Kapitel 95

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--- Yuki ---

Sie sahen sich noch einen Moment an, dann machte Yuki einen Satz auf das Dach zurück, von dem sie gekommen war und verschwand in die Abendsonne hinein. Der Himmel leuchtete in wunderschönen roten und orangenen Tönen. Lärm herrschte auf den Straßen. Menschen, die ihre letzten Erledigungen machten. Menschen, die jetzt ihre Freunde trafen. Kinder, die sich voneinander verabschiedeten, so wie sie sich gerade von Sasuke verabschiedet hatte. Ob sie nun wohl Freunde waren? Fand man so Freunde? In den Büchern waren das Geschichten von viel Freude gewesen. Ihrer beider Geschichten waren irgendwie trauriger, doch es war etwas, das sie teilten und das sie einte. „Iruka Sensei! Du lädtst mich wirklich auf eine Nudelsuppe ein?" Rief eine viel zu laute Stimme. Yuki blieb sofort stehen und blickte hinab auf die Straße. Dort war Naruto mit ihrem Lehrer zusammen und kurz davor in Ichirakus Geschäft zu gehen. Wollte Kakashi später nicht auch mit ihr Nudelsuppe essen? „Ja ist ja gut jetzt Naruto. Mach nicht so einen Lärm. Du störst die anderen Menschen." Forderte Iruka und Naruto blies die Backen auf. Verschränkte wie all zu oft die Arme hinter dem Kopf. Yuki hatte gar nicht gewusst, das Naruto und Iruka sich Nahe standen. Sie hatte es in der Schule gar nicht bemerkt, allerdings war sie dort auch nicht sehr aufmerksam gewesen. Wieder eine Geschichte, die sie nicht kannte. Ob Iruka für Naruto war, was Kakashi für sie war? Plötzlich hob Naruto den Blick. Sah zu ihr hoch und sein Gesicht begann zu strahlen. „YUKI!! Grüß dich!" Brüllte Naruto zu ihr hoch und Iruka blickte verärgert drein. „NARUTO!" Wieder kassierte Naruto eine Kopfnuss von Iruka, weil er viel zu laut gewesen war. Schnell huschten Yukis Augen zum Himmel. Noch war dieser von den hellen Lichtern erfüllt. Sicher hatte sie noch einen Moment. Sie war bei Sasuke ihrem Gefühl gefolgt und jetzt wagte sie das selbe. Sie hüpfte vom Dach herab und landete leichtfüßig neben Naruto auf der Straße. „Hallo." Naruto grinste breit, trotz der Beule auf seinem Kopf, die er sich rieb. „Was treibst du denn hier Yuki?" „Ich war kämpfen." Antwortete sie sachlich. Sie hätte das alles einfach nicht anders beschreiben können. Narutos Augen wurden sofort groß. „Du musst auch gegen mich kämpfen Yuki! Und sag mal." Er trat näher und steckte den Kopf mit ihr zusammen, wie es Mirai mit den Mädchen getan hatte. „Du warst heute Mittag wirklich gut. Du hättest fast Sasuke besiegt. Wenn Sasuke es nicht mitbekommt, kannst du mir ein paar Tipps geben?" Also nur wenn der Schwarzhaarige es nicht sah? Wollte Naruto es vor ihm geheim halten? Irgendwie beeindruckte Yuki diese Bitte. Jemanden um Hilfe zu bitten war nicht einfach und Naruto tat es so selbstverständlich. Sie nickte nur zu gerne. Jedes Mal, wenn sie ihn beobachtet hatte, hätte sie ihm gerne geholfen und seine Haltung korrigiert. „Gern." Antwortete sie und Naruto riss fröhlich die Arme in die Luft. „Juhuu! Danke Yuki und sag mal." Wieder trat er näher. „Wir kennen uns doch oder?" Fragte er noch einmal. Das war die eine Sache, die sie Naruto nicht sagen konnte. „Nein, ich bin erst seit kurzem im Dorf." Antwortete sie ihrer Rolle gerecht werdend und Naruto verzog das Gesicht, ehe er wieder zurückwich und die Arme hinter dem Kopf verschränkte. „So. Mh, dann hab ich mir das wohl eingebildet." „Ja scheint so." Wieder hob sie den Blick. Die Sonne war fast verschwunden. „Ich muss weiter." Sagte sie wahrheitsgemäß und Naruto grinste sofort. „Alles klar! Bis morgen Yuki!" „Ja. Bis morgen." Naruto winkte ihr zum Abschied, als Yuki über die Häuserwände wieder hoch aufs Dach sprang und über die Dächer hinweg verschwand. Sie hatte ein Lächeln auf den Lippen, das sie selbst nicht wahrnahm, doch es blieb an ihr heften. Selbst noch, als sie wie selbstverständlich in ihr neues Zuhause sprang. Es war noch immer so, wie sie es zurückgelassen hatte. Einzig eines hatte sich geändert. Der Geruch von Nudelsuppe lag in der Luft. Als sie ihr Zimmer erreicht hatte, schloss sie das Fenster und öffnete unsicher die Tür. Sollte sie einfach kommen? Doch sie spürte jetzt ihren Hunger. Ihr Magen knurrte verlangend. „Ah Yuki." Sagte eine vertraute Stimme. Kakashi lehnte neben dem Wohnzimmer an der Wand und löste seinen Blick von ein kleinen, orangenen Buch in seinen Händen. Sofort stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht. „Du kommst genau richtig. Ich hab das Essen geholt. Hattest du eine schöne Zeit im Dorf?" Ein letztes Mal blickte Yuki durch das Fenster, durch das Kakashi wohl die Umgebung beobachtet hatte. Sie dachte an ihren Besuch bei Sasuke und das kurze Treffen mit Naruto. War es ein schöner Tag gewesen? Es war schwer zu beschreiben. Der Tag hatte so viele seltsame Gefühle enthalten, doch sie wusste das ein Gefühl überwog. Dort war ihr Hass in der Schule gewesen und doch war da auch Narutos Strahlen, das sie mitriss und Sasuke und ihr Verständnis eines ähnlichen Gefühles, das sie teilten. In diesen Momenten hatte es sich angefühlt, als war sie ein Teil von ihnen. Als war sie ein kleines bisschen zu einem Teil von Konoha geworden. Dort lag noch immer das Lächeln auf ihren Lippen, als sie endlich nickte. Ein Teil zu werden und Gefühle zu teilen. Das hatte sie tatsächlich glücklich gemacht. Sie war nicht länger das Kind, das die Welt nur vom Fenster aus beobachtete, oder das Kind, das gar kein Fenster mehr besaß. Jetzt war sie eines, das raus ging und ein Teil von etwas wurde, auch wenn sie nicht wusste, was das wirklich bedeutete. „Ja. Es hat Spaß gemacht." Kakashi nickte zufrieden. „Na dann. Ich gehe später noch weg. Also lass uns jetzt essen." Nicht nur in Konoha war sie ein Teil von etwas geworden. Nicht nur mit Sasuke und Naruto teilte sie etwas. Sie war jetzt auch Teil einer kleinen Familie geworden. Einer Familie, die sie aufgefangen hatte. Schnell eilte sie zum Esstisch. Auch, wenn sie jetzt eine Itou wurde und Mirai sehen musste. Sie hatte ihr Jutsu nicht mehr und doch. Sie war glücklicher. Das alles hier, machte sie glücklich.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now