuschle ich und schließe meine Augen. Vielleicht verschwindet sie dann.

Für einen Moment ist es still in meinem Zimmer und ich habe das Gefühl, dass mir mein Körper nur einen Streich gespielt hat und Rüya gar nicht neben mir im Bett liegt.

Doch dann meldet sie sich wieder zu Wort. „Du putzt dein ganzes Zimmer nur beim Frühjahresputz oder wenn du schlecht drauf bist", gibt sie nuschelnd von sich.

„Ich bin müde, Rüya", sage ich nur und kneife meine Augen fester zusammen. Verschwinde doch einfach. Ich will schlafen, man.

„Egal wie sehr du dir gerade wünschst, dass ich mich verpisse", lacht sie auf und kneift in meine Wange, "ich bleibe hier und gehe dir auf die Eier. Erzähl jetzt, bro. Was ist los? Was liegt dir auf dem Herzen?"

Abermals seufze ich genervt auf und öffne meine Augen, um meine bessere Hälfte anzusehen. „Können wir erst schlafen, bevor ich es erzähle? Ich bin wirklich müde und ich werde sterben, wenn ich meine Körper keine Ruhe schenke."

„Na gut", gibt sie sich geschlagen und schließt ebenfalls ihre Augen. „Bis gleich."

Schmunzelnd lasse ich meine Augen wieder zufallen und wandere ins Schlummerland.

Mein Schlaf eskaliert. Drei Stunden später wache ich neben Rüya auf, welche noch immer neben mir schläft, mit blonden Strähnen in ihrem Gesicht und einem wirklich leisen Schnarchen.

Sie sieht so süß aus, wieso ist sie bitte noch Single?

Wäre ich ein Kerl, ich schwöre, sie wäre seit immer die Frau an meiner Seite. Aber Rüya ist wählerisch, seit einigen Jahren ist sie nun schon Single und hat bisher immer nur ein paar Flirts und manchmal, ja da hat sie sogar One Night Stands. Aber sie macht sich nicht viel daraus. Sie sagt immer, dass Typen von Partys nicht ihr Typ sind. Dass diese nur gut genug dafür sind. Sie will einen bodenständigen Kerl kennenlernen, welcher sie zu schätzen weiß, sie liebt und verehrt. Aber auch will sie jemanden haben, der ihr Grenzen setzt, denn sie ist wirklich eine der größten Feministen und Sturköpfen, die ich kenne.

Ja, sie ist eine Frau. Aber sie lässt sich, genau so wie ich auch, nichts von Männern sagen. Männer haben uns Frauen schon viel zu lange unterdrückt und unterschätzt, aber wir sind eben anders. Wir sind starke Wesen, die wissen, was sie wollen. Und wenn wir ehrlich sind, wie will ein Mann ohne eine Frau überleben?

Männer sind abhängig von Frauen und nicht anders herum. Während Frauen alleine leben können, arbeiten und den Haushalt schmeißen, müssen Männer, die alleine leben, noch eine Hausfrau einstellen, damit diese die Tätigkeiten im Haushalt erledigen konnte. Zumindest ist es meistens so der Fall.

𝖥𝖫𝖮𝖶𝖤𝖱𝖲. | 𝙎𝘼𝙈𝙍𝘼. + BEARBEITUNG Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt