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Nazar.

„Also schläfst du jetzt bei mir?", fragt er mich mit einem riesigen Grinsen auf seinen Lippen und hält meine Schultern fest.

Ich schaue kurz an ihm vorbei und gehe jede Situation durch, die später passieren könnte. Ob es zu früh ist, bei Hussein zu schlafen? Ob mein Bruder etwas davon erfahren würde? Was würde Rüya dazu sagen? Okay, Rüya würde mich pushen, damit ich bei ihm schlafen soll. Sie würde sogar freiwillig mein Alibi sein.

„Okay", sage ich dann schließlich und blicke lächelnd zu ihm. „Ja, ich schlafe bei-"

Ich kann den Satz nicht einmal zu ende sprechen, da drückt er mir auch schon seine vollen Lippen auf meine. Überrascht erwidere ich seinen Kuss und spüre, wie er seine Hände an meine Taille legt und mich näher zu ihm zieht. Meine Arme schlinge ich um seinen Nacken und küsse ihn leidenschaftlich zurück.

Das Gefühl, wenn ich Hussein küsse, ihn berühre, kann ich nicht in Worte fassen. Er bringt mich in eine andere Welt. In eine Welt, wo ich komplett jeden um mich herum ausblende und nur ihn fühle. Ich fühle ihn jedes Mal. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Doch einige Minuten später, in denen wir uns nur geküsst haben, löst er sich von mir. Aber ich spüre seinen heißen Atem auf meiner Haut. Er hinterlässt einen Schleicher von Gänsehaut auf mir zurück und ich genieße dieses Gefühl in vollen Zügen.

Verdammt. Ich glaube, wenn es so weiter geht, falle ich tief und ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Wahrscheinlich würde ich mein Leben für diesen Mann geben, nur damit er glücklich ist.

Ich bekomme mit, wie er in seiner Hosentasche kramt und mir dann etwas in meine Hand legt. „Geh hoch und hol deine Sachen, damit wir direkt abhauen können."

Ich nicke nur und schaue auf die Schlüssel welche er mir gegeben hat und laufe dann auch schon mit schnellen Schritten los. Sofort schließe ich - nach mehreren Versuchen - die Tür auf und sprinte die Treppenstufen nach oben, bis ich an der Tür von Capi ankomme und diese ebenfalls aufschließe.

„Bin wieder da", rufe ich und stürme in das Wohnzimmer, wo ich die beiden küssend auf der Couch erwische und meine Hand an meine Augen lege. „Aile var!"

„Heul nicht", lacht Rüya laut los. „Wer weiß was du und Samrushka machen, wenn wir nicht da sind."

Grinsend sehe ich sie an und lege meinen Kopf schief. „Wir spielen Karten und trinken dabei Tee. Manchmal gucken wir auch Damon zu, wie er versucht Elena zu erobern."

„Lügner!"

„Wo ist Sam eigentlich?", fragt Capi verwirrt und schaut mich fragend an. „Kommt er noch oder muss er noch was erledigen?"

Ich schüttle schmunzelnd mit dem Kopf und schnappe nach meiner kleinen Handtasche sowie meiner Jacke. „Nein. Wir gehen zu ihm, damit ihr alleine sein könnt und wir euch nicht stören, bei dem was auch immer ihr macht."

Rüya schaut mich musternd an und hebt dann eine Augenbraue hoch. „Bei dem was wir machen oder bei dem was ihr macht?"

„Rüya, moruk!"

„Was denn? Berechtigte Frage", lacht sie wieder los und wartet immer noch auf eine Antwort.

„Halt mir einfach den Rücken frei, wenn sich jemand bei dir melden sollte. Ich geh nämlich nicht mehr nach Hau-"

„Oha lan, Nazar", ruft sie erstaunt und unterbricht mich einfach. „Cüs oglum. Napyion lan?"

Ich werfe ihr noch ein breites Grinsen zu, ehe ich einfach das Apartment ohne ein Wotz verlasse und die Tür hinter mir zu werfe.

𝖥𝖫𝖮𝖶𝖤𝖱𝖲. | 𝙎𝘼𝙈𝙍𝘼. + BEARBEITUNG Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu